ProlixLetter Nr. 3 | |
Hallo Leute, hier nun der dritte ProlixLetter und das am schönen Datum 4.4.4. Die Printausgabe des Studienführers ist jetzt im Druck und geht ab 15. April in den Vertrieb. Die Webausgabe soll gleichzeitig online sein: www.prolix-studienfuehrer.de Der nächste ProlixLetter wird erst nach Ostern verschickt, deshalb FROHE OSTERN und ruhige Tage allen Letterlesern... Daniel Jäger Heutiger Inhalt: 1. Buchtip von Harry Kühn: Werner Köhler: „Cookys“ (KiWi TB) 2. Glosse, irgendwo von Irene aufgefischt: Für alle bis 1978 geborenen... 3. Internet-Enzyklopädie Wikipedia für jedermanns Einträge offen 4. Elektro-Ostergeschenke mit Strom-Messdetektiv untersuchen u.a. 5. zuguterletzt ======================================== 1. BUCHTIP: Werner Köhler: „Cookys“ (KiWi TB) Gert Krüger, geboren im Eifelkaff Blankenheim, wächst später in Aachen auf. Schon sehr früh entdeckt er seine Liebe zum Kochen und hat deshalb schon recht früh den Spitznamen „Cooky“. Er schmeißt ziemlich bald die Schule hin und bezieht mit 17 ein eigenes Appartement. Zu dieser Zeit sind die 70-er Jahre voll im Gange, d.h. freie Liebe, Drogen, Woodstock........................der Leser des Buches, der diese Zeit schon miterlebt hat, kriegt sicher den einen oder anderen „Nostalgie-Orgasmus“. Cooky vertritt schon sehr früh den Koch in einem Italienischen Lokal, der 2mal in der Woche ziemlich breit ist (es wird überhaupt viel gekifft und gesoffen in diesem Roman, warum auch nicht?). Es folgt eine Ausbildung in der Schweiz, wo Cooky allerdings nur Fritten zubereiten darf. Dafür hat er wenigstens amouröse Abenteuer mit der Tochter des Restaurantbesitzers. Weiter geht es nach Florenz in die „Enoteca Fisiori“, wo er ernsthaft kochen lernt. Als Krönung seiner dortigen Karriere darf er ein eigenes Menu kreieren. Aber Cooky hat Heimweh nach Aachen und seinen Freunden. Dort angekommen betreibt er erst einmal den „City-Grill“ und später mit Hilfe einer großzügigen Mäzenin ein richtiges Restaurant, das „Cookys“. Dieses schlägt voll ein und wird sogar in der FAZ gelobt. Die Rahmenhandlung des Buches ist das „Requiem“ für seinen toten Freund Tom, der sich das Leben genommen hat. Ansonsten ist es ein bunter Reigen um die Mannschaft des „Cookys“, interessante, teilweise auch chaotische Leute; und es gibt am Schluss ein schwules Coming-out...............Elke Heidenreich meint von diesem Roman, er sei „ein Buch, dessen Lektüre satt und glücklich macht“; in einem Punkt muss ich ihr etwas widersprechen; es macht eher hungrig, da einige Stellen wirklich sehr appetitanregend sind und einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Harry ========================================= 2. GLOSSE Für alle bis 1978 geborenen...Genauso war das ! Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun...Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt.......... nicht weiterlesen! Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70 Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, daß wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, daß wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nichtmal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach " Aufsichtspflicht" . Kannst du dich noch an " Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenennicht. Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flascheund niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns... Wie war das nur möglich? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, muste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, daß die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas! Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wußten wir umzugehen. Und du gehörst auch dazu. Herzlichen Glückwunsch! ============================================== 3. Internet-Enzyklopädie Wikipedia für jedermanns Einträge offen Der Name soll aus dem hawaiianischen kommen, wonach "Wiki Wiki" das deutsche "schnell" bedeutet. Dieses Wörterbuch gibt es in 50 Sprachen, die deutsche Version unter www.wikipedia.org . Also wer will, kann dort eigene Einträge einbauen oder in den 56.000 Stichwörtern herumstöbern, die bei der dänischen Kleinstadt Aabenraa bis hin zur polnischen Ortschaft Zywiec reichen... ============================================== 4. Infopunkt Klimaschutz + Umwelt im Treffpunkt Freiburg um Ostern: ============================================== 5. zuguterletzt also um den ProlixLetter abzubestellen, auf der webseite www.prolix-studienfuehrer.de eMail-Adresse eingeben und abschicken. Zum Bestellen geht es genauso. Gute Zeit Daniel | |
Versendet am: 03.04.2004 | |
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