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Verschiedenes
| | | Karlsruhe: Neue Internetseite "Frauen.Kultur" geht online | Künstlerinnen stellen ab 8. März ihre Positionen und Arbeiten vor
„Frauen.Kultur“ nennt sich ein neues Angebot innerhalb des städtischen Internetportals www.karlsruhe.de, das zum Internationalen Frauentag am 8. März an den Start geht. Während der Konferenz "Frauen - Perspektiven - Wechsel. 20 Jahre Frauenkulturfestival! … und in Zukunft?" im Rahmen der Frauenperspektiven 2011 entstand die Idee, ein solches Online-Forum zu etablieren.
Der Auftritt im Netz bündelt Karlsruher Aktivitäten, die sich mit Blick auf Geschlechtergerechtigkeit künstlerisch mit der gesellschaftspolitischen Situation von Frauen auseinandersetzen. Künstlerinnen haben die Möglichkeit, ihre Positionen, ihre Arbeiten und Produktionen vorzustellen - und das alles kostenlos. Nutzerinnen und Nutzer können sich nun über aktuelle Veranstaltungen und Angebote sowie historisch Wissenswertes zum Thema Frauenkultur informieren. Umfangreiche Publikationen zur "Karlsruher Frauengeschichte" ergänzen die Internetseite. Weitere Informationen gibt es unter www.karlsruhe.de/frauenkultur. | Mehr | | | |
| | | | Karlsruhe: Runder Tisch zum Straßenstrich | Stadt beschäftigt sich mit der Entwicklung der Prostitution in Karlsruhe
Wie in allen anderen Großstädten Deutschlands wird auch in Karlsruhe schon immer Prostitution betrieben, bislang aber eher unauffällig in den unterschiedlichen Etablissements oder Wohnungen. Einen ausgeprägten Straßenstrich gab es bislang nicht. Ausgenommen von Einzelfällen - wie etwa die Ansiedlung eines Bordellbetriebs in Durlach vor einigen Jahren - gab es aus der Karlsruher Bevölkerung bislang keine Beschwerden.
Im Spätjahr 2013 begann sich die Situation zu verändern. "Verstärkt erhielten wir Hinweise darauf, dass auch in der Nähe zu Wohngebieten Straßenprostituierte ihre Dienste anbieten", erklärt Bürgermeister Wolfram Jäger, der für die Sicherheit und Ordnung in Karlsruhe zuständige Dezernent. "Auch wenn die Straßenprostitution außerhalb der Sperrbezirke nicht grundsätzlich verboten ist, waren die Beschwerden aus der Bevölkerung für mich Anlass, das Ordnungs- und Bürgeramt zu bitten, ein verstärktes Augenmerk auf die Situation vor Ort zu richten", so Jäger weiter.
Seither wird die Entwicklung der Szene vor Ort beobachtet. "Zwischen dem Ordnungs- und Bürgeramt und dem Polizeipräsidium Karlsruhe besteht auch bei diesem Thema ein enger Kontakt. Kontrollen erfolgen durch den Kommunalen Ordnungsdienst praktisch täglich. "Wenn es geboten ist, schreiten wir konsequent ein, doch sind uns vielfach die Hände gebunden. Prostitution – auch in Form der Straßenprostitution – ist nicht verboten", erklärt der Leiter des Ordnungs- und Bürgeramtes, Björn Weiße. Ein Einschreiten, etwa in Form von Platzverweisen gegenüber den Prostituierten, erfolge dann, wenn diese sich an Örtlichkeiten aufhalten, an denen eine Gefährdung des Jugendschutzes oder des Straßenverkehrs nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem werde zu freizügiges Auftreten unterbunden, ebenso wie das aktive Ansprechen anderer Personen.
"Die Straßenprostitution in Karlsruhe existiert - allerdings besitzt sie nicht im gesamten Stadtgebiet den gleichen Stellenwert. In den meisten Stadtteilen von Karlsruhe gibt es keinen Straßenstrich - vor allem im östlichen Stadtgebiet bzw. in Durlach ist aus Sicht der Bevölkerung aber ein echtes Problem entstanden", erläutert Bürgermeister Wolfram Jäger.
Noch ist die Anzahl der Frauen, die in Karlsruhe der Straßenprostitution nachgehen, im Verhältnis zu anderen Großstädten gering. Geschätzt sind es momentan etwa 25 Frauen, die zeitgleich ihre Dienste anbieten. Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, kann derzeit kaum abschließend beantwortet werden. Auffällig ist allerdings, dass die meisten Damen aus osteuropäischen Ländern stammen, was einen Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung nahelegt.
"Die Stadtverwaltung will aber nicht tatenlos abwarten und damit vielleicht eine Situation entstehen lassen, die nur noch schwer oder gar nicht mehr lenkbar ist. Ich habe daher für Ende März alle betroffenen Dienststellen der Stadtverwaltung zu einem Gespräch eingeladen", teilt Bürgermeister Jäger zum weiteren Vorgehen der Stadt mit. Im Rahmen dieses Gesprächskreises werde festgelegt, in welcher Form und mit welchen Schwerpunkten sich die Stadtverwaltung dem Thema annehmen wird. Folgen soll auf jeden Fall eine intensive Beschäftigung mit dem Thema "Prostitution in Karlsruhe". "Welche Lösungsansätze letztendlich dann für Karlsruhe richtig sind, wird sicherlich auch mit Beteiligung der politischen Gremien entschieden werden müssen", so Jäger. Bis dahin werden die bekannten Bereiche durch den Kommunalen Ordnungsdienst weiter kontrolliert. | | | | |
| | | | Neue Großattraktion "Arthur - Im Königreich der Minimoys" | ab dem Frühjahr 2014 im Europa-Park
In Zusammenarbeit mit Mack Rides und dem französischen Starregisseur Luc Besson entsteht im Europa-Park zurzeit die aufwändigste Indoor Attraktion in der Geschichte von Deutschlands größtem Freizeitpark: "Arthur - Im Königreich der Minimoys". Auf einer 10.000 Quadratmeter großen Insel entsteht ein völlig neuer Themenbereich. Herzstück ist eine gigantische Halle mit einer weltweit einmaligen Themenfahrt, Kinder Freefall Tower, Rutschenparadies, Karussell, Gastronomie und Shop. Ein weiteres, wetterunabhängiges Angebot für die ganze Familie.
Führende Designer und Bühnenbildner aus Hollywood und der Welt der Freizeitparks setzen derzeit diese Themenwelt mit Hilfe neuester und noch nie zuvor eingesetzter Technologie um. Knapp 500 Dekorateure, Skulpteure, Ingenieure und weitere Fachleute sind in der Endphase dieses Großprojekts und arbeiten Tag und Nacht an der Fertigstellung.
Die neue Attraktion soll die höchste Qualität des Europa-Park und des verantwortlichen Filmstudios EuropaCorps in Perfektion widerspiegeln und die Besucher auf eine bis ins Detail ausgearbeitete Reise in das Königreich der Minimoys entführen. Daher haben sich die beteiligten Unternehmen dazu entschlossen, die Eröffnung von "Arthur - Im Königreich der Minimoys" nicht zu Saisonbeginn, sondern im Frühjahr 2014 zu feiern.
Der Europa-Park öffnet seine Tore am 5. April 2014 und erwartet die Besucher mit neuen faszinierenden Shows, einer spektakulären Ausstellung rund um das Thema Geschwindigkeit und vielen weiteren Neuheiten. | Mehr | | | |
| | | | 18. Ball VerQueer: Benefiz der Aids-Hilfe | The Roaring Twenties – Charleston, Swing and Al Capone
SA 01.03. | 21.00 UHR
SAAL + FOYER im EWERK FREIBURG
Es ist wieder soweit: Alle Fans der „etwas anderen Fasnet“ jubeln – der 18. Ball VerQueer im E-Werk in Freiburg steht vor der Tür!
Das Tanzbein schwingen oder unvergesslicher Gangster werden, die goldenen Zwanziger Jahre bieten viele Motive und Ideen, um sich zu verkleiden und Chancen auf einen der begehrten Kostümprämierungspreise zu haben!
Jungs und Mädels – lasst Euch etwas einfallen, für gute Musik ist wie immer auf zwei Floors gesorgt. DJane Conny und DJ Robert Sun legen auf dem Mainfloor gemischte Sounds auf, Cybear (Club Deluxe) wird den Housefloor beschallen. Bei der großen Kostümprämierung warten wieder tolle Preise auf die besten Outfits.
Benefiz der Aids-Hilfe Freiburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem E-WERK
EINTRITT VVK € 11 / € 8 (erm.) AK € 13 / € 9 (erm.) | KARTEN BZ-Kartenservice | | | | |
| | | | Freiburg: 25 Jahre Städtefreundschaft Freiburg-Wiwili | Elfköpfige Delegation mit OB Salomon besucht Freundschaftsstadt im Norden Nicaraguas
Am kommenden Sonntag, dem 2. März, startet eine offizielle elfköpfige städtische Delegation mit Oberbürgermeister Dieter Salomon zu einem Besuch der Freundschaftsstadt Wiwili im Norden Nicaraguas. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der Städtefreundschaft mit Wiwili, das im vergangenen Oktober in Freiburg mit dem Freiburger Freundeskreis gefeiert wurde. Der eigentliche Festakt findet nun bei der Delegationsreise nach Wiwili mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Wiwili und dem Verein für Kommunalentwicklung ADEM "Asociatión de Desarollo Municipal" statt. An der sechstägigen Reise nehmen auch Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach, sechs Gemeinderäte und Gemeinderätinnen und Marlu-Würmell-Klaus, Vorsitzende des Freiburg-Wiwili Vereins e.V, teil.
Die Delegation wird insbesondere die im Rahmen der Städtefreundschaft angeschobenen Projekte zur Wasserversorgung, Schulbildung und Wiederaufforstung besichtigen. Ein Besuch der Schule mit allen Patenschaftskindern und ihren Familien findet am zweiten Reisetag statt, in einer Kaffeekooperative lernt die Delegation den ersten Wiwili-Kaffee kennen. Die Delegation nimmt auch an der Einweihung einer neuen Schule teil, die unter anderem durch die Aktion "Bildungsbaustein" und Spenden der Schüler- und Lehrerschaft des Droste-Hülshoff-Gymnasiums gesammelt wurden, Höhepunkt des Aufenthalts ist ein Festabend mit Bürgermeistern der Stadt Wiwili und ADEM-Vertretern.
Mit der Städtefreundschaft Freiburg- Wiwili entstanden seit 1988 zahlreiche Hilfsprogramme, aus denen unter anderem eine Gesundheitsstation, eine Wasserversorgung, Schulpatenschaften für 42 Kinder, die Wiederaufforstung von kahlgeschlagenen Waldflächen oder Programme zum Aufbau einer ökologischen Landwirtschaft entstanden sind. Bei allen Vorhaben arbeitet das Bürgermeisteramt eng mit dem "Freiburg-Wiwili-Verein" zusammen, der im letzten Jahr auf sein dreißigjähriges Bestehen zurückblicken konnte.
Den Anstoß zu der ungewöhnlichen Städteverbindung gab das Schicksal des Freiburger Arztes Albrecht "Tonio" Pflaum, der im Auftrag des Deutschen Entwicklungsdienstes in Nicaragua am Aufbau einer Gesundheitsstation mitarbeitete und der 1983 von den Contras in Wiwili erschossen wurde. Um sein Lebenswerk weiterzuführen, gründeten sich der "Freundeskreis Tonio Pflaum" und der "Verein zur Förderung einer Städtepartnerschaft Freiburg-Wiwili". Sie initiierten den Bau einer Trinkwasserleitung in Wiwili. Bei den Bauarbeiten starb ein weiterer Freiburger: Berndt Koberstein, der als Aufbauhelfer nach Nicaragua gereist war, wurde im August 1986 nahe Wiwili von Contras ermordet.
Quelle: Stadt Freiburg | | | | |
| | | | Freiburg: Deutscher Bauherrenpreis für Stadtbau-Wohnungen in der Uferstraße | OB Dieter Salomon würdigt Auszeichnung als „Plädoyer für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnungsbau“
Als ein „eindrucksvolles Plädoyer für nachhaltigen und bezahlbaren Wohnungsbau“ würdigt Oberbürgermeister Dieter Salomon die Auszeichnung des „Deutschen Bauherrenpreises“ für das Quartier Uferstraße der Freiburger Stadtbau. Salomon als Vorsitzender des Aufsichtsrats der FSB: „Die Stadtbau hat einmal mehr bewiesen, dass preisgünstiges Bauen und Qualität mit hohen energetischen Standards keine Gegensätze sein müssen.“
Die vom Bund Deutscher Architekten (BDA), dem Deutschen Städtetag und dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) gemeinsam ausgelobte Auszeichnung ist heute (19.02.) in Berlin für insgesamt zehn innovative und vorbildliche Bauvorhaben verliehen worden. Für die Freiburger Stadtbau nahmen Stadtbau-Geschäftsführer Ralf Klausmann und Baubürgermeister Prof. Martin Haag den Preis entgegen. Der Deutsche Bauherrenpreis gilt als der wichtigste nationale Wohnungsbauwettbewerb, zu dem 95 Arbeiten eingereicht worden waren.
Die Jury würdigte in ihrer Begründung die Realisierung eines lebendigen Quartiers mit geförderten und frei finanzierten Wohnungen sowie Wohnungseigentum. Das Grundstück im Stadtteil Haslach an der Uferstraße in unmittelbarer Nachbarschaft des Autobahnzubringers wurde von den Freiburger Architekten Melder und Binkert zum Zubringer hin aus Lärmschutzgründen weitgehend geschlossen gestaltet, während die Südseite sich zu einem Innenghof hin öffnet.
„Der Deutsche Bauherrenpreis eine Ermunterung, den Weg innovativer und nachhaltiger Wohnungsbauprojekte weiterzugehen“ stellt Oberbürgermeister Salomon fest. Als größter Wohnungsbauträger komme der Freiburger Stadtbau eine wichtige Vorbildfunktion zu. Salomon erinnert daran, dass das vom Gemeinderat beschlossene „Kommunale Handlungsprogramm Wohnen“ die Schaffung bezahlbaren Wohnraums als herausragendes Ziel der Stadtpolitik definiert. | | | | |
| | | | Freiburg: Bürgerreise nach Japan und Partnerstadt Matsuyama | vom 4. bis 15. Oktober - Anmeldung bis 2. Mai
Freiburgs Partnerstadt Matsuyama, Hiroshima, Kyoto und Tokyo sind unter anderem die Stationen einer Bürgerreise, die die Stadt Freiburg in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter Aktivreisen Anfang Oktober anbietet. Auf dem Programm der 11-tägigen Flugreise stehen von 4. bis 15. Oktober nach einem dreitägigen Aufenthalt in Matsuyama Besuche auf der Heiligen Insel Miyaji-ma, in der Stadt des Friedens Hiroshima, und in der alten Kaiserstadt Kyoto. Nach einem Zwischenstopp im Fuji-Hakone-Nationalpark geht es weiter zur letzten Station der Reise nach Tokyo, der mit 35 Millionen Einwohnern größten Metropolregion der Welt.
Das Besichtigungsprogramm umfasst touristische und kulturelle Highlights, darunter den Superschnellzug Shinkansen, historische Tempel und Heiligenstätten oder den „Tokyo Sky Tree", der mit 634 Metern als höchster Fernsehturm und zweithöchstes Gebäude der Welt gilt.
Die Reise (Flug und Übernachtungen) kostet 2799 Euro (Einzelzimmerzuschlag 243 Euro). Enthalten sind auch Transfers in Japan einschließlich der Shinkansenfahrt, die Besichtigungen, Eintritte und die Reiseleitung.
Buchung und weitere Informationen bei Aktivreisen, Joachim Loppnow, Konviktstraße 21-23, Tel. 22055,
E-Mail: jloppnow@aktivreise.de. Anmeldeschluss ist der 2. Mai 2014 | | | | |
| | | | Freiburg ehrt Klaus Theweleit mit dem Reinhold-Schneider-Preis 2014 | Förderpreis für Lisa Kränzler
Preisverleihung am 10. April
Mit dem Reinhold-Schneider-Preis, der in diesem Jahr in der Sparte Literatur verliehen wird, zeichnet die Stadt Freiburg den Freiburger Kulturwissenschaftler und Schriftsteller Klaus Theweleit aus. Der Reinhold-Schneider-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Die junge Autorin und bildende Künstlerin Lisa Kränzler erhält den diesjährigen Förderpreis von 6.000 Euro. Oberbürgermeister Dieter Salomon übergibt die Preise in einem Festakt am 10. April um 19.30 Uhr im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses am Münsterplatz.
Mit dem Reinhold-Schneider-Preis würdigt die unter Vorsitz von Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach tagende Jury aus Mitgliedern des Gemeinderats und Literaturexpertinnen und -experten das in Themen und Stil außergewöhnliche und seit Jahrzehnten international viel beachtete Werk des in Freiburg lebenden Autors. Klaus Theweleit wurde 1942 in Ostpreußen geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Kiel und Freiburg und war von 1969 bis 1972 als freier Mitarbeiter des Südwestfunks tätig. Theweleit lehrte am Institut für Soziologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Bis zu seiner Emeritierung hatte er über zehn Jahre eine Professur für Kunsttheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe inne und versieht derzeit wechselnde Lehraufträge in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich.
Seine Dissertation über die „Freikorpsliteratur und den Körper des soldatischen Mannes“ war die Grundlage für seinen
bahnbrechenden zweibändigen Klassiker „Männerphantasien“ (1977/78), in dem Theweleit eine neue psychoanalytische Faschismus-Theorie entwickelte. Theweleits "Männerphantasien" gelten als eines der ersten Werke der deutschen und internationalen Männerforschung – mit Langzeitwirkung und rezipiert weit über die linke Subkultur hinaus. Weitere Publikationen sind unter anderem „Buch der Könige" (1988-1994), "Objektwahl" (1990), „Das Land, das Ausland heißt. Essays, Reden, Interviews zu Politik und Kunst" (1995), "Heiner Müller. Traumtext" (1996), „Deutschlandfilme. Godard. Hitchcock. Pasolini. Filmdenken & Gewalt“ (2003), „Tor zur Welt: Fußball als Realitätsmodell“(2004), „Absolute(ly) Sigmund Freud. Songbook“ (2006) und der auf vier Bände angelegte „Pocahontas-Komplex" (1999 und 2013).
Die Jury würdigt mit ihrer Entscheidung den unkonventionellen Grenzgänger und Querdenker zwischen Psychoanalyse, Literatur, Kunst und Popkultur bis zur Politik. Theweleits Hauptthemen, die Analyse von Geschlechterverhältnissen als Machtverhältnis werden tabufrei in wechselnden Kontexten erörtert. Zugleich erweitert der Autor in einzigartiger Weise seine textlich angelegten Assoziationsketten durch die Sprache der Bilder, die er in seinen meist opulenten Büchern in allen Formen von Werbebild bis Comic zu ihrem eigenen Recht kommen lässt. Der ihm ganz eigene „Theweleit-Sound“ schlägt sich in extensiven, lustvollen Abschweifungen und kühnen Assoziationen nieder, die Grenzen zwischen den Gattungen, Sprachcodes, Zitaten und Kommentaren sind fast aufgehoben, was immer auch eine Herausforderung für die Leser darstellt, die in einen Prozess des Frage-Stellens und Entdeckens gesogen werden.
Den Förderpreis zum Reinhold Schneider-Preis hat die Jury in diesem Jahr Lisa Kränzler zugesprochen. Die 1983 in Ravensburg geborene Kränzler studierte Freie Kunst (Studiengang Malerei/Grafik) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Außenstelle Freiburg, und war 2010/11 Meisterschülerin bei Tatjana Doll.
Neben und für ihre Malerei wurde das Schreiben immer wichtiger. Die 30jährige Lisa Kränzler debütierte 2012 mit ihrem Roman „Export A". Mit ihrem Erstling wurde sie für den Klaus-Michael Kühne-Preis 2012 und für den Rauriser Literaturpreis 2013 nominiert. In Rückblicken und Monatagetechnik werden die Themen Erwachsenwerden, Destruktion, Exzess und Schuld anhand der Geschichte einer 16jährigen Austauschschülerin in Kanada erzählt. Beim letztjährigen Ingeborg Bachmann-Wettbewerb erhielt Kränzler den 3Sat-Preis. Ihr zweiter Roman „Nachhinein", der die
Geschichte einer ungleichen Mädchenfreundschaft erzählt, bescherte Kränzler 2013 die Nominierung für den Preis der Leipziger Buchmesse.
Mit dem Förderpreis würdigt die Jury Kränzlers sprachlichen und erzählerischen Wagemut in ihren beiden radikal-konsequenten Debüt-Romanen, durch den sich die junge Autorin deutlich aus den Veröffentlichungen ihrer Generation heraus hebt. Kränzlers Texte überzeugen, weil sie äußerst ausdrucks- und bildstark komponiert sind und selbst böseste alltägliche Grausamkeiten schonungslos als soziale Realität abbilden.
Frühere Preisträgerinnen und -träger der Sparte Literatur waren unter anderen Wolfgang Heidenreich, Kyra Stromberg, Swetlana Geier, Peter Huchel und Christoph Meckel.
Der seit 1960 existierende Reinhold-Schneider-Preis wird alle zwei Jahre verliehen – abwechselnd in den Sparten Musik, Literatur und Bildende Kunst. | | | | |
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