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Donnerstag, 21. November 2024
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Kreative Freiräume statt Baustelle: Weitere Ideen gesucht
© Stadt Karlsruhe, Amt für Stadtentwicklung, Andreas Mangold
 
Kreative Freiräume statt Baustelle: Weitere Ideen gesucht
Kulturelle Zwischennutzungen von Leerständen in der Innenstadt

Die Karlsruher Innenstadt ist im Wandel. Dazu gehört es auch, dass mal ein Geschäft geht und dafür ein neuer Laden eröffnet. Der City-Transformationsprozess der Karlsruher Innenstadt ist in der Tat ein viel diskutiertes Thema. Unter anderem hat das Kulturamt der Stadt Karlsruhe nun Ideen entwickelt, wie die Zwischenzeit sinnvoll genutzt werden kann. Ein Idee: Kunst und Kultur einen temporären Raum geben. "Kultur steigert nicht nur die Attraktivität der Innenstadt, sondern erschließt auch ein stadteigenes Profil", sagt Bürgermeister Dr. Albert Käuflein dazu. Leerstände können somit auch immer Chance für Experimentierräume sein.

FrĂĽher Laden, heute Galerie

Wie das funktionieren kann, zeigt die Galeristin und Kunstschaffende Heidrun Malcomes noch bis zum Montag, 14. August. In den Räumen der Kaiserstraße 68 zeigt sie in einem kontinuierlichen Wechsel eine Auswahl an Gemälden, Fotografien und Zeichnungen. Damit möchte Malcomes einen kleinen Teil dazu beitragen, die Innenstadt von Karlsruhe lebendiger und bunter zu gestalten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit die Künstlerin persönlich von Mittwoch bis Freitag, 14 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 15 Uhr in der Kaiserstraße 68 anzutreffen. Persönliche Terminvereinbarungen unter malcoart(at)gmx.de.

Neues kulturelles Leben kann durch solche temporäre Zwischennutzungen entstehen und bei der Überbrückung von Planungsphasen aus Leerständen Gestaltungsfreiräume schaffen. Temporäre Nutzungen können viele Formen haben und einmalig, kurzfristig oder über einen längeren Zeitraum stattfinden. Sie sind nicht rein ökonomisch motiviert, bieten aber allen Akteurinnen und Akteuren einen Gewinn.

Stadt Karlsruhe als Vermittlerin

Das Vorgehen hat gleich mehrere Vorteile: Für Kulturschaffende ergeben sich Gestaltungsfreiräume und Starthilfen, für die Mietobjekte von Eigentümerinnen und Eigentümern wird Aufmerksamkeit generiert, Schutz vor Vandalismus geschaffen und Renommee erzielt. Über die Stadt werden Kontakte individuell nach Projekteinreichungen hergestellt. Das flexible Werkzeug der künstlerischen Zwischennutzung ist für Kulturschaffende, wie auch für die Stadt, ein großer Zugewinn, da dies zur Weiterentwicklung und Fortführung einer urbanen Stadtkultur beiträgt.

Weitere Projektideen aus dem Bereich Kunst und Kultur im Rahmen einer Zwischennutzung prüft und bespricht die Stadtverwaltung individuell. Eine Garantie auf Umsetzung kann das Kulturamt nicht geben, da die Stadt spezifisch mit Eigentümerinnen und Eigentümern Möglichkeiten und Zeiträume bespricht. Kontakt und Informationen für eine Zwischennutzung durch Kulturschaffende erhalten Sie beim Kulturbüro der Stadt Karlsruhe von Petra Weßbecher: petra.wessbecher(at)kultur.karlsruhe.de, Telefon 0721 133 4065

zum Bild oben:
Ob Pop-Up-Store oder für Kultur: Ladenlokale können in Zwischenmiete für verschiedene Zwecke genutzt werden.
© Stadt Karlsruhe, Amt für Stadtentwicklung, Andreas Mangold
 
 

 
Freiburg: Stilles Ă–rtchen auf dem StĂĽhlinger Kirchplatz
Toilettenanlage ist ab August täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet

In seiner gestrigen Sitzung hat der Haupt- und Finanzausschuss Mittel für die Öffnung der Toilettenanlage am Stühlinger Kirchplatz freigegeben. Bisher waren die Toiletten nur an zwei Markttagen in der Woche und bei Veranstaltungen geöffnet. Von August an werden sie nun täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet sein. Eine Aufwartung vor Ort findet täglich von 13 bis 20 Uhr statt.

Die Öffnung der Toilettenanlagen kostet insgesamt 175.000 Euro pro Jahr. Enthalten sind darin neben der Reinigung auch Schließ-, Aufwart- und Sicherheitsdienste. Anfang 2024 berichtet das städtische Gebäudemanagement (GMF) im Rahmen einer Evaluation über die Erfahrungen der Öffnung in den ersten Monaten.

Insgesamt unterhält das Gebäudemanagement 14 öffentliche Toilettenanlagen im Stadtgebiet. Die Toiletten in der Innenstadt (inkl. Stühlinger Kirchplatz) sind ganzjährig geöffnet. Die übrigen Anlagen sind über die Wintermonate geschlossen; das gilt für die Toiletten am Seepark (bei der Ökostation und am Bürgerhaus), am Moosweiher, in Tiengen, im Dietenbachgelände und in der Josef-Brandel-Anlage, da dort jeweils ein deutlicher Besucherrückgang gegenüber den Sommermonaten zu verzeichnen ist.
 
 

 
Antibiotika: Oft lebenswichtig und derzeit knapp
Derzeit sind viele Antibiotika in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar, insbesondere Kinder-Präparate sind Mangelware. Die Stiftung Warentest hat 85 häufig verschriebene Antibiotika umfassend bewertet und klärt über deren Wirksamkeit auf. Wenn ein verordnetes Präparat nicht erhältlich ist, kann die Apotheke möglicherweise Alternativen aufzeigen. Die Apotheke ist verpflichtet zu helfen, wenn Eltern ein Rezept einreichen.

Antibiotika töten Bakterien ab oder hemmen sie in ihrem Wachstum. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn die Wirkstoffe beeinträchtigen nicht nur krankmachende Bakterien, sondern auch nützliche. Dadurch kann es unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Bei übermäßigem Gebrauch besteht zudem ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung und Verbreitung resistenter Bakterien.

Die Stiftung Warentest hat die Wirksamkeit von 85 oralen Antibiotika mit insgesamt 29 verschiedenen Wirkstoffen bewertet. Die Wertungen reichen von „geeignet“ bis „wenig geeignet“. Ein Großteil der häufig verschriebenen Antibiotika erweist sich als geeignet für die Behandlung von Erkrankungen wie Mandel-, Blasen- und Lungenentzündungen. Allerdings: Breitband-Antibiotika sollten nur eingesetzt werden, wenn keine andere Behandlung möglich ist. Fluorchinolone bergen zudem das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen.

Eltern rät die Stiftung Warentest, in der Apotheke vor Ort um Rat zu fragen – etwa in einer, die in der Nähe der Praxis liegt. Oft wissen Kinderärztinnen und Kinderärzte, welche Antibiotika die Apotheke gerade da hat und berücksichtigen dies direkt beim Verordnen. Ansonsten kann die Apotheke beispielsweise Alternativen zu dem nicht lieferbaren Medikament in Absprache mit zuständigem Arzt oder Ärztin vorschlagen. Weitere Möglichkeiten sind importierte Präparate oder Rezepturen, die die Apotheke selbst herstellt.

Der Test Antibiotika findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/antibiotika.
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Freiburg besser machen: Start für den Mängelmelder
 
Freiburg besser machen: Start für den Mängelmelder
Ob Müll, Straßenschäden oder defekte Ampel – digitales Angebot, um Missstände einfach online an die Stadtverwaltung zu melden

Ab sofort erreichbar unter freiburg.de/maengelmelder

Mitmachen und Freiburg besser machen – das ist das Motto des neuen Mängelmelders: Mit dem Online-Tool können Freiburgerinnen und Freiburger ab sofort Missstände im Stadtbild einfach und direkt an eine zentrale Stelle bei der Stadt melden. Ob Müll, Straßenschäden oder defekte Ampel – einfach und nutzerfreundlich können diese Mängel künftig per Smartphone, Tablet oder Computer direkt übermittelt werden.

„Mit dem Mängelmelder bieten wir den Freiburgerinnen und Freiburgern eine moderne und einfache Möglichkeit, aktiv zur Verbesserung unserer Stadt beizutragen. Es gibt jetzt eine zentrale Adresse im Netz, um uns Mängel mitzuteilen – und das niederschwellig und bürgerfreundlich. An dem Tool hängt aber mehr als nur eine Oberfläche auf der Internetseite. Im Hintergrund haben wir Prozesse in der Verwaltung angefasst und optimiert, damit die gemeldeten Mängel schneller beseitigt werden können und damit unsere Stadt wieder ein Stückchen schöner wird. Für den Mängelmelder brauchen wir jedoch die aktive Mitwirkung und Initiative der Bevölkerung. Gleichzeitig gehört zu Wahrheit auch, dass unsere finanziellen und personellen Ressourcen begrenzt sind und wir daher um Fairness bei der Erwartungshaltung bitten. Für uns als Verwaltung ist dieser Weg neu und wir werden uns kräftig ins Zeug legen, damit unser neues Angebot ein echter Erfolg wird. Warum? Weil wir dadurch gemeinsam unser Freiburg wieder viele kleine Schritte besser und attraktiver machen wollen,“ sagt Oberbürgermeister Martin Horn.

Mit dem Mängelmelder hat die Stadt Freiburg einen weiteren wichtigen Schritt in ihrer Digitalisierungsstrategie erreicht. Federführend wurde der digitale Kanal und die Optimierung der Prozesse vom Amt Digitales und IT (Digit) und dem Haupt- und Personalamt (HPA) vorangebracht. Beteiligt sind aber viele weitere Beteiligte:

Sobald die Mängel bei der Stadt eingehen, werden sie von Mitarbeitenden des Telefonservicecenters an die für jeden Einzelfall zuständigen Ämter verteilt. Die Ämter selbst geben dann über den Mängelmelder Rückmeldungen zum Bearbeitungsstatus. Beteiligt sind auch die städtischen Gesellschaften wie etwa die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) die Freiburger Verkehrs AG (VAG) oder die badenovaNETZE.

Nach dem Eingang der Mängel geht es also zunächst darum zuzuordnen, wer verantwortlich ist. Ist das geklärt, geht es an die Beseitigung des Mangels. Das kann – je nach Vorgang, Meldeaufkommen oder sonstigen Aufgaben – unterschiedlich schnell gehen. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten regelmäßig Updates zu ihren eigenen Meldungen und erfahren, wie es um die Bearbeitung steht. Im Hintergrund läuft ein System zur Qualitätssicherung, das gewährleistet, dass die Rückmeldungen erfolgen und die Mängel bearbeitet werden. Außerdem sind alle bereits gemeldeten Mängel öffentlich mit ihrem Bearbeitungsstatus einsehbar und können auf dem integrierten Stadtplan der Website aufgerufen werden. Damit soll vermieden, dass es Doppelmeldungen gibt und zugleich transparent nachvollzogen werden kann, ob die Verwaltung oder die Eigenbetriebe einen Mangel bereits erfasst haben und wie der Bearbeitungsstatus ist.

Aktuell gibt es folgende acht unterschiedliche Kategorien, um auf Missstände hinzuweisen: Müll; Schrotträder und Schrottfahrzeuge; Spielplätze, Sportanlagen und Friedhöfe; Straßen, Wege und Plätze; Wald, stadteigene Grünanlagen und Mundenhof; stadteigenen Gebäude, Objekte und Grundstücke.

Beim Mängelmelder handelt es sich nicht um ein starres System. Die Verwaltung wird Erfahrungen sammeln und auswerten. Dann kann das Tool mit der Zeit angepasst und weiterentwickelt werden – damit es gemeinsam gelingen kann, Freiburg jeden Tag ein Stück besser zu machen.
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Grillfleisch: Manche top, manche mit Keimen
Kein minderwertiges Fleisch bei marinierten abgepackten Schweinenackensteaks – zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest, nachdem sie Steaks von 12 Marken geprüft hat. Zwar fand sie vereinzelt Keime, darunter Salmonellen, Listerien und antibiotikaresistente Keime, aber insgesamt beurteilt sie die Qualität der Schweinenackensteaks als gut und befriedigend.

Die Vermutung, dass bei mariniertem Fleisch die Marinade minderwertiges Fleisch optisch und geschmacklich überdecken soll, konnten die Tester der Stiftung Warentest nicht bestätigen. Zwar wird meist aufgetautes Fleisch mariniert, worunter die Fleischqualität leiden kann. Aber durch das vorherige Einfrieren wird auch das Keimwachstum gestoppt. Der Großteil der geprüften Steaks stammt aus aufgetautem Fleisch. Die sensorische und chemische Fleischqualität der marinierten Steaks ist insgesamt gut und befriedigend.

Lediglich bei der Keimbelastung, also der mikrobiologischen Qualität, gab es Ausreißer. Bei den Produkten von Aldi Nord „Gut Bio“ und Netto Marken-Discount „Barbeque“ fanden die Tester in je einer von vier geprüften Packungen Listerien bzw. Salmonellen. Obwohl die Produkte in diesem Prüfpunkt nur „ausreichend“ abschnitten, erhielten sie insgesamt noch ein knappes Befriedigend und landeten damit am Ende der Tabelle. Warum die Tester hier nicht strenger bewerteten? Weil die Keime in Fleisch, das gründlich durcherhitzt wird, sterben. Das gilt auch für die antibiotikaresistenten Keime, die die Tester in drei Produkten fanden.

Die Preisunterschiede bei den marinierten abgepackten Schweinenackensteaks sind groß. Im Test gab es gute konventionelle Produkte bereits ab 8 Euro, gute Bio-Steaks können bis zu 22,90 Euro kosten.

Der Test Grillfleisch ist unter www.test.de/marinierteschweinenackensteaks veröffentlicht und ab 27. Juli 2023 in der August-Ausgabe der Zeitschrift test.
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PĂĽnktlich zum Schlossbergfest: Sanierung des Hermannstegs ist fertig
Die Fußgängerbrücke über den Schlossbergring und die Erasmusstraße zwischen der Hermannstraße und dem Schlossberg musste saniert werden. Das Garten- und Tiefbauamt hatte Anfang April mit den Arbeiten am Hermannsteg begonnen und wird ihn nun rechtzeitig zum Schlossberg Festival am Donnerstag, 27. Juli wieder freigeben. Das Amt bedankt sich für die Toleranz und das Verständnis für die Einschränkungen.
 
 

Wanderung ins Blaue
Mit Körben und sogenannten Reffen geht's in die Beeren (c) TMBW / Weise
 
Wanderung ins Blaue
Touren, ein Fest und überraschende Genüsse: Rund um das Heidelbeerdorf Enzklösterle im Schwarzwald wachsen die kleinen Waldbeeren ganz wild. Familienausflug auf dem Heidelbeerweg

Jetzt im Ernst? Die Zunge soll er rausstrecken? Das lässt sich der achtjährige Lars nicht zweimal sagen. Er stopft sich eine Handvoll der frisch gesammelten Wildheidelbeeren in den Mund, kaut betont langsam und schluckt. Dann lacht er – und streckt seinen Eltern die lilablau gefärbte Zunge entgegen. Eben hat Revierförster Stefan Waidelich der Familie nämlich erzählt, warum die Heidelbeeren, die rund um das Schwarzwalddorf Enzklösterle im Wald wachsen, so gesund sind. Er bezeichnet sie sogar als regionales Superfood: Der blaue Farbstoff der Beeren gehört zur Gruppe der Anthocyane, was wiederum sekundäre Pflanzenstoffe sind. Die dunkle Färbung ist bei der wilden Heidelbeere viel intensiver als bei der größeren, kultivierten Variante und hat viele gute Inhaltsstoffe. Die können unter anderem das Herz schützen und das Krebsrisiko senken. Heidelbeeren stärken das Immunsystem, wirken entzündungshemmend, unterstützen die Gewichtsreduktion und sollen gegen Stress helfen. Bei dem Knirps ist das natürlich alles noch nicht so sehr relevant, aber die Farbe beeindruckt den Jungen schon. Und lecker findet er die Früchtchen ohnehin.

Sich mit dem Kamm in die BĂĽsche schlagen

In den Wäldern rund um Enzklösterle wächst das wertvolle Obst seit Jahrhunderten reichlich – mittlerweile nennt sich der Ort selbstbewusst Heidelbeerdorf. Ein Heidelbeerfest wird jedes Jahr zur Ernte im Juli veranstaltet, und im Heidelbeer-Haus mitten im Ort gibt es Spezialitäten aus der Region und von weiter her, die beweisen, dass die Heidelbeere kulinarisch im 21. Jahrhundert angekommen ist: Senf, Chutney, Essig. Die Früchte geben nicht nur Marmeladen einen tollen Geschmack. Eigentlich logisch, dass in Enzklösterle aus der traditionellen Schwarzwälder Kirschtorte längst eine Schwarzwälder Heidelbeertorte geworden ist. Es werden sogar Backkurse angeboten …

Der besondere Klang der Heidelbeeren

Zum Sammeln hat Förster Stefan Waidelich eine traditionelle Reffe mitgebracht – eine kleine Kiste mit einer Art Kamm vorne dran. Wenn man mit diesem Erntegerät durch die Büsche fährt, dann kämmt man die Beeren quasi aus – sie fallen direkt in das dazugehörige Holzkästchen. Lars und seine Eltern probieren es aus und sind bald ganz in ihrem Element, während der kleine Bruder Nils lieber zuschaut und nascht. Funktioniert richtig gut und geht schneller, als jede Heidelbeere einzeln abzuzupfen. Die Ausbeute begutachtet die Familie dann auf dem Schöllkopfplateau auf 800 Metern Höhe. Dort gibt es eine Aussichtsplattform mit Tischen und bequemen Holzliegen. Lars hilft Förster Stefan Waidelich, mit den in den Reffen gesammelten Beeren die Sammelkörbe zu füllen. Er erfährt dabei auch, wie Heidelbeeren klingen. Kein Witz. Für Förster Stefan Waidelich ist das leise Kullern der Heidelbeeren in die Körbe eines der schönsten Geräusche der Welt. Gefolgt vom Klong beim gemeinsamen Anstoßen mit Heidelbeer-Eistee an einer der Getränkestationen im Wald natürlich. Am zwölf Kilometer langen Heidelbeerweg ist für alles gesorgt – die Erfrischung lagert mal im Bächlein des Lappachtals, mal in einem kleinen Brunnen am Wegrand.

Seit etwa zehn Jahren gibt es den Premiumwanderweg (siehe Kasten), der sternförmig rund um den kleinen Schwarzwaldort führt. Er macht nicht nur die Heidelbeere zum Erlebnis – er bietet auch sonst eine Menge Abwechslung. Mal findet der schmale Pfad seinen Weg durch lichten Wald mit Kiefern, Fichten und vielen Felsen, dann geht’s durch einen geheimnisvoll wirkenden alten Buchenwald. An einem Rotwildgehege kommt die kleine Heidelbeersammelgruppe vorbei und an den besagten Erfrischungen auch – jetzt im Hochsommer ist das eine Wohltat.

Die Heidelbeere liebt magere Böden und viel Sonne

So wie jetzt, unweit des Wildgeheges, von dem aus es nicht mehr weit bis Enzklösterle ist: Lars und Nils veranstalten ein Planschfest und probieren, wie weit der Wasserstrahl des Brunnens spritzt, wenn man ihn mit den Händen zu stoppen versucht. Die Erwachsenen löschen ihren Durst währenddessen mit den Getränken, die im Brunnen lagern – und die man über ein Kässchen des Vertrauens bezahlt. Dazu erzählt Förster Stefan Waidelich, wie die Heidelbeere vor etwa 300 Jahren ihre große Chance in den Wäldern rund um Enzklösterle bekam: Damals wurden sehr viele Tannen abgeholzt und das Holz in Richtung Niederlande verkauft. Mit den zurückgebliebenen, mageren Buntsandstein-Böden kamen am besten Schwarzwaldkiefern, sogenannte Forchen, klar. Und eben Heidelbeeren, die Sonne, Wasser und magere Böden brauchen, um gut zu gedeihen. Waidelich berichtet, wie er als Kind mit fünf Geschwistern jeden Sommer in die Heidelbeeren geschickt wurde – die Waldfrüchte waren eine wichtige Vitamin- und in früheren Jahrzehnten auch Einnahmequelle für die einheimischen Familien. Aus ihrem Verkauf wurde das Lebensnotwendige finanziert, zum Beispiel Schuhe und Schulsachen für die Kinder. Fürs Selberessen gab es in den Familien jeweils feste Traditionen. Bei Förster Waidelich zu Hause werden bis heute aus den ersten Beeren Heidelbeer-Pfannkuchen gebacken, als Nächstes macht die Familie Kuchen, schließlich gibt’s Eis. Sogar winterfest werden die Waldbeeren gemacht, indem man sie einweckt, zu Marmelade verkocht oder edlen Heidelbeerschnaps brennt.

Die Familie hat ihre Körbe mittlerweile mit Beeren gefüllt. Nun geht’s als Abschluss noch zum Heidelbeer-Haus unten im Ort. In erster Linie ist das ein Laden, in dem es viele feine Heidelbeer-Spezialitäten gibt. Aber zum Heidelbeerfest – oder für die Tour heute – macht Inhaberin Angelika Schmahl schon einmal eine Ausnahme: Zu Brot mit selbst gemachtem Kräuterquark und Lachsaufstrich serviert sie mit ihren Helferinnen eine alkoholfreie Bowle, in der natürlich ein paar der lila Früchte schwimmen. Früher waren die Heidelbeeren für viele Familien überlebenswichtig. Mittlerweile hat sich das Dorf im Nordschwarzwald als Luftkurort auf erholsame Ferien inmitten der Waldnatur spezialisiert. Neben dem Heidelbeerweg gibt es zum Beispiel noch den Urwalderlebnispfad Bärlochkar, einen Waldklettergarten und das Hochmoorgebiet auf dem Kaltenbronn. Einen kleinen Sammelbehälter sollte man im Sommer aber immer dabei haben. Denn die Beeren spielen fast überall im Wald eine Hauptrolle, nicht nur auf dem nach ihnen benannten Weg. Blaue Lippen riskiert man hier im Juli und August jederzeit. Ganz ohne Zähneklappern …

Info-Kasten:

Der 12,7 Kilometer lange Premiumwanderweg führt oft auf schmalen Pfaden durch den Heidelbeerwald bei Enzklösterle. Unterwegs gibt es viele schöne Aussichten. Im oberen Teil wandert man durch eine Felsenlandschaft, dann wieder führt der Weg durch Buchenhaine. Ausgangspunkt ist die Tourist-Information im Ort. Der Rundweg kann problemlos in zwei Etappen aufgeteilt werden und ist gut ausgeschildert. Höhepunkte unterwegs sind die Heidelbeerplattform, wo man ein Vesper einplanen sollte, die Getränkestationen und das Rotwildgehege. Teilweise geht es mitten durch die Heidelbeerfelder.

Mehr Informationen gibt es unter enzkloesterle.de und schwarzwald-tourismus.info
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Freiburg: Fahrbahnsanierung der B31 in den Sommerferien
In Abschnitten zeitweise eine Fahrspur gesperrt

Ab Montag, 24. Juli, saniert das Garten- und Tiefbauamt (GuT) Teile der Fahrbahn der B31. Betroffen hiervon ist ein Teilstück zwischen der Eschholzstraße und der Berliner Allee in westlicher Fahrtrichtung sowie weitere Teilstücke im Bereich des Kappler Knotens in beide Fahrtrichtungen sowie die Lessingstraße zwischen der Kronen- und Kaiserbrücke. Bei den Arbeiten wird der bestehende Asphaltbelag abgefräst und eine neue Binder- und Deckschicht eingebaut.

Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, finden die Arbeiten in den Sommerferien statt. In dieser Zeit gibt es zwar mehr Urlaubsverkehr, die Verkehrsspitzenzeiten des Berufsverkehrs sind allerdings abgeschwächt. Die einzelnen Bauabschnitte werden zeitlich so koordiniert, dass je Abschnitt nur eine Fahrtrichtung betroffen ist.

Ab dem 24. Juli geht es mit dem Abschnitt zwischen der Eschholzstraße und der Berliner Allee in westlicher Fahrtrichtung los. Während der Arbeiten wird der Verkehr in diesem Abschnitt einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Zeitweise ist das Auffahren auf die B31 in Fahrtrichtung Autobahn A5 von der Eschholzstraße kommend nicht möglich. In diesem Fall gibt es eine Umleitung.

Ab dem 31. Juli beginnen parallel die Arbeiten im Bereich des Kappler Knotens, vor dem Tunnel in Fahrtrichtung stadteinwärts. Auch in diesem Abschnitt wird der Fahrbahnbelag erneuert, es steht im Wechsel aber immer eine Fahrspur zur Verfügung. Die Arbeiten dauern rund zwei Wochen.

Sobald die Sanierungen auf der Nordfahrbahn abgeschlossen sind, beginnen ab dem 14. August die Arbeiten im Bereich des Kappler Knotens in östliche Fahrtrichtung. Auch hier wird der Fahrbahnbelag erneuert, es steht im Wechsel immer eine Fahrspur zur Verfügung. Während der Sanierungsarbeiten am Kappler-Knoten wird die Zufahrt zur B31 für rund zwei Wochen nicht möglich sein. Das GuT richtet eine Umleitung ein. Am 21. August startet zudem die Sanierung in der Lessingstraße, genauere Informationen folgen noch. Die Sanierungsarbeiten am Kappler-Knoten werden voraussichtlich am 26. August und die in der Lessingstraße am 9. September fertig.

Das GuT rechnet während der Bauarbeiten mit erheblichen Verkehrsbehinderungen und bittet alle Verkehrsteilnehmer, diesen Bereich großräumig zu umfahren, steht für Fragen zur Verfügung und bittet um Verständnis.

Die StraĂźensanierung kostet insgesamt rund 1,9 Millionen Euro.
 
 



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