KOBLENZ (pm). Der Glanz der Bundesgartenschau Koblenz 2011 ist noch lange nicht verblasst: Die Lichtinszenierung der Aussichtsplattform im Festungspark im Rahmen der LICHTSTRÖME 2011 hat in diesen Tagen in der Kategorie „Events und Messen“ in Hamburg den „Deutschen Lichtdesign-Preis 2012“ erhalten. „Mit dieser Installation des Frankfurter Lichtdesigners Herbert Cybulska wurde erstmals eine temporäre Lichtgestaltung im Rahmen eines der deutschen Lichtfestivals ausgezeichnet“, betont Kuratorin Bettina Pelz, die gemeinsam mit Tom Groll die künstlerische Leitung der LICHTSTRÖME 2011 und 2012 innehatte. In enger Abstimmung mit der BUGAVeranstaltungleiterin Sonja Kitz hatte das Kuratorenduo in beiden Jahren internationale Lichtkünstler und –designer für hochwertige ortsspezifische Installationen in Koblenz verpflichten können.
Die Aussichtsplattform am Rande des Festungsparks vor der Festung Ehrenbreitstein ermöglicht einen Ausblick über das Rhein-Mosel-Tal, der am Tage wie in der Nacht von großer Attraktion ist. Die Randlage des Steges machte es bei der Lichtinstallation notwendig, den Besuchern ein zwar klares, aber nicht allzu helles Signal zu geben. Der Steg sollte Landmarke sein, ohne dass dabei der Blick in den Sternenhimmel über Rhein und Mosel durch künstliche Lichtquellen gestört würde.
Die Lichtgestaltung von Herbert Cybulska machte die Aussichtsplattform in der Nacht durch die Hervorhebung der Bauwerkskanten in strahlendem Weiß sichtbar und zu einem visuellen Orientierungspunkt in dem weitläufigen Park. Die Wegeführung für das Publikum durch die Plattform in dunklem Rot erhielt den Eindruck der Dunkelheit und störte den nächtlichen Ausblick nicht. Im Kontrast der beiden zentralen Gestaltungselemente entstand eine eigenständige Nachtgestalt des Bauwerkes von hoher visueller Anziehungskraft, indem konzeptionelle Aspekte von Bühnen- wie von Architekturlichtinszenierung miteinander verwoben wurden. Dazu hatte der Lichtdesigner sehr schlanke, neutral weiße LED-Leisten in Aluprofilen in den Ecken der Holzkonstruktion installiert, die jeweils nur nach außen strahlten. Im Innenraum hatte er an markanten Punkten kleine rote Spots platziert, während er die Unterseite der Konstruktion in Korrespondenz zu der Kantenführung ebenfalls in weiß markierte. Eine dynamische Dimmung der weißen Linien und des rotleuchtenden Baukörpers in sehr weichen Übergängen verlieh der Installation eine zusätzliche Spannung.
BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas freute sich besonders über die Auszeichnung: „Dieser Preis, den die Lichtinstallation von Herbert Cybulska erhalten hat, belegt einmal mehr die hohe Qualität, die wir unseren Besuchern während der Bundesgartenschau Koblenz 2011 geboten haben.“
Für die Premiere der LICHTSTRÖME hatte die Bundesgartenschau Koblenz 2011 im Mai letzten Jahres erstmals ihre Pforten auch in der Nacht geöffnet. Das nun ausgezeichnete Werk von Herbert Cybulska war eine von acht monumentalen Licht-Installationen auf der Festung Ehrenbreitstein und im Festungspark, die nach Einbruch der Dunkelheit zum Flanieren in den Garten- und Parkanlagen einluden. Nach dem großen Erfolg dieser Veranstaltung, die von Zigtausenden bestaunt wurde, konnte inzwischen im Rahmen des BUGA-Festivals 2012 vom 11. bis 20. Mai 2012 ein zweites Mal das BUGA-Gelände in neues Licht gesetzt werden. Dabei war der Wirkungskreis diesmal nicht auf den Festungspark und die Festung Ehrenbreitstein beschränkt, sondern erstreckte sich als Parcours über alle drei ehemaligen Geländebereiche der BUGA Koblenz 2011 sowie das Konrad-Adenauer-Ufer. Bilder von den Installationen 2012, die 40.000 Besucher sahen, sind auf der Seite www.lichtstroeme.de zu finden. |