Prolixletter
Samstag, 20. April 2024
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Verschiedenes

 
Feuchtfutter fĂŒr Katzen: Bei jedem dritten stimmt der NĂ€hrstoffmix nicht
Von ï»ż30 Alleinfuttermitteln fĂŒr ausgewachsene Katzen bietet laut einem Test der Stiftung Warentest jedes zweite einen ausgewogenen NĂ€hrstoffmix, und auch was Schadstoffe betrifft, geht der Daumen hoch. 6 Futter, davon 5 Markenfutter, kassierten aber ein Mangelhaft, schreibt die Mai-Ausgabe von test.

„GĂŒnstige und gute Futter haben wir auch beim Discounter gefunden“, so test-Redakteurin Nicole Merbach. Da stimmen der NĂ€hrstoffgehalt und auch die empfohlenen Futtermengen. FĂŒnf Markenfutter dagegen patzten in der einen oder anderen Disziplin und fielen durch. Einer der HauptgrĂŒnde fĂŒr schlechte Noten ist ein falscher Mix von lebensnotwendigen NĂ€hrstoffen. Fast alle mangelhaften MenĂŒs, und auch drei ausreichende, liefern zu viel Phosphor, Natrium oder Kalzium. Gerade ein Zuviel an Phosphor kann NierenschĂ€den zur Folge haben.

Neben der ernĂ€hrungsphysiologischen QualitĂ€t prĂŒften die Tester die FĂŒtterungshinweise, fahndeten nach Schadstoffen und bewerteten Deklaration und Werbeaussagen sowie die Verpackung. AluschĂ€lchen, Dosen und Pouches verursachen jede Menge MĂŒll, wie Autorin Nicole Merbach weiter berechnet hat. Sie widmet sich unter der Überschrift „Können Schnurrer KlimasĂŒnder sein?“ auch den Umweltaspekten beim Halten von Katzen.

Der Test Katzenfutter findet sich in der ï»żMai-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online abrufbar unter ï»żwww.test.de/katzenfeuchtfutter (kostenpflichtig).
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VAG FundbĂŒro „Erhöhtes Beförderungsentgelt“ öffnen am Montag wieder
Von Montag, 4. Mai, an öffnet das FundbĂŒro der Freiburger Verkehrs AG im VAG Zentrum, Besançonallee 99, wieder seine Pforten. Auch die Stelle fĂŒr das „erhöhte Beförderungsentgelt“ ist dort dann wieder erreichbar.

Um beim Haupteingang des VAG Zentrums, der direkt an der gleichnamigen Stadtbahnhaltstelle der Linie 3 liegt, eingelassen zu werden, muss man eine Klingel betÀtigen. Es wird immer nur eine Person eingelassen, die zwingend einen Mund- Nase-Schutz tragen muss.

Öffnungszeiten des FundbĂŒros sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr.

Das BĂŒro fĂŒr erhöhtes Beförderungsentgelt erreicht man montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 15.30 Uhr sowie freitags von 8 bis 12 Uhr.
 
 

 
Carsharing: Funktioniert meist gut, kann aber teuer werden
FĂŒnf von sechs Anbietern mit eigener Flotte schneiden im ï»żCarsharing-Test der Stiftung Warentest gut ab. Eine Vermittlungsplattform fĂŒr Privatautos war jedoch so unzuverlĂ€ssig, dass das Testurteil Mangelhaft lautet. Je nach Fahrt und Anbieter kann eine Carsharing-Fahrt teuer werden. Der Preisvergleich von test hilft, gĂŒnstig ans Ziel zu kommen.

Ein Kleinwagen kostete im Test fĂŒr eine Stunde zwischen 4,80 Euro und 15,60 Euro. FĂŒr spontane One-Way-Fahrten eignen sich Anbieter ohne feste Stationen, die vor allem in GroßstĂ€dten prĂ€sent sind. Besonders preiswert ist bei kurzen Strecken Sixt Share.

Wer Hin- und RĂŒckfahrt machen möchte, zum Beispiel fĂŒr einen Einkauf im Möbelhaus, fĂ€hrt gĂŒnstiger bei den Anbietern mit festen Stationen, zum Beispiel Cambio oder Stadtmobil. FĂŒr einen Wochenendausflug ans Meer kann Getaround, ein Vermittlungsportal fĂŒr Privatautos, sehr gĂŒnstig sein. Das Portal schneidet im Test befriedigend ab.

„Um zu sparen, empfehlen wir, sich bei mehreren Anbietern anzumelden und je nach Strecke den passenden zu wĂ€hlen“, sagt Testleiterin Anke Scheiber. Insgesamt knapper Testsieger ist Flinkster, das Carsharing-Angebot der Bahn.

Von Snappcar, ebenfalls ein Vermittlungsportal fĂŒr Privatautos, raten die Tester ab. Hier gelang es kaum, ein Fahrzeug zu mieten. Die meisten Autobesitzer lehnten den Buchungswunsch ab oder reagierten gar nicht. Auch gibt es hier sehr deutliche MĂ€ngel in der DatenschutzerklĂ€rung und deutliche MĂ€ngel in den AGB.

Der Test Carsharing findet sich in der ï»żMai-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter ï»żwww.test.de/carsharing abrufbar.
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Elektrogrills: Lecker Gegrilltes auch vom Elektrogrill
Gelingen Steaks, GemĂŒse und Fisch vom Elektrogrill ebenso gut wie von Gasgrills? Das wollte die Stiftung Warentest wissen und prĂŒfte fĂŒr die Mai-Ausgabe ihrer Zeit­schrift test ï»ż12 Elektrogrills. Spannendes Ergebnis: Die Elektrogrills mĂŒssen den Vergleich nicht scheuen. Und: Gute GerĂ€te gibt es fĂŒr 350 Euro – aber auch schon ab 35 Euro.

Untersucht haben die Tester sowohl FlĂ€chengrills, bei denen das Grill­gut nur von einer Seite erhitzt wird, als auch Kontakt­grills. Diese sind meist schneller, weil bei ihnen das Grill­gut zwischen zwei heiße Platten gelegt wird. UnabhĂ€ngig von der Konstruktions­weise schnitten fast alle GerĂ€te im Test gut ab – unabhĂ€ngig vom Preis. Sowohl der mit 35 Euro preis­werteste Elektrogrill im Test als auch das mit 350 Euro zehnmal so teure Marken-Grill­gerĂ€te erreichten ein gutes QualitĂ€ts­urteil. Wobei das preis­werte GerĂ€t sogar noch einige Prozent­punkte besser abschnitt als das teure.

Neben der Sicherheit und Hand­habung prĂŒften die Tester vor allem, wie das Gril­lergebnis ausfĂ€llt. Unter anderem grillten sie Schweinen­acken­steaks und maßen, ob diese eine ausreichende Kern­temperatur erreichen, wie saftig sie sind und wie die typischen Grill­streifen gelingen.

Unterschiede gibt es bei den GerĂ€ten vor allem in Details: WĂ€hrend beispiels­weise der Optigrill GC702D von Tefal besonders Steaks sehr schnell grillt, dauern sie beim Steba VG 350 BIG am lĂ€ngsten. Beim Silvercrest von Lidl gelingen Fisch­filets sehr gut, der Philips HD4419/20 bietet dafĂŒr bei unterschiedlichem Grill­gut wie Fisch, Steak und Bauch­speck durchweg gute Ergeb­nisse. Manche der Grills lassen sich nur draußen nutzen, andere auch in InnenrĂ€umen. Auch bei KabellĂ€nge, Reparier­barkeit und StabilitĂ€t unterscheiden sich die GerĂ€te.

Übrigens: Viele Kontakt­grills lassen sich zu einem grĂ¶ĂŸeren FlĂ€chengrill aufklappen. Die doppelte FlĂ€che ist in diesen FĂ€llen allerdings nicht gleichbedeutend mit doppelter Menge an gleich­zeitig garem Grill­gut. Der Grund: Die obere Grill­platte liefert nicht immer die optimale Hitze, wie die Tester heraus­fanden. So lassen sich beispiels­weise beim Unold 8555 aufgeklappt nur zwei WĂŒrst­chen mehr gleich­zeitig grillen, nĂ€mlich acht statt sechs im zugeklappten Zustand.

Der Test Elektrogrills findet sich in der ï»żMai-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online abruf­bar unter ï»żwww.test.de/elektrogrills (kosten­pflichtig).
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Ansturm auf Freiburger Recyclinghöfe
Wegen Überlastung von St. Gabriel bittet die Stadtverwaltung, auch die ĂŒbrigen Recyclinghöfe im Stadtgebiet zu nutzen

Corona-bedingt waren Freiburgs Recyclinghöfe von Mitte MĂ€rz bis zum 21. April vorĂŒbergehend geschlossen. Seit ihrer Wiederöffnung kommt es an allen drei Höfen zu erhöhtem Andrang und insbesondere beim Recyclinghof St. Gabriel auch zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. VerschĂ€rft wird die Situation rund um St. Gabriel durch mehrere langfristige Baustellen, u.a. von VAG und SCStadion.

Erschwert wird die Situation durch pandemiebedingte gesetzliche Auflagen und Vorkehrungen zum Gesundheitsschutz. Da nur fĂŒnf Anliefernde gleichzeitig auf den stĂ€dtischen Recyclinghöfen zugelassen sind, ist die Abfertigung verlangsamt und es kann zu langen Wartezeiten kommen – obwohl sich das Personal der Höfe gewissenhaft und grĂŒndlich auf die schwierige Lage vorbereitet hat.

Vor diesem Hintergrund bittet die Stadtverwaltung die Bevölkerung darum, wenn möglich einen Besuch der Recyclinghöfe auf einen spÀteren Zeitpunkt zu verlegen. Da insbesondere am Recyclinghof St. Gabriel hoher Andrang herrscht, rÀt die Verwaltung zum Ausweichen auf die anderen Recyclinghöfe im Stadtgebiet.

Der Recyclinghof Carl-Mez-Straße 50 in Haslach öffnet donnerstags von 8 bis 16 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr. Der Recyclinghof Schnaitweg 7 im Stadtteil Waldsee öffnet mittwochs von 9 bis 16 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr.

Auch auf dem Umschlag- und Verwertungszentrum Eichelbuck sind wieder Anlieferungen durch Privatpersonen gestattet. Nur die Warenbörse auf St. Gabriel bleibt bis auf weiteres geschlossen. Um die Recyclinghöfe zu entlasten, sollte GrĂŒnschnitt weiterhin ĂŒber die dezentralen, jederzeit zugĂ€nglichen GrĂŒnschnittsammelstellen entsorgt werden.

FĂŒr die Benutzung der Recyclinghöfe gilt weiterhin: Auf dem Hof dĂŒrfen sich maximal 5 Fahrzeuge gleichzeitig aufhalten; dies wird durch Einlasskontrollen erreicht. Die Anlieferung darf maximal zu zweit erfolgen. Auf und vor den Recyclinghöfen ist ein Sicherheitsabstand von 1,50 Meter einzuhalten. Wer anliefert, muss einen Mundschutz tragen. RestabfĂ€lle sind in reißfesten, verschlossenen SĂ€cken zu entsorgen.
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NABU vergleicht Herdenschutzförderung der BundeslÀnder
KrĂŒger: Bundesweit flĂ€chendeckender Herdenschutz ist notwendig

Berlin – Zum diesjĂ€hrigen Tag des Wolfes am 30. April hat der NABU die Förderprogramme fĂŒr Herdenschutz in den einzelnen BundeslĂ€ndern verglichen. Ein Blick auf die Ampelgrafik zeigt: Viele der LĂ€nder haben schon wichtige Grundpfeiler gelegt, sollten ihr Angebot aber in jedem Fall noch verbessern. Dabei können sie sich ein Beispiel an den vorbildlich aufgestellten LĂ€ndern Brandenburg, Sachsen und ThĂŒringen nehmen. Nach mittlerweile 20 Jahren, in denen Wölfe wieder in Deutschland leben, muss Herdenschutz endlich ĂŒberall umfassend gefördert werden.

Seit in der Lausitz vor 20 Jahren der erste Nachweis von in Freiheit geborenen Wolfswelpen erbracht wurde sind die heimischen Wildtiere heute in fast allen FlĂ€chenbundeslĂ€ndern wieder zuhause, teils mit einzelnen Tieren, Paaren oder Rudeln. Eine Entwicklung, die mittlerweile quasi deutschlandweit fĂŒr Weidetierhalter*innen in besonderem Maße mit finanziellen Herausforderungen und Mehrarbeit einhergeht. FĂŒr den effektiven Schutz ihrer Tiere benötigen sie staatliche UnterstĂŒtzung. Der NABU-LĂ€ndervergleich dazu zeigt auf, welche BundeslĂ€nder schon gut aufgestellt sind und welche bei ihren Förderregelungen nachbessern mĂŒssen. „Der NABU empfiehlt dringend allen BundeslĂ€ndern, egal wie viele Wölfe dort bereits leben: 100 Prozent der Anschaffungs- sowie Unterhaltskosten fĂŒr Zaunmaterial und Herdenschutzhunde zu fördern und Standards fĂŒr guten Herdenschutz zu kommunizieren.“, so Jörg-Andreas-KrĂŒger, NABU-PrĂ€sident. Zudem sei es wichtig, die Förderungen flĂ€chendeckend einzurichten, förderrechtliche finanzielle Begrenzungen wie die De-minimis-Regel bei der EU aufheben zu lassen und Herdenschutzberatung einzurichten. „Wir appellieren an alle als gelb und rot markierten LĂ€nder, nicht die Fehler zu wiederholen, die anderer Orts schon gemacht wurden. Der NABU steht dabei gern beratend zur Seite.“, so Jörg-Andreas KrĂŒger.

Eine wichtige Frage neben der finanziellen Förderhöhe ist die nach dem Fördergebiet: Wird ein Bundesland als Ganzes gefördert oder nur in sogenannten PrĂ€ventionsgebieten? „Als es nur vereinzelt Wölfe bei uns gab, mag das noch sinnvoll gewesen sein. Mittlerweile ist absehbar, dass auch in den sĂŒdlichen, westlichen und nördlichen BundeslĂ€ndern mehr Wölfe zu erwarten sind. Ordentlicher Herdenschutz macht sich nicht von heute auf morgen – jetzt muss mit der Förderung begonnen werden, und zwar ĂŒberall.“, fordert NABU-PrĂ€sident Jörg-Andreas KrĂŒger. Auch die Stadtstaaten haben hier noch Nachholbedarf: Die kĂŒrzlich zu verzeichnenden Risse von ungeschĂŒtzten Schafen auf Bremer LandesflĂ€che sollten hier als Warnung gelten. Auch Hamburg und Berlin haben lĂ€ndlich geprĂ€gte Ortsteile mit Weidetierhaltung, die in NĂ€he zu Wolfsgebieten liegen.

Dass Förderstrukturen erfreulicherweise auch kurzfristig geschaffen werden können, zeigt Nordrhein-Westfalen, das erst 2018 das erste Wolfsterritorium auswies. Auch andere LĂ€nder mit nur einzelnen Wölfen wie Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein oder Baden-WĂŒrttemberg haben bereits eine relativ gute Förderbasis geschaffen, die jetzt jedoch ausgebaut werden muss. FĂŒr die NABU-Analyse wurden die derzeit online verfĂŒgbaren Informationen verglichen. So kann es natĂŒrlich auch sein, dass es in einigen LĂ€ndern mittlerweile bessere UnterstĂŒtzung gibt – diese aber noch nicht kommuniziert wurde.

NABU-Wolfsexpertin Neuwald mahnt zudem: „Auch die beste Förderkulisse bringt nichts, wenn sie nicht angewandt wird. Wir appellieren deshalb an die Weidetierhalter*innen, die angebotenen Förderungen auch in Anspruch zu nehmen.“ Die andere Seite der Medaille seien aber auch die Behörden selbst: „Wir hören oft von SchĂ€fer*innen, die seit Monaten auf die Bearbeitung ihrer FörderantrĂ€ge warten.“ Niedersachsen sei hier trotz guter Förderkulisse ein trauriges Beispiel. Personelle KapazitĂ€ten in den Behörden fehlten oder wĂŒrden eher auf die Entnahme von Wölfen gelegt, als auf Herdenschutz. Hier wĂŒrde am falschen Ende gezogen, zum Leidwesen von Weidetieren als auch Wölfen, erklĂ€rt Neuwald.

Hintergrund:
Jedes Jahr zum 30. April ruft der NABU den Tag des Wolfes aus. An diesem Datum endet aus wissenschaftlicher Sicht das Wolfsjahr. Im Mai wird der Wolfsnachwuchs geboren, ein neues „Monitoring-Jahr“ beginnt. Damit wird wissenschaftlich dokumentiert, wo und wie viele Tiere aktuell in Deutschland leben. Eigentlich bieten an diesem Tag NABU-Aktive bundesweit Veranstaltungen rund um den Wolf an. Da Veranstaltungen aufgrund der Corona-Krise zurzeit nicht möglich sind, informiert der NABU unter dem Motto „Wölfe und Wir – Wege zum Miteinander“ in diesem Jahr schwerpunktmĂ€ĂŸig online mit vielen Angeboten fĂŒr Klein & Groß ĂŒber das Wildtier.
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Die Corona-Pandemie enthĂŒllt die FragilitĂ€t des ‚Systems Milch‘
29.04.2020 - Die Corona-Pandemie trifft auch die Milchbranche mit voller Wucht. Denn trotz des anhaltend hohen Absatzes von Milch und Milcherzeugnissen im Einzelhandel, gerĂ€t die bundesweit erzeugte Milch unter Kostendruck. Grund dafĂŒr sind die geschlossene Gastronomie und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, vor allem aber auch der Shutdown im Export und die ÜberschĂŒsse fĂŒr den globalen Handel. Slow Food fordert angesichts dieser in kritischen Situationen immer wiederkehrenden Misere einen entschiedenen Systemwandel in der Milcherzeugung.

Dieses Mal ist es nicht der Trinkmilchpreis, der die MilchbĂ€uer*innen und die Milchbranche in BedrĂ€ngnis bringt. Die Verhandlungen mit dem Handel entwickelten sich hier jĂŒngst sehr positiv. Es ist der Shutdown der Corona-Krise bei gleichzeitigem Überangebot von Milch, welches die Branche systematisch einplant, um mit europĂ€ischer Milch die WeltmĂ€rkte zu „bedienen“. Die EU zĂ€hlt zu den weltweit grĂ¶ĂŸten Milchexporteuren und Deutschland zu den wichtigen Mitstreitern. Durch die Pandemie stockt nun der Export; ArbeitskrĂ€fte fehlen; Lieferketten sind blockiert. Molkereien sehen sich gezwungen, das Angebot an Frischprodukten zu reduzieren und immer mehr Rohmilch zu Milchpulver zu verarbeiten. Sie gehen ihrerseits sogar dazu ĂŒber, ihre Lieferant*innen aufzufordern, weniger Milch zu liefern. Der Milchmarkt steckt in der Krise und der Deutsche Bauernverband ruft zusammen mit dem Milchindustrieverband MIV und der Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner nach Öffnung der subventionierten privaten Lagerhaltung. Slow Food lehnt das ebenso wie der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) ab und fordert eine freiwillige Mengenreduktion gegen Ausgleichszahlungen. Denn die Erfahrung zeigt, dass der spĂ€tere Abverkauf von teuer eingelagertem Milchpulver und Butter lediglich erneut den Preis auf den WeltmĂ€rkten drĂŒckt.
DarĂŒber hinaus aber fordert Slow Food, endlich einen tragfĂ€higen „Wandel“ des Systems Milch zu vollziehen, weil die Logik dieses europĂ€ischen Wirtschaftssektors zu wiederkehrenden Krisen fĂŒhrt. Dazu Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland: „Die Corona-Krise zeigt die FragilitĂ€t einer Branche, welche Milch unter Kostendruck und in Übermengen fĂŒr den globalen Handel mit BilligkĂ€se und Milchpulver erzeugt und sich beharrlich weigert, fĂŒr Krisen vorzusorgen. Dabei ist der Umgang mit Milch als ‚Ramschprodukt‘ weder von Seiten der Industrie, der Politik noch von den Verbraucher*innen zu verantworten. Die Versorgung mit unseren Grundnahrungsmitteln sollte so weit wie möglich lokal, regional und ĂŒberschaubar bleiben und sich nach tatsĂ€chlichen Nachfragen ausrichten.“

Wege fĂŒr eine resiliente Milchwirtschaft hat Slow Food in seiner Studie zur zukunftsfĂ€higen Milchwirtschaft aufgezeigt und anhand zahlreicher Praxisbeispiele gezeigt: Eine wesensgemĂ€ĂŸe ErnĂ€hrung der Tiere mit Gras, Klee sowie selbst angebautem Futter, ein nachhaltiges Weidemanagement und die damit verbundene Reduktion ihrer Milchleistung ist ökonomisch tragfĂ€hig. Die KĂŒhe leben lĂ€nger und bleiben gesĂŒnder. Beweidung fördert die BiodiversitĂ€t, erhĂ€lt Kulturlandschaften und ist eine wichtige Maßnahme fĂŒr den Klimaschutz. „Bei der so erzeugten Milch können wir ĂŒberhaupt erst wieder von QualitĂ€t sprechen. Wenn wir Verbraucher*innen diese wertschĂ€tzen, in Maßen und zu entsprechend höherem Preis genießen, wĂ€re das ein wertvoller Beitrag zur Transformation unseres Lebensmittelsystems“, so Hudson. Slow Food informiert Verbraucher*innen ĂŒber lokale Milchbetriebe und -verarbeiter*innen, damit sie diese unterstĂŒtzen und die Betriebe ihre Erzeugung auf die Kund*innenwĂŒnsche hin ausrichten.
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Freiburg: 23.000 junge BĂ€ume in Gefahr
Forstamt griff im Mooswald wegen der langen Trockenheit zu einer besonderen Maßnahme

Ungewohnte Bilder und Töne im Mooswald: Zwischen kleinen BĂ€umchen verlaufen SchlĂ€uche und Rohre, großflĂ€chig regnet Wasser aus DĂŒsen, das frĂŒhlingshafte Vogelgezwitscher wird vom Brummen eines Dieselgenerators gestört. Die ungewöhnliche Konstruktion dient der BewĂ€sserung tausender frisch gepflanzter BĂ€ume im Mooswald, die ĂŒber die lange Phase der Trockenheit in den vergangenen Wochen hinweg gerettet werden sollen.

Das Forstamt hat im MĂ€rz ĂŒber 23.000 BĂ€ume gepflanzt, vor allem Eiche und weitere LaubbĂ€ume wie Linden, Kirschen, Spitzahorn und begleitende StrĂ€ucher wie Hartriegel und PfaffenhĂŒtchen im Mooswald. Ernst KrĂ€mer, Leiter des Forstreviers Mooswald, betont: „Die Pflanzbedingungen im MĂ€rz waren ideal, der Boden feucht, und wir haben im Revier mit dem Einsatz aller Forstwirte die jungen BĂ€ume zĂŒgig in den Boden gebracht.“

Seither allerdings haben die ausbleibenden NiederschlĂ€ge, trockene Ostwinde und hohen Temperaturen die Böden ausgetrocknet und die Sorge befeuert, dass tausende Pflanzen vertrocknen. „Wir haben viel Arbeit und auch Geld in diese Pflanzungen investiert. Zudem sind standort-angepasste und vitale Jungpflanzen Mangelware. Daher haben wir ĂŒberlegt, was wir tun können, um wenigstens einen Teil der Pflanzen zu retten“, erlĂ€utert Forstamtsleiterin Nicole Schmalfuß.

Selbst in trockenen Phasen hat der Mooswald einen großen Vorteil: Dank zahlreicher BĂ€che ist vor Ort Wasser verfĂŒgbar – es muss nur zu den Pflanzen gelangen. Die zĂŒndende Idee hatten die Forstwirte des Reviers Mooswald: eine vom Dieselgenerator betriebene Pumpe fördert das Wasser aus dem Brandbach, und mit FeuerwehrschlĂ€uchen wird es auf die FlĂ€che geleitet. Vergangene Woche wurde das System noch mit Eisenrohren und Sprinklern ausgebaut und optimiert, die sonst fĂŒr den Betrieb eines Nasslagers zur Holzkonservierung vorgesehen sind. „Aus der Landwirtschaft kennt man solche Bilder, aber im Stadtwald haben wir solche Maßnahmen auf großer FlĂ€che noch nie angewendet“, berichtet Revierleiter KrĂ€mer.

Mit der BewĂ€sserung wird versucht, eine besonders empfindliche Phase nach der Pflanzung zu ĂŒberbrĂŒcken. Frisch gepflanzte BĂ€ume sind besonders empfindlich zur Zeit des Laubaustriebs. Einerseits ermöglicht er erst das Wachstum der Wurzeln, das fĂŒr eine gute Wasserversorgung notwendig ist. Andererseits setzt er aber auch die Verdunstung in Gang. Junge BĂ€ume werden im Wald sonst nicht gegossen, bis auf seltene Ausnahmejahre hatten die NiederschlĂ€ge im FrĂŒhjahr bislang immer ausgereicht, um den jungen BĂ€umen ein gutes Anwurzeln zu ermöglichen, so dass sie dann die sommerliche Trockenheit ĂŒberstehen konnten.

Unbegrenzt möglich ist die Beregnung der Kulturen allerdings nicht. Auf vielen FlĂ€chen ist sie auch schlicht nicht umsetzbar. BĂŒrgermeisterin Gerda Stuchlik beobachtet die Entwicklung mit Sorge: „Der Wald braucht dringend Regen; die BewĂ€sserung ist keine dauerhafte Lösung. Und wir mĂŒssen alles dafĂŒr tun, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.“
 
 



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