Prolixletter
Freitag, 26. April 2024
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Verschiedenes

 
Einsatz der Feuerwehr in Hochdorf ...
Freiburg, 18.5., 17 Uhr. Aufgrund eines Starkregens wurden in Hochdorf und dem Ortsteil Benzhausen mehrere Straßen überflutet. Das Wasser führte eine große Menge Schlamm mit sich, wodurch die Straßen im Ortskern stark verschmutzt wurden. Der öffentliche Nahverkehr musste für ca. eine Stunde ausfallen. Die Freiwilligen Feuerwehren Hochdorf, Lehen, Herdern, Zähringen und Rieselfeld reinigten die Straßen mit Wasser aus den Löschfahrzeugen. Der Einsatz war gegen 19:30 Uhr beendet.
 
Autor: Amt für Brand- und Katastrophenschutz

 
Freiburger Fahrradverleihsystem Frelo gestartet
Kostenlose Schnupperfahrten am Eröffnungswochenende

Mit einer ersten Fahrt vom Rathaus im Stühlinger zum Platz der Alten Synagoge, eröffneten Oberbürgermeister Martin Horn, Bürgermeister Martin Haag, die VAG Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch, Onur Semerci, Projektmanager bei nextbike, sowie einige Mitglieder des Gemeinderates am Freitag, 17. Mai, Frelo, das öffentliche Fahrradverleihsystem der Stadt Freiburg.

Am Eröffnungstag ging Frelo zunächst mit 35 im Stadtgebiet verteilten Fahrradausleih-Stationen in Betrieb. Innerhalb der kommenden Wochen wird das von der Freiburger Verkehrs AG (VAG) gemeinsam mit der Stadt Freiburg initiierte und von der Firma nextbike betriebene Angebot dann auf insgesamt 56 Stationen ausgebaut. Am Ende werden 400 Räder rund um die Uhr bereitstehen.

Die VAG und die Stadt haben sich für ein stationsbasiertes System entschieden, bei dem die Räder nicht wild abgestellt werden. Dadurch soll ein geordnetes und sicheres Aufstellen und einfaches Auffinden der Leihräder gewährleistet sein.

Zur Feier des Frelo-Starts und, um das neue System einmal testen zu können, ist von Freitag bis Sonntag (17. bis 19. Mai) die erste halbe Stunde jeder Fahrt für alle Nutzerinnen und Nutzer kostenlos.

Nutzerinnen und Nutzer können sich ein Frelo an einer Station ausleihen und an derselben oder an einer beliebigen anderen Station wieder zurückgeben. Die Standorte wurden von den Planern des Garten- und Tiefbauamtes, der Freiburger Verkehrs AG sowie vom Betreiber nextbike so ausgewählt, dass diese möglichst in der Nähe von Bus- oder Stadtbahnhaltestellen, in bevölkerungsreichen Gebieten, nahe an vielen Arbeitsplätzen oder universitären Einrichtungen und im Bereich touristisch attraktiver Punkte liegen.

Das Freiburger Verleihsystem wird mit dem neuesten Radmodell von nextbike ausgestattet, das zwar robust, aber für ein Leihfahrrad mit rund 22 Kilogramm dennoch relativ leicht ist. Die Fahrräder haben ein smartes, integriertes Rahmenschloss, verfügen über 8 Gänge und sind für Personen von 1,50 bis 2 Metern bequem nutzbar. Die Räder sind mit einem Fahrradkorb ausgestattet.

Bereits im Oktober 2017 hatte der Gemeinderat die Einführung und den Aufbau eines öffentlichen Fahrradverleihsystems beschlossen und die VAG sowie die Verwaltung beauftragt, die für eine Inbetriebnahme im Jahr 2019 notwendigen Schritte umzusetzen.

Nach einer Ausschreibung wurde die Leipziger Firma nextbike mit der Installation und dem Betrieb eines Verleihsystems beauftragt. Als Vertragspartnerin fungiert dabei die VAG. Deren Vorstand Oliver Benz machte anlässlich der Eröffnungsfahrt die Rolle des Verkehrsunternehmens deutlich: „Seit 117 Jahren organisiert die VAG mit Straßenbahn- und Busverkehren einen beträchtlichen Teil der Mobilität in Freiburg. Jetzt sind wir in einer Phase, in der wir unsere Expertise als Mobilitätsdienstleister auf weitere Mobilitätsarten ausdehnen und sozusagen multimodal werden. Unser Ziel ist es mittelfristig auch, bestehende und neu hinzukommende Mobilitätsangebote digital zu vernetzen.“ Tatsächlich sind die Frelos unter anderen auch schon über die VAGmobil App – und in Kürze auch über die RVF App FahrPlan+ – buchbar.

Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn ergänzt dazu: „Es geht uns bei dem Fahrradverleihsystem darum, das Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die vielen Touristinnen und Touristen der Stadt um einen weiteren Baustein zu erweitern. Vor allem für Menschen, die mit Bus und Bahn in Freiburg unterwegs sind oder mit dem öffentlichen Verkehr nach Freiburg kommen, erweitert das Fahrradverleihsystem den Aktionsradius abseits der Haltestellen und stellt eine gute Ergänzung zum ÖPNV dar. Gemeinsam mit der VAG machen wir es den künftigen Nutzerinnen und Nutzern noch leichter, ohne Auto in Freiburg mobil zu sein.“

„Wir haben uns sehr über den Zuschlag gefreut“, erklärt nextbike Projektmanager Onur Semerci. „Freiburg ist eine wunderschöne Stadt, in der durch unser öffentliches Fahrradverleihsystem der Radverkehrsanteil weiter gefördert werden wird. Auch wenn man ein eigenes Rad hat, gibt es viele Situationen, in denen man Frelo nutzen kann, z.B. in Kombination mit dem ÖPNV oder für Radtouren mit dem Besuch.“

Der Name „Frelo“ ging übrigens aus einem öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb hervor, an dem sich rund 800 Personen beteiligt hatten. Ausgedacht hat sich diesen Namen Tim von Strachwitz, der bei der Eröffnungsfahrt sowie dem anschließenden Frelo-Fest beim Platz der Alten Synagoge auch mit von der Partie war.

Der Ausleihvorgang:

Um eines der Fahrräder nutzen zu können ist eine einmalige kostenlose Registrierung notwendig. Die Räder sind dann über die VAG mobil- oder die nextbike-App, per Telefonhotline oder per Kundenkarte ausleihbar. An zehn Stationen werden sich zudem auch Personen, die spontan radeln möchten und kein Smartphone besitzen, mittels dort befindlicher Terminals informieren, anmelden und ein Frelo leihen können.

Die Tarife:

Pro 30 Minuten Fahrt wird in der Regel 1 Euro fällig; der maximale Tagespreis beträgt 12 Euro. Es gibt aber auch einen 3-Tage-, einen Monats- und einen Jahrestarif.

Für alle, die eine RegioKarte über eines der Abos beziehen (RegioKarte Erwachsene im Abo; SchülerAbo; RegioKarte Job; JobTicket BW), sind die ersten 30 Minuten jeder Fahrt umsonst.

Gleiches gilt für Studierende der Albert-Ludwigs-Universität und der Hochschule für Musik, die im Rahmen einer Kooperation für eine geringe, im Semesterbeitrag enthaltene Summe, die Räder für die erste halbe Stunde jeder Fahrt kostenlos nutzen können und für die darauffolgenden Nutzungszeiten nur den halben Preis zahlen werden.

Ebenso ist für all jene, die mit nextbike einen Zeittarif für bestimmte Nutzungszeiträume abschließen, ist die erste halbe Stunde jeder Fahrt kostenlos.

Wer ist nextbike?

nextbike wurde im Jahr 2004 in Leipzig gegründet. Die Bike Sharing-Pioniere betreiben derzeit in mehr als 60 deutschen Städten und aktuell 26 Ländern öffentliche Fahrradverleihsysteme.

Die Finanzierung

Die Stadt Freiburg stellt gemäß einem Gemeinderatsbeschluss für die Finanzierung des Systems einen Zuschuss von bis zu 300.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.

zum Bild oben:
Oberbürgermeister Martin Horn (vorne Mitte) bei der Eröffnungsfahrt zusammen mit Vertretern der Freiburger Verkehrs AG, des Garten- und Tiefbauamtes und von Betreiber nextbike / Foto: VAG
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Freiburger Ämter geschlossen
Zahlreiche Ämter wegen Auszählung der Stimmen zur Kommunalwahl geschlossen oder Notdienste eingerichtet Am Montag, 27. Mai, haben folgende Ämter wegen der Auszählung der Stimmen zur Kommunalwahl geschlossen.

Das Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung in der Fehrenbachallee 12 hat einen Notdienst für die Erstellung von Ersatzreisepässen, dringende Beglaubigungen oder die Aushändigung von Ausweisen eingerichtet.

Das Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen am Fahnenbergplatz 4 geschlossen und telefonisch nur eingeschränkt erreichbar.

Das Amt für Migration und Integration in der Berliner Allee 1 ist eingeschränkt erreichbar.

Das Amt für Schule und Bildung in der Berliner Allee1 ist ganztägig nicht erreichbar.

Das Bürgerservicezentrum in der Fehrenbachallee 12 ist geschlossen.

Das Sportreferat am Fahnenbergplatz 4 ist geschlossen.

Der Lesesaal des Stadtarchivs in der Grünwälderstraße 15 hat am Montagnachmittag geschlossen.

Die Stadtkämmerei am Fahnenbergplatz 4 ist nicht erreichbar.

Das Standesamt im Innenstadtrathaus hat einen Notdienst eingerichtet und ist von 8 bis 12 Uhr unter der 201-3183 erreichbar.

Das Vermessungsamt in der Berliner Allee 1 ist eingeschränkt erreichbar.

Wir bitten um Verständnis für den eingeschränkten Betrieb und die eventuell auftretenden längeren Wartezeiten.
 
 

 
Amerikanische Faulbrut bei einen Bienenvolk ausgebrochen
Keine Gefahr für Menschen – Stadtverwaltung bittet um Unterstützung aller Freiburger Imkerinnen und Imker

Die Amerikanische Faulbrut ist bei einem Bienenvolk in Freiburg ausgebrochen. Diese bakterielle Infektion trifft nur Bienen und stellt keinerlei Gefahr für Menschen dar. Die Veterinärbehörde des Amts für öffentliche Ordnung hat nach Bekanntwerden (wie?) sofort gehandelt. So wurde unter anderem der betroffene Imkerbetrieb gesperrt und die infizierten Bienenvölker getötet. Zudem wurden der Bienengesundheitsdienst sowie der zuständige Bienensachverständige informiert. Ein Sperrbezirk mit einem Radius von mindestens einem Kilometer wurde festgelegt und parallel das Veterinäramt Breisgau-Hochschwarzwald informiert.

Da alle im Sperrbezirk befindlichen Bienenvölker untersucht und auf das Vorhandensein des Erregers beprobt werden müssen, weist das Amt für öffentliche Ordnung darauf hin, dass alle Imkerinnen und Imker in Freiburg ihre Bienenvölker nach der Bienenseuchen-Verordnung registrieren müssen.

So muss jeder, der Bienen halten will, mit Beginn der Tätigkeit dem Amt für öffentliche Ordnung die Anzahl der Bienenvölker und ihren Standort angeben. Daher bittet das Amt für öffentliche Ordnung um die Unterstützung aller Imkerinnen und Imker in Freiburg m Stadtgebiet ihre Bienenvölker zu melden, damit die Erkrankung effektiv bekämpft und eine Ausbreitung verhindert werden kann.
 
 

 
Freiburg: Mit der Linie 4 zur Frühjahrsmesse
Während der Frühjahrsmesse, die von Freitag, dem 17. Mai, bis Montag, dem 27. Mai, stattfindet, fahren die Bahnen der Linie 4 im gesamten Abend- und Spätverkehr zwischen „Stadttheater“ und „Technische Fakultät“ bis zum Betriebsschluss im 15-Minuten-Takt.

Am Eröffnungs- und Abschlusstag werden zwischen 16.30 Uhr und 0.48 Uhr zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt. Gleiches gilt am Kindertag, 22. Mai. Hier fahren Verstärker zwischen 13 Uhr und 20.48 Uhr.
 
 

 
Freiburg: Frist für Fahrradaufbewahrung läuft am 15. Juni aus!
Im Herbst 2018 hat das städtische Garten- und Tiefbauamt gemeinsam mit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) die wichtigsten Fahrrad-Abstellplätze in Freiburg gereinigt und instandgesetzt. Für diese Maßnahmen mussten die Abstellplätze vollständig geräumt werden, die Besitzerinnen und Besitzer von Fahrrädern wurden vorab gebeten, ihre Räder rechtzeitig zu entfernen.
Etwa 30 Fahrräder, die am Tag der Räumung noch an den Abstellplätzen standen, wurden von der ASF entfernt und in einem Lagerraum der Stadtgärtnerei am Mundenhof sicher untergebracht. Fahrradbesitzer haben die Möglichkeit, ihr Rad dort abzuholen. Gegen Vorlage eines Eigentumnachweises und gegen eine Pauschale von 50 Euro werden die Fahrräder wieder an ihre Besitzer zurückgegeben. Am 15. Juni 2019 endet die Aufbewahrungsfrist für Fahrräder, die im letzten Herbst an den folgenden Abstellplätzen eingesammelt wurden:

Am Montag, 29. Oktober, an der Laßbergstrasse, am Dienstag, 30. Oktober, an der Schwabentorbrücke, am Montag, 5. November, an der provisorischen Fahrradabstellanlage vor der Unibibliothek, am Montag, 12. November, an der Haltestelle Musikhochschule, am Mittwoch, 14. November, an der Haltestelle an der Maria-Hilf-Kirche, und am Montag, 19. November, am Holzmarkt. Die Stadt Freiburg bittet alle betroffenen Fahrradbesitzerinnen und –besitzer ihr Zweirad in den nächsten Tagen am Mundenhof abzuholen. Hierfür ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer 0761 / 89822011 erforderlich. Nicht abgeholte Fahrräder werden nach Ablauf der Frist gemeinsam mit anderen Fundsachen öffentlich versteigert.
 
 

 
DIE AVANTGARDE IN STUTTGART
In den 1920er-Jahren erlebt Stuttgart eine aufregende Zeit – voller Freiheiten und Vergnügungen und mit einer jungen Kunstszene. Bilder einer Stadt auf dem Weg in die Moderne

Spannende Jahre: 1922 feiert Oskar Schlemmers Triadisches Ballett in Stuttgart Uraufführung. Die Metropole am Neckar entwickelt sich zur Automobilstadt. Schon 1924 gibt es hier prozentual zur Bevölkerung mehr Kraftfahrzeuge als in Berlin. Mercedes-Benz wirbt mit dem Typus der sogenannten neuen Frau für seine Fahrzeuge – mit Damen, die Bubikopf zu dunkel geschminkten Augen tragen. 1927 berichtet die Weltpresse von New York bis Moskau über die Bauausstellung am Weissenhof. Und 1929 schließlich tritt die legendäre Tänzerin Josephine Baker spärlich bekleidet im Friedrichsbau auf und wird gefeiert. Die Kinos, Tanzbars und Badeanstalten boomen. Im Sommer besuchen viele Stuttgarter die Waldheime, die Arbeitervereine Anfang des Jahrhunderts errichtet haben. Weil die tägliche Arbeitszeit vieler Angestellter und Arbeiter reduziert worden ist, haben die Menschen abends freie Zeit, um sich zu vergnügen. Öffentliche Verkehrsmittel erlauben ihnen zudem eine neue Mobilität. Stuttgart ist im Rausch von Moderne, Kunst, Tempo, Freiheit.

„Wir haben in Stuttgart das Bauhaus erfunden“

Natürlich gibt es in vielen Metropolen Europas Goldene Zwanzigerjahre. Die Engländer nennen sie die Roaring Twenties, die Franzosen Les Années Folles. Verrückt sind diese Jahre nach dem Ersten Weltkrieg wirklich nicht nur in Berlin. „Stuttgart hatte schon damals ein sehr modernes Image“, erzählt Anja Krämer, die das Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier leitet. Und Steffen Egle, Leiter Bildung und Vermittlung in der Staatsgalerie Stuttgart, ergänzt: „Auch in der Museumspolitik war Stuttgart ein Hotspot. Man dachte in der Staatsgalerie sehr modern und interessierte sich für expressionistische Kunst.“ Schon seit 1905 lehrt an der Kunstakademie zudem Adolf Hölzel, der als wichtiger Vertreter der Moderne gilt und der um sich begabte junge Künstler wie Oskar Schlemmer, Johannes Itten, Willi Baumeister und Ida Kerkovius versammelt. „Man kann mit Fug und Recht sagen: Wir haben das Bauhaus erfunden“, meint Nils Büttner, Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte und Mitglied des Rektorats an der heutigen Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Denn in der Ausbildung bei Hölzel gibt es eine Grundlehre und Werkstätten wie später am Bauhaus. Schlemmer und Itten entwickeln viele der Hölzel-Ideen später am Bauhaus in Weimar weiter.

Wo kann man diese neue Kunst von damals heute noch erleben? Natürlich in der Staatsgalerie Stuttgart, wo neben dem Triadischen Ballett weitere wichtige Werke von Oskar Schlemmer zu sehen sind. Außerdem hängen dort auch fast immer Bilder von Willi Baumeister und Ida Kerkovius – neben vielen Hauptwerken der internationalen Moderne natürlich. Im Kunstmuseum Stuttgart am Schlossplatz gibt es ebenfalls mehrere Räume mit Bildern von Künstlern, die in den 1920er-Jahren Stuttgarts Ruf als spannende Kunststadt begründeten. Auch viele Bilder von Otto Dix sind dort zu sehen, unter anderem das Triptychon „Großstadt“.

Im Witwen-Express zum Waldfriedhof

Aber nicht nur Kunstwerke sind geblieben: Der Tagblattturm, 1924 als erstes Stahlbeton-Hochhaus Deutschlands geplant, ist ein Wahrzeichen der Stadt geworden. Einst gab es dort den mit 15 Stockwerken höchsten Paternoster der Welt. Heute ist in dem Gebäude das Kulturareal „Unterm Turm“ zu Hause – mit mehreren Theatern und kulturpädagogischen Einrichtungen. Mit der alten, hölzernen Standseilbahn, die einst den Spitznamen Witwen- oder Erbschleicher-Express hatte, zuckelt man schon seit dem 30. Oktober 1929 ab dem Südheimer Platz in Heslach zum Waldfriedhof hinauf, wo man die Gräber wichtiger Prominenter, unter ihnen Oskar Schlemmer oder Adolf Hölzel, besuchen kann. Und nachts, da trifft sich Stuttgarts Szene an einem ehemaligen Klohäuschen von 1926 – am Palast der Republik in der Friedrichstraße. Weil’s drinnen so eng ist, wird meistens auf dem ganzen kleinen Platz gefeiert. Auch viele Waldheime sind geblieben. Noch heute sitzt man an schönen Sommerabenden in Heslach oder Sillenbuch und genießt zum Feierabendbier Maultaschen oder Linsen mit Spätzle.

Eine Bar wie vor 100 Jahren

Und eine brandneue 1920er-Jahre-Location hat Stuttgart auch, noch dazu eine ziemlich exklusive: das im Stil der damaligen Zeit eingerichtete Jigger & Spoon in der Gymnasiumstraße – eine Cocktailbar in einem ehemaligen Banktresor. Man muss klingeln, um eingelassen zu werden, und dann mit dem Fahrstuhl erst einmal zwei Stockwerke abwärts fahren. „Wir wollten an die Tradition der amerikanischen Speak-Easy-Bars während der Prohibition anknüpfen“, erzählt Eric Bergmann, dem gemeinsam mit Uwe Heine die Bar gehört. Zehn Monate hat es gedauert, um aus dem Tresor eine Location wie vor 100 Jahren zu machen, natürlich mit WLAN und modernen Cocktails. An wertvolle Schätze erinnern nur die Vergitterungen der ehemaligen Tresorräume. Aber eine Goldgrube ist das Jigger & Spoon immer noch. Stuttgart feiert gern hier unten. Ein bisschen Underground. Ein bisschen Avantgarde. Bis heute.

Buch-Tipp:
Mehr über die Stuttgarter Avantgarde der Zwanzigerjahre gibt es im frisch erschienenen Buch „Stuttgart und das Bauhaus“ von Anja Krämer und Inge Bäuerle (136 Seiten, Belser Verlag Stuttgart, 25,00 €, ISBN 978-3-7630-2822-1)
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Einweihung des Sternenkinderfeldes
und Erweiterung des Kinderfeldes auf dem Hauptfriedhof

Es ist wahrscheinlich die schmerzlichste Erfahrung für Eltern, wenn Sie mit dem allzu frühen Tod ihres Kindes konfrontiert werden oder wenn eine schwangere Frau ihr Kind nicht zur Welt bringen kann. Der Eigenbetrieb Friedhöfe der Stadt Freiburg hat nun auf dem Hauptfriedhof das bestehende Kindergrabfeld erweitert und zudem ein ganz neues Sternenkinderfeld angelegt.

Beide Felder werden heute von Bürgermeister Stefan Breiter, dem evangelischen Stadtdekan Markus Engelhardt und dem stellvertretenden katholischen Stadtdekan Johannes Kienzler, eingeweiht.

„Nichtbestattungspflichtige Kinder“, so beschreibt der Gesetzgeber sachlich die Tot- und Fehlgeburten, die leichter als 500 Gramm sind. Diesen ungeborenen Kindern soll auf dem neugeschaffenen Feld ein würdiger Platz gegeben werden, an dem den Eltern und Angehörigen ein Ort der Trauer angeboten wird. Wurden die sogenannten Sternenkinder bisher anonym beigesetzt, können auf dem neuen Sternenkinderfeld die Eltern und Angehörigen der Beisetzung beiwohnen und wissen so, wo ihr Kind einen würdigen Platz gefunden hat. Dem Eigenbetrieb Friedhöfe ist es wichtig, der Schwere dieses Themas eine individuelle, persönliche Note zu geben.

Das neue Sternenkinderfeld geht auf eine Initiative des Eigenbetriebs Friedhöfe zurück, der eine Arbeitsgruppe aus Experten und Expertinnen rund um das Thema Geburt und Schwangerschaft ins Leben gerufen hat. Hebammen, Pflegedienstleitungen, Ärztinnen der drei Freiburger Geburtskliniken, Schwangerschaftsberatung, das Kinderbüro, die Hospizgruppe Freiburg, „Alles ist anders“, die evangelische und katholische Klinikseelsorge sowie der Bestattungsdienst der Stadt Freiburg haben ein Konzept entwickelt, das den Wünschen der betroffenen Eltern möglichst nahe kommt.

Auf einer großen Rasenfläche, auf der die Sternenkinder beigesetzt werden, steht an zentraler Stelle eine farbige Skulptur, der Seelenvogel. Das Thema dieses etwa 130 cm hohen, mit farbigen Fliesen beklebten Seelenvogels wurde einem Kinderbuch von Michal Snunit und Na'ama Golomb, erschienen im Carlsen- Verlag, entnommen. Im Buch können trauernde Kinder diesem Seelenvogel ihre Sorgen und Nöte anvertrauen, der Seelenvogel nimmt diese an sich und begleitet sie in sichere Gefilde. So auch der Seelenvogel auf dem neuen Sternenkinderfeld auf dem Hauptfriedhof. Er ist mit einer Öffnung versehen, in die man Zettel, kleine Briefchen oder dergleichen, versehen mit persönlichen Worten, einwerfen kann und die dann vor fremdem Zugriff geschützt sind.

Auch die Gestaltung des Seelenvogels, dessen äußere Form einem Entwurf von Prof. Franz Gutmann aus dem Münstertal entstammt, wurde von Schülerinnen eines Leistungskurses des Droste-Hülshoff-Gymnasiums nach deren Konzept mit farbigen Fliesen beklebt.

Das mit Heckenfragmenten und vorgelagerten Sitzplätzen eingerahmte Sternenkinderfeld ist in der Mitte mit einer großen Natursteinmulde ausgestattet, in welcher große Wackersteine bereit liegen. Diese können, wenn gewünscht, von den Eltern entnommen und, mit dem Namen ihres Kindes versehen, als Erinnerung wieder in die Mulde zurückgelegt werden.

Die evangelische und katholische Klinikseelsorge sowie die Stadt bieten dreimal pro Jahr einen musikalisch umrahmten Trauergottesdienst für die betroffenen Eltern und Angehörigen an, mit anschließender Beisetzung der Sternenkinder. Die Kosten hierfür teilen sich die Stadt sowie die katholische und evangelische Klinikseelsorge.

Das schon seit mehreren Jahren am Kinderfeld aufgestellte „Tor des Gedenkens“ wurde versetzt und steht nun am Ende des Hauptwegs der Anlage. Als Ergänzung zum bestehenden Sandkasten wurde nun auch noch ein Kinderklettergerät errichtet.

Vor ungefähr 10 Jahren wurde in Form einer aufgehenden Sonne ein Kinderwahlgrabfeld gebaut. Dieses wurde nun nach Süden gespiegelt und für die Beisetzung von bestattungspflichtigen Kindern als Reihengrabanlage hergestellt. Im Zentrum dieses Feldes wurde als Pendant zum Sandkasten auf der gegenüberliegenden Seite nun ein Staudenfeld mit gelb blühenden Pflanzen angelegt.

Bürgermeister Stefan Breiter betont: „Es ist uns besonders wichtig, gerade diesem, in hohem Maße mit Emotionen besetzten Bereich, mit Empathie zu begegnen und dadurch den Eltern und Angehörigen Stütze und Halt anbieten zu können. Unser besonderer Dank gilt der Gruppe der Sternenkinder Freiburg, dem Droste-Hülshoff-Gymnasium für die Entwicklung und Umsetzung des Farbkonzeptes mit ihrer Lehrerin Frau Sartorius und den beteiligten Schülerinnen, Frau Bathesba Gutmann für die Planung des Gesamtkonzeptes, Herrn Prof. Franz Gutmann für die Bereitstellung des Modells für den Seelenvogel, der Bläsergruppe der Musikhochschule Freiburg und allen Mitarbeitenden des Eigenbetriebs Friedhöfe.“

Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme beliefen sich auf 40.000 Euro für das Sternenkinderfeld und etwa 50.000 Euro für das Kindergrabfeld. 38.000 Euro kamen aus einem der Stadt zur Verfügung gestellten Vermächtnis zur Finanzierung des Sternenkinderfeldes, weitere 5.000 Euro steuerte der frühere Verein zur Förderung der Friedhofs- und Bestattungskultur Freiburg bei.
 
 



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