Zur 250. ?Frühkunst" lädt Museumsleiter Jochen Ludwig auf
Freitag, 7. März, um 7.15 Uhr ins Museum für Neue Kunst,
Marienstraße 10 a, ein. Seit 1986 gibt es diese vielleicht früheste
Bildbetrachtungsreihe der Welt.
Dem Anlass entsprechend stellt Ludwig ein Objekt aus der
gerade eröffneten Ausstellung ?ArtBrands. Wenn Hunde
Beuys fressen" vor. Denn so viele berühmte Künstlernamen
vom Mittelalter bis zur Gegenwart waren bisher noch nie im
Museum für Neue Kunst versammelt.
?Am Anfang hatte ich schon Zweifel, ob die Leute so früh aufstehen,
um sich eine Viertelstunde lang Kunst erklären zu
lassen", erinnert sich Ludwig. Doch das Experiment ist geglückt.
20 bis 30 Interessierte finden sich fast immer ein,
wenn der Museumsleiter ein Werk aus der Sammlung oder
der jeweils aktuellen Ausstellung am ersten Freitag eines Monats
persönlich vorstellt. ?Das ist mir ganz wichtig zu sagen:
Die Frühkunst ist Chefsache". Von ganz wenigen Ausnahmen
abgesehen, die sich an einer Hand abzählen lassen, hat
Ludwig die Werke immer selbst erläutert. Das wissen die Leute
offenbar zu schätzen, so dass sich über die Jahre ein fester
Stamm gebildet hat. ?Ein Besucher ist seit der ersten Frühkunst
dabei. Er hat bisher höchstens zwei- oder dreimal gefehlt.
Früher ist er anschließend zur Arbeit gegangen, heute
geht er auf den Markt oder frühstückt erst einmal im Museumscafé,
wie viele andere auch", berichtet Jochen Ludwig.
Ein buntgemischtes Publikum habe die Frühkunst im Laufe
der Jahre gefunden ? ?und auch das Fernsehen war schon
mehrfach da." |