Wiederaufnahme im Wallgrabentheater
In drei Szenen - gegliedert nach den Tageszeiten früh, mittags und abends - hadert ein alter Schauspieler mit seiner Vergangenheit: Er hat die ganze Familie überlebt, führt aber in Selbstgesprächen den Streit mit der längst verstorbenen Ehefrau weiter. Selbst Shakespeare und Schopenhauer sind zu Widersachern geworden. Sein Alltag spielt sich nun in einem schäbigen Zimmer ab, in dem er Besuch von Mäusen bekommt, die hinter der Fußleiste leben. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ist ein neunjähriges Mädchen, das ihm einmal wöchentlich Milch bringt, obgleich er Milch verabscheut. Sie darf - außer ihm selbst - als einzige die Shakespeare-Krone aufsetzen, die er einmal als Erinnerungsrequisit von einer Aufführung mitgenommen hat. Und unversehens spricht er einen Satz, der alle monologisierenden Figuren von Bernhard in ihrer zwanghaften Ich-Darstellung erklären könnte: "Wir existieren nur, wenn wir sozusagen der Mittelpunkt der Welt sind." ?Heinz Meier schlüpft nicht einfach in eine Rolle: Der 77-Jährige ist dieser Schauspieler; es ist sein Abend!?, urteilte die Badische Zeitung.
Mit: Heinz Meier, Sophie Charlotte Carius
Regie: Regine Effinger
Vorstellungen: 08.02.08 bis 23.02.08, 20 Uhr, 10.02.08 und 17.02.08, 18 Uhr |