Prolixletter
Donnerstag, 9. Mai 2024
  --- Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter auf diesere Seite  --- Kennen Sie schon unser Informationsportal wodsch.de?
Uhr
  •  


Verschiedenes

 
Überwältigende Mehrheit für Eheöffnung und Akzeptanzförderung an Schulen
Bundesregierung mit Kanzlerin Merkel müssen die bestehende Ungleichbehandlung beenden

Zum Auftakt ihres Themenjahres „Gleiches Recht für jede Liebe“ hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes heute erste Ergebnisse einer Studie über die Einstellungen der Bevölkerung gegenüber Lesben, Schwulen und Bisexuellen vorgestellt. Dazu erklärt Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD):

"Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) freut sich sehr, dass eine überwältigende Mehrheit die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare ablehnt. Das bestehende Eheverbot und das Verbot der gemeinschaftlichen Adoption stehen im Widerspruch zum Gleichbehandlungsgrundsatz unserer Verfassung. Es geht nicht um Sonderrechte, sondern um längst überfällige Gleichstellung. Die Union ist die einzige Bundestagspartei, die aus ideologischen Gründen und substanzlosen Scheinargumenten dafür sorgt, dass sich Deutschland bei der #EheFürAlle immer weiter von der demokratischen Wertegemeinschaft isoliert. Der LSVD fordert die Bundesregierung mit Kanzlerin Merkel dazu auf, die Ehe durch die Ergänzung von §1353 im Bürgerlichen Gesetzbuch für gleichgeschlechtliche Paare endlich zu öffnen. Dies wäre mit ihrem Koalitionspartner SPD noch in dieser Legislatur möglich.

Es stimmt hoffnungsvoll, dass sich 90% der Bevölkerung von zahlreichen faktenfreien und diffamierenden Kampagnen unbeeindruckt zeigen und eine die Akzeptanzförderung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt an Schulen befürworten. Landesregierungen und Lehrkräfte sollten sich von rhetorischen Scharfschützen und schrillen Allianzen aus rechtspopulistischen, religiös fundamentalistischen und antifeministischen Hardlinern nicht verunsichern lassen. Lesben, Schwule, bisexuelle, trans* und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) sind Teil der gesellschaftlichen Vielfalt, sie sind gleichwertig und gleichberechtigt. Diese Botschaft gilt es aktiv zu vermitteln.

Die Schule, als Ort der Wertevermittlung, ist umso wichtiger, da die Studie auch zeigt, dass es 40% der Befragten unangenehm wäre, wenn die eigenen Kinder lesbisch oder schwul wären. Der LSVD ist davon überzeugt, dass Kindergarten und Schule wichtige Orte sind, gesellschaftliche Vielfalt und individuelle Wertschätzung aktiv zu lernen und zu leben. Es entsteht somit eine Generation mit einem offenen und demokratischen Wertebild, darüber hinaus würde es auch Kinder und Jugendliche bei einem familiären Coming-out stärken.

Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse auch, dass Alltagshomophobie noch weit verbreitet ist. So finden es 38% eklig, wenn zwei Männer sich küssen, 28% wenn zwei Frauen sich küssen. Das zeigt, wie weit die Bevölkerung in Deutschland doch noch von selbstverständlicher Akzeptanz von vielfältigen Lebensweisen entfernt sind.

Diskriminierungserfahrungen von LSBTI sind zudem vielfältig und erschöpfen sich nicht in Homo- und Transphobie. LSBTI sind keine homogene Gruppe. Es hat zum Beispiel Auswirkungen auf ihren Alltag und ihre Erfahrungen, welche Hautfarbe sie haben, welche Religion sie leben, ob sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben oder um Asyl und Aufenthalt kämpfen, ob sie mit Kinder oder ohne leben, in der Großstadt oder auf dem Land. Eine freie Gesellschaft muss allen Menschen garantieren, jederzeit an jedem Ort ohne Angst und Anfeindung verschieden sein zu können. An dieser Garantie gilt es intensiv zu arbeiten."
Mehr
 

 
Freiburg: Zweite Hürde geschafft
Freiburg im Wettbewerb „Zukunftsstadt“ des Bundesbildungsministeriums als Teilnehmerstadt ausgewählt

Das Projekt fördert die Entwicklung konkreter Konzepte für eine lebenswerte, zukunftsfähige und nachhaltige Stadt Freiburg 2030

Wie soll die Stadt von morgen aussehen? Um diese Frage geht es im Wettbewerb „Zukunftsstadt“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Wissenschaftsjahr 2015 startete. 51 ausgewählte Städte, Gemeinden und Landkreise entwickelten in der ersten Phase gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Wissenschaft, lokaler Politik, Wirtschaft und Verwaltung eine „Vision 2030“ für ihre Stadt. Nun wurde Freiburg als eine von bundesweit 20 Städten und Gemeinden auch für die zweite Phase des Wettbewerbs ausgewählt.

In der jetzigen zweiten Phase wird wissenschaftlich erarbeitet, wie die Vision 2030 erreicht und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Konzepte für die Umsetzung vor Ort entwickelt. In der dritten Phase, die 2018 beginnen soll, werden schließlich bis zu acht ausgewählte Kommunen erste innovative Ideen in so genannten „Reallaboren“ in die Praxis umsetzen. Reallabore bezeichnen dabei eine neue Form der Kooperation zwischen Wissenschaft und Bürgerschaft. In ihnen sollen auf Ebene von Stadtteilen innovative Ansätze erprobt und überprüft werden.

Die Freiburger Bewerbung war federführend von der städtischen Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement in enger Zusammenarbeit mit dem Leistungszentrum Nachhaltigkeit, das von der Universität Freiburg und den Freiburger FraunhoferInstituten getragen wird, entwickelt worden. Als Ergebnis der ersten Phase wurden in einem Zukunftsdialog 30 Ideen aus der Bürgerschaft für die künftige Entwicklung der Stadt in den Themenschwerpunkten lokale Ernährung, neue Wirtschaftsformen und nachhaltige Energieversorgung gebündelt. Diese Ideen bilden die Grundbausteine für die weiteren Arbeitsphasen hin zur Vision Freiburg 2030.

Oberbürgermeister Dieter Salomon begrüßt, dass die Arbeit im Zukunftsstadt-Projekt fortgesetzt wird. „Die zweite Phase des Wettbewerbs ‚Zukunftsstadt‘ eröffnet die Möglichkeit, auf Basis einer breiten bürgerschaftlichen Beteiligung und mit Unterstützung der Wissenschaft ein konkretes Umsetzungskonzept für die Freiburger Vision 2030 zu erarbeiten.“

Alle weiteren Informationen zum Projekt im Internet ...
Mehr
 

 
Freiburger Jugendsurvey startet
Bis Ende Januar werden Jugendliche zu außerschulischen Aktivitäten befragt

Was bewegt Jugendliche in Freiburg? Wie verbringen sie ihre Freizeit? Wo engagieren sie sich und bei welchem Themen würden sie gerne mehr mitreden? Der erste Freiburger Jugendsurvey sucht die Antworten auf diese Fragen. Bis Ende Januar wird dazu eine repräsentative Stichprobe von 12- bis 18-Jährigen aus Freiburg schriftlich befragt. Die im Amt für Schule und Bildung angesiedelte Stabstelle Freiburger Bildungsmanagement versendet die Fragebögen ab kommender Woche. Die Beantwortung ist auch online möglich. Aufbauend auf der Umfrage sind Interviews mit Jugendlichen geplant.

Seit 2008 veröffentlicht die Stadtverwaltung regelmäßig einen umfassenden Bildungsbericht, dessen Fokus auf dem schulischen Lernen liegt. Der Jugendsurvey liefert nun eine ergänzende Analyse der außerschulischen, non-formalen Bildung. Der 2013 erschienene Bildungsbericht hatte das Thema bereits aufgegriffen. Denn womit Kinder und Jugendliche ihre Freizeit verbringen und was sie dort lernen, beeinflusst ihren Bildungsweg erheblich: In der Regel sind diese Aktivitäten aus eigener Motivation gewählt, fördern die persönlichen Neigungen und ermöglichen das Erleben von Selbstwirksamkeit. Dennoch gibt es bislang weder auf kommunaler noch auf Landesebene eine aussagekräftige Statistik zur außerschulischen Bildung.

In Freiburg schließt der Jugendsurvey nun diese Lücke. Ziel der Umfrage ist es, ein umfassendes Meinungsbild junger Menschen in der Stadt zu erhalten: Was brauchen sie, was wünschen sie sich und was würden sie tun, wenn sie in der Stadtverwaltung entscheiden könnten? Anhand der Antworten lassen sich Programme und Angebote für Jugendliche zielgerichtet ergänzen und verbessern. Mit der Analyse trägt die Stadtverwaltung auch ihren Nachhaltigkeitszielen Rechnung. Ebenso reagiert sie auf den neuen Bildungsplan und die veränderte Gemeindeordnung, die eine stärkere Jugendbeteiligung fordert.

Der Fragebogen ist in drei Themenfelder unterteilt: Zum einen geht es darum, was die Jugendlichen wann und wo in ihrer Freizeit tun und was sie gerne tun würden, wenn es möglich wäre. Danach wird abgefragt, ob und wie sie sich ehrenamtlich engagieren und was diesen Einsatz erleichtert oder auch verhindert. Ein dritter Schwerpunkt liegt darauf, wie die Schule die Jugendlichen zum demokratischen Handeln anregt.

Angeschrieben werden 3.838 von insgesamt rund 13.000 Jugendlichen, die im betreffenden Alter in Freiburg leben. Die Teilnahme ist freiwillig, die Daten werden anonymisiert ausgewertet. Der Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung an der Universität Würzburg begleitet die Erhebung wissenschaftlich. Sie erfolgt sozialraumbezogen, das heißt sie gibt Aufschluss über die unterschiedlichen Rahmenbedingungen für Jugendliche in den einzelnen Quartieren. Diese Erkenntnisse sind eine wichtige Basis, um dem vielfach kritisierten Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg zu begegnen, wie auch Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik betont: „Die Studie ermöglicht einen umfassenden Einblick in die unterschiedlichen Bildungswelten der Freiburger Jugend. Sie eröffnet demokratische Entwicklungsräume, die zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen.“

Zahlreiche Gruppen und Organisationen unterstützen den Jugendsurvey als Kooperationspartner. Zu ihnen zählen die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA), der Stadtjugendring, das Jugendbüro, die Badische Sportjugend, der Schülerrat, der SC Freiburg und die Freiburger Schulleitungen. Von städtischer Seite beteiligen sich das Amt für Kinder, Jugend und Familien, das Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung, das Amt für Soziales und Senioren sowie die Stabsstellen Soziale Stadtplanung und Bürgerschaftliches Engagement an der Erhebung.

Die quantitativen Erkenntnisse aus der Umfrage fließen in den vierten Freiburger Bildungsbericht ein, der im Herbst 2017 veröffentlicht wird. Darauf aufbauend folgt dann die vertiefende, qualitative Befragung in Form von Einzel- und Gruppeninterviews. Die gesammelten Ergebnisse des Jugendsurveys liegen voraussichtlich Anfang 2018 vor. Ergänzende Informationen zur außerschulischen Bildung in Freiburg liefert die Bürgerumfrage von 2016.
 
 

 
Weiterbildung: Der richtige Weg zur passenden Weiterbildung
Wer im Job am Ball bleiben möchte, sollte sich regelmäßig weiterbilden. Der neue kostenlose und interaktive Weiterbildungsguide der Stiftung Warentest gibt Tipps für den richtigen Kurs, zeigt, wo es passende Angebote gibt und erläutert, wann es Zuschüsse vom Staat gibt. Unter www.weiterbildungsguide.de beantworten die Experten die wichtigsten Fragen zum Thema und geben zahlreiche nutzwertige Tipps.

In Deutschland werden pro Jahr mehrere hunderttausend Weiterbildungen angeboten. Die Themenpalette reicht vom Sprachkurs bis zum Betriebswirt IHK und vom Ein-Tages-Seminar bis zum mehrjährigen Fernstudium. Der Weiterbildungsguide hilft, diesen Dschungel zu lichten und zeigt, welche Fragen jeder Verbraucher für sich geklärt haben sollte, bevor er sich für ein konkretes Angebot entscheidet: Dazu gehören die Fragen nach Kompetenzen und Qualifikationen, die man bereits besitzt, nach Lücken, die man noch hat und welches Ziel mit der Weiterbildung verbunden ist. Welche Inhalte die Weiterbildung erhalten sollte ist genauso wichtig wie die Frage nach der Art, wie man lernen möchte und wo man Angebote findet, die zu einem passen.

Zu einigen Schritten laden interaktive Tools den User zum Mitmachen ein. So kann er mit dem Tool „Soft Skills“ die für ihn richtigen Seminarthemen finden, mit Hilfe des Tool „Sprache“ seine Fremdsprachenkenntnisse einschätzen oder sich über die Checkliste „Kursangebote prüfen“ die Auswahl des richtigen Kurses erleichtern. Die Ergebnisse des aktuellen Tests Weiterbildungsdatenbanken können im Tool „Weiterbildungsdatenbanken“ abgerufen und nach Kriterien wie Bundesland und Schwerpunkt der Datenbank gefiltert werden. Der Weiterbildungsguide bietet auch umfangreiche Informationen zu Fördermitteln und anderen Wegen der Weiterbildungsfinanzierung.

Der Weiterbildungsguide ist im Internet abrufbar.
Mehr
 

 
Karlsruhe: Turmbergturm geschlossen
Witterungsbedingt bleibt der Durlacher Turmbergturm bis auf Weiteres für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Das teilt das Stadtamt Durlach mit und verweist auf die bei frostigen Temperaturen bestehende Unfallgefahr.
 
 

 
Über 226.000 Einwohner: Freiburg ist so groß wie nie zuvor
Wiederum mehr Babies, mehr Ausländer, mehr Arbeit, mehr Sonne: Das Statistische Jahrbuch 2016 liegt jetzt vor

317 Seiten voller Daten zu Wetter, Bevölkerung, Wirtschaft, Verkehr, Wohnungswesen, Kultur, Umwelt und Wahlen

Jahr für Jahr ist es ein Schatzkästlein an Geschichten und Daten, längst hat es den Umfang des Freiburger Telefonbuchs erreicht: Die Rede ist vom Statistischen Jahrbuch, das vom Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung (ABI) herausgegeben wird. Jetzt legt das ABI das Jahrbuch 2016 vor, das wiederum auf 290 Seiten – plus 27 Seiten Einleitung – alle wichtigen Statistiken der Stadt enthält.

Bewährt gründlich haben die Autoren viele Aspekte des öffentlichen Lebens unter die Lupe genommen. In 15 Kapiteln skizzieren sie demografische, wirtschaftliche, soziale, ökologische und kulturelle Aspekte. Das letzte dieser Kapitel, „Wahlen“, enthält die Ergebnisse aller Europa-, Bundestags-, Landtags-, Gemeinderats- und OB-Wahlen seit 1945. Ausführlich aufbereitet ist diesmal die Landtagswahl vom 13. März 2016. Aber auch der Bürgerentscheid zum SC-Stadion am 1. Februar 2015 und die Migrantenbeiratswahl am 19. Juli 2015 finden noch reichen Raum.

Im 20-seitigen Schlusskapitel „Freiburg im Vergleich“ setzen die Autoren die genannten Aspekte in Relation zu den Nachbar- und den anderen Stadtkreisen in Baden-Württemberg. Zeitreihen zeigen Entwicklungen der letzten Jahre auf, Stadtbezirks-Tabellen führen innerstädtische Unterschiede vor Augen.

Eine Auswahl der Themen:

Am 1. Januar 2016 hatte Freiburg nach amtlicher Zählung 226.393 Einwohner; das sind 2 Prozent mehr als am 1. Januar 2015 (damals waren es 222.203 gewesen). Die amtliche Einwohnerzahl basiert auf dem Zensus zum Stichtag 9. Mai 2011. Ihre Fortschreibung nach Alter, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Familienstand erfolgt auf Grundlage des Bevölkerungsstatistikgesetzes nach dem Begriff der „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Dieses Verfahren ist bundesweit für alle Gemeinden einheitlich und wird von den Statistischen Landesämtern angewendet. Die danach ermittelte Einwohnerzahl dient für interkommunale Vergleiche und zur Anwendung von Rechtsvorschriften mit Bezug zur Einwohnerzahl einer Gemeinde (z.B. im Wahlrecht oder bei Finanzzuweisungen).

Wie gewohnt liegt die amtliche Einwohnerzahl deutlich (hier: plus 4.311) über der Einwohnerzahl des städtischen Melderegisters, das am 1. Januar 2016 insgesamt 222.082 Personen und ein Jahr zuvor 218.041 Personen verzeichnet hat. Dieses Register beruht auf allen melderechtlichen Vorgängen (wie Zu- und Wegzügen). Es wird laufend aktualisiert und ist maßgeblich für statistische Auswertungen auf örtlicher Ebene. Damit wird die Struktur der Bevölkerung nach Alter, Geschlecht und Staatsangehörigkeit in der Stadt insgesamt und in ihren Bezirken festgestellt.

Der Anstieg der Bevölkerungszahl hängt mit dem unvermindert sehr hohen Geburtenüberschuss zusammen. Mit einem Überschuss von 481 Personen wurde 2015 der dritthöchste Wert seit vielen Jahrzehnten erreicht. Noch höher war der Überschuss nur 2014 (plus 550) und 2010 (plus 583). Den 1.967 Freiburgern, die 2015 verstarben, stehen 2.448 Lebendgeburten von ortsansässigen Müttern gegenüber. Dennoch trug der „natürliche Saldo“, wie der Geburtenüberschuss auch genannt wird, 2015 nur noch ein Achtel zum erwähnten Bevölkerungszuwachs bei.

Stärker als der natürliche hat nämlich der Wanderungssaldo die Veränderung der Bevölkerungszahl bestimmt. Im Jahr 2015 konnte Freiburg 24.858 Zuzüge und 21.333 Wegzüge verzeichnen (hier Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnsitz). Daraus resultiert ein Außenwanderungssaldo von 3.525 Personen. Dies ist der höchste Wert, der je in Freiburg gemessen wurde. (Im Jahr 2011 lag der Wert noch höher, wurde aber durch die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer verfälscht.)

Die Gründe für diesen Rekord finden sich, wenn man schaut, woher die Zuzüge kommen und wohin die Wegzüge gehen. Die Außenzu- und -wegzüge werden durch drei Außenräume geprägt: das Umland, die Bundesrepublik (inkl. dem größten Teil Baden-Württembergs) und das Ausland. Während alleinstehende Studierende und Berufsanfänger die Wanderungsströme mit dem Außenraum BRD prägen, war die Auslandswanderung bislang eine klassische Arbeitsmigration: Ausländer kommen zum Arbeiten oder Studieren nach Freiburg, Deutsche wandern zum Arbeiten ins Ausland ab.

Im Jahr 2015 kam noch die Fluchtmigration hinzu. Sie ist aber nicht allein für die hohen Zuzugszahlen aus dem Ausland verantwortlich. Die Umlandwanderung ist zweigeteilt: die Zuzüge ähnelt den Zuzügen aus der Bundesrepublik (junge Menschen kommen zwecks Bildung und Ausbildung nach Freiburg), die Wegzüge ins Umland sind jedoch weiterhin stark durch junge Familien geprägt.

Anno 2015 fanden drei Entwicklungen in der Außenwanderung ihre Fortsetzung. So erreichten die Wanderungsverluste mit dem Umland mit 1.124 den höchsten Wert seit Beginn der elektronischen Melderegisterauszüge 1988. Während die Zuzüge mit 3.022 konstant blieben, stieg die Zahl der Wegzüge auf 4.146 Personen. Gerade für junge Familien ist es schwierig, in Freiburg entsprechenden Wohnraum zu finden. Also ziehen sie ins Umland.

Der positive Außenwanderungssaldo mit der Bundesrepublik hat sich, teils wegen der zugewiesenen Flüchtlingskontingente, gegenüber 2014 nahezu verdoppelt. Die Zahl der Zuzüge ist um 1.500 Personen gestiegen, nun beträgt der Wanderungssaldo 2.869 Personen.

Ebenso ist der Saldo mit dem Ausland gestiegen. Mit 1.936 Personen liegt er nun auf dem höchsten Stand seit 2001. Dabei stieg die Zahl der Zuzüge von 6.900 (2014) auf 8.301 (2015), den höchsten je gemessenen Wert. Aber auch die Zahl der Wegzüge erreichte mit 6.365 Personen den Höchststand seit 1988.

Unvermindert steigen indes die Beschäftigtenzahlen und die Zahl der Berufsauspendler. Am 31.12.2015 waren 74.441 Freiburger sozialversicherungspflichtig beschäftigt, und es gab 116.976 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Stadtgebiet. Dies ist eine Steigerung um 3 bzw. 2 Prozent zum Vorjahr. Die Berufseinpendler nahmen in der gleichen Zeit um 2,5 Prozent auf 64.127 Personen zu, und die Zahl der Berufsauspendler stieg um 5 Prozent auf 21.629 Personen an. Ein Blick auf die Veränderungen seit 2005 zeigt, dass die Zahl der Auspendler am stärksten gewachsen ist (41 Prozent seit 2005).

Ein Blick auf die Wirtschaftszweige offenbart, dass es den größten Zuwachs der Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich gab, genauer in den Bereichen „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Erziehung und Unterrichtung, Gesundheits- und Sozialwesen“ (plus 1.232) und „Handel, Verkehr und Gastgewerbe“ (plus 937 Beschäftigte). Erstmals seit vielen Jahren konnte auch das verarbeitende Gewerbe einen Anstieg der Arbeitsplätze verzeichnen (plus 166). Zurück gegangen ist die Zahl der Arbeitsplätze nur bei den „freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (minus 221).

Bei den Gewerbebetrieben verzeichnet das neueste Jahrbuch des ABI einen negativen Saldo. Konnten im Jahr zuvor noch mehr Gewerbeanmeldungen als -abmeldungen verzeichnet werden, gab es im Jahr 2015 1918 Gewerbeanmeldungen (minus 144 gegenüber 2014) und 2327 Gewerbeabmeldungen (plus 440 gegenüber 2014). Stark angestiegen ist insbesondere die Zahl der Abmeldungen im Bereich „freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen“ (von 259 im Jahr 2014 auf 480 im Jahr 2015).

Die Zahl der Arbeitslosen (nach SGB III und SGB II) ist in Freiburg zum 31. Dezember 2015 wieder deutlich gestiegen (+413 Personen), nachdem sie im Jahr 2014 erstmals seit 2011 abgenommen hatte. Dabei ist die Zahl der arbeitslosen Frauen (+226) stärker gestiegen als die der Männer (+187). Absolut gesehen ist die Zahl der deutschen Arbeitslosen zwar stärker gestiegen (+251) als bei den Nicht-Deutschen (+161). Bezogen auf den Bestand im Jahr 2014 ist die Zahl der deutschen Arbeitslosen aber „nur“ um 5,5, die der ausländischen Arbeitslosen um 8,8 Prozent gestiegen. Der Anstieg macht sich auch in der Arbeitslosenquote (bezogen auf die abhängig zivilen Erwerbspersonen) bemerkbar, die von 6,2 im Dezember 2014 auf 6,4 im Dezember 2015 angestiegen ist. Die zuverlässigere Kennziffer, die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt seit Jahren unverändert bei 6,0.

Im Jahr 2015 konnte Freiburg Rekorde bei der Zahl angekommener Gäste und der Zahl der Übernachtungen verzeichnen. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 755.174 Personen (+43.121) und sorgten für 1.448.470 Übernachtungen (+90.505). Dies führte zu einer Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten (8521 im Juli 2015) von 49,2 Prozent. Das sind 1,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Mehr als die Hälfte des Anstiegs machen ausländische Gäste und Übernachtungen aus. Deren Anteil liegt mittlerweile bei 38,2 Prozent; in den letzten fünf Jahren ist er um über 7 Prozentpunkte gestiegen. Mit großem Abstand werden die Listen der häufigsten Ankünfte und der häufigsten Übernachtungen von Gästen aus der Schweiz angeführt, gefolgt von Frankreich. Schweizer Staatsbürger haben insgesamt 122.453 Übernachtungen gebucht (+17.676), Gäste aus Frankreich 41.315 (+1.493). Auf Platz drei folgen bei den Ankünften die Gäste aus den Niederlanden (19.543), bei der Zahl der Übernachtungen aber Gäste aus Spanien (37.898).

Deutliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr sind außerdem bei Übernachtungen von Gästen aus Spanien (+7.622), den arabischen Golfstaaten (+6.767), China (+5.954), Großbritannien (+4.692) und den USA (+4.316) zu verzeichnen. Rückgänge gab es bei Übernachtungen von Gästen aus Russland (-8.670), Südamerika (insgesamt -1.926), Luxemburg (-1.100) und Italien (-478).

Die meteorologischen Daten für Freiburg werden an der Messstelle des Deutschen Wetterdienstes auf dem Flugplatz gewonnen. Die Durchschnittstemperatur im Jahr 2015 lag mit 11,8 Grad Celsius nahe am langjährigen Durchschnitt (1981 bis 2010) von 11,4 Grad. Bemerkenswert am Wetterjahr 2015 war die außergewöhnlich hohe Zahl von 69 „Sommertagen“ (25 bis 30 Grad) und 32 „heißen Tagen“ (über 30 Grad). Auch die Verteilung der monatlichen Durchschnittstemperaturen war 2015 fast deckungsgleich mit dem langjährigen Durchschnitt. Nur der Februar war kälter als üblich, während im Januar, Juli, November und vor allem im Dezember überdurchschnittliche Temperaturen herrschten.

Dass die durchschnittliche Sonnenscheindauer 2015 höher war als im langjährigen Durchschnitt, lag an den Monaten März, April, Juli, November und Dezember. Bei den Niederschlägen verlief das Wetterjahr 2015 indes eher untypisch. Nur der Februar und der Mai waren annähernd so feucht wie der langjährige Durchschnitt, in allen anderen Monaten wich die Menge des Niederschlags zum Teil deutlich davon ab. So war es nach einem relativ feuchten Frühjahr von Juli bis Oktober extrem trocken. Der November lag dann wieder über dem langjährigen Vergleichswert, und der Dezember, traditionell ein 75-mm-Monat, war dann mit 15 Millimetern Niederschlag der trockenste Monat des gesamten Jahres. „Von wegen Weiße Weihnacht“ galt also auch 2015 wieder.

Das Statistische Jahrbuch 2016 kann ab sofort als Druckversion für 10 Euro plus Versandkosten beim Amt für Bürgerservice und Informationsverarbeitung (Fax 201-5598, statistik@stadt.freiburg.de) bestellt werden. Umfangreiche statistische Informationen sind auch im Internet unter www.freiburg.de/statistik verfügbar.
Mehr
 

 
Freiburg: Provisorischer Erfrierungsschutz für Obdachlose
Stadt wird das ehemalige ADAC-Gebäude in der Haslacher Straße 199 bis Ende März für Wohnungslose nutzen

Vom kommenden Mittwoch, 11. Januar, an wird die Stadtverwaltung das ehemalige ADAC-Gebäude in der Haslacher Straße 199 bis Ende März als provisorischen Erfrierungsschutz für wohnungslose Personen nutzen. Diese vorübergehende Nutzung soll die Erstanlaufstelle „Oase“ entlasten. Sie wurde in Abstimmung mit Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach, dem Amt für Soziales und Senioren und dem ADAC in Anbetracht des Kälteeinbruches kurzfristig beschlossen.

Bis zu zehn wohnungslose Personen können dann im Erdgeschoss des Gebäudes von 20 Uhr bis 9 Uhr morgens nächtigen. Ein Sicherheitsdienst ist vor Ort und sorgt dafür, dass das Gebäude morgens geräumt wird und tagsüber verschlossen bleibt. Zudem soll er Belästigungen der Anwohnerschaft unterbinden.

Für die neue Nutzung ist kein Umbau des Gebäudes nötig. Kosten (in knapp fünfstelliger Höhe) entstehen der Stadtkasse nur durch den privaten Sicherheitsdienst. Falls der Platzbedarf kurzfristig steigen sollte, könnten auch die Obergeschosse im Gebäude belegt werden.

Damit sieht sich die Sozialverwaltung für den Wintereinbruch gut gerüstet. Zuvor wurden bereits ein Gebäude in der Bötzinger Straße für Familien, denen die Obdachlosigkeit droht, geöffnet und das bisherige Flüchtlingsheim an der Waltershofener Straße, ebenfalls im Gewerbegebiet Haid, für Obdachlose eingerichtet.

Die Erstanlaufstelle „Oase“ in der Haslacher Straße 11 ist aktuell stark, aber nicht übermäßig belegt. Nacht für Nacht kommen derzeit rund 50 Obdachlose hierher – Platz wäre im äußersten Notfall für über 70 Personen. Die Sozialverwaltung geht davon aus, dass wie in den vergangenen Wintern niemand abgewiesen werden muss.

Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach betont: „Wir haben den Auftrag, Gefahr von Leib und Leben unserer Bürger abzuwenden, immer sehr ernst genommen und tun das auch weiterhin. Wer bei uns anklopft, wird nicht abgewiesen.“

Ende März endet der städtische Mietvertrag für das ADAC-Gebäude. Dann will sein Eigentümer, der Automobilclub, es abreißen und an dieser Stelle einen Neubau mit Wohnungen errichten.

Bis zum Dezember 2016 waren in der Haslacher Straße 199 bis zu 145 Geflüchtete untergebracht. Die Gesamtfläche des bestehenden Gebäudes liegt bei 1450 Quadratmetern: 500 im Erdgeschoss, 950 in den Obergeschossen.
 
 

 
Freiburg: Kurze Bilanz einer aus VAG Sicht sehr ruhigen Silvesternacht
Ruhig, sehr geordnet und fahrplanmäßig liefen die Bus- und Stadtbahnverkehre in der Silvesternacht in Freiburg. Außer ein paar wenigen kleineren Rangeleien und eher geringfügigen Vandalismus-Schäden waren im Bereich der Freiburger Verkehrs AG (VAG) kaum negative Ereignisse zu vermelden.

Viele Fahrgäste nutzen die Straßenbahnen aus allen Himmelsrichtungen, die um 23.30 am Bertoldsbrunnen eintrafen, um zum Feiern in die Stadt zu fahren. Im Stadtzentrum selbst hielten sich jedoch nach den Beobachtungen des zahlreich vor Ort anwesenden VAGAufsichtspersonals deutlich weniger Menschen auf, als in den vergangenen Jahren. Auch das Fahrgastaufkommen nach ein Uhr war geringer, als in früheren Silvesternächten.

Gegen acht Uhr am Neujahrsmorgen trafen die Trupps der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (ASF) und der VAG ein, um den zentralen Stadtbahnknotenpunkt vom üblichen Silvestermüll zu reinigen. Gegen neun Uhr konnten die Bahnen aller fünf Linien diesen Punkt dann wieder gefahrlos passieren.
 
 



Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 
24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 
70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 
93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 
116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 
139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 
162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 
185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 
208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 
231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 
254 255 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 276 
277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 
300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 
323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 
346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359 360 361 362 363 364 365 366 367 368 
369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 
392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 
415 416 417 418 419 420 421 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 436 437 
438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 452 453 454 455 
AIDShilfeFreiburg.jpg
prospect graf     Kopie.jpg
prospect graf  1 Kopie.jpg
1

Copyright 2010 - 2024 B. Jäger