Berlin und Freiburg sind Pilotstädte: Christophorus,
Schutzpatron der Reisenden, wirbt für mehr Vor- und
Rücksicht im Straßenverkehr
Am 15. Mai startete die neue Kampagne zu mehr Rücksicht in
Freiburg. Sichtbar ist sie auch für viele Freiburgerinnen und
Freiburger, denn pünktlich auf den Tag sind jetzt die neuen
Plakate in ganz Freiburg auf vielen Litfass-Säulen
angebracht. Die Rücksicht-Kampagne richtet sich an alle
Verkehrsteilnehmerinnen und -verkehrsteilnehmer mit
besonderem Fokus auf die vielen Freiburger Radfahrer. Berlin
und Freiburg sind die beiden Pilotstädte dieser Aktion, die als
Dachkampagne entwickelt wurde und die später bundesweit
von weiteren Kommunen übernommen werden kann.
Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau
und Stadtentwicklung (BMVBS), dem Deutschen
Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Unfallforschung der
Versicherer (UDV) unterstützt und auch maßgeblich
finanziert. Sie ist auf zwei Jahre angelegt und wird
wissenschaftlich begleitet. Das BMVBS fördert die Kampagne
mit 350.000 Euro im Rahmen des Nationalen
Radverkehrsplans. Für die Kampagne konnten die Badische
Zeitung, der Sonntag und die Wall AG als Medienpartner
gewonnen werden.
Für die Bundesregierung ist es ein wichtiges Ziel, die
Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen. Der Parlamentarische
Staatssekretär im BMVBS, Jan Mücke: „Wir wollen weitere
Verbesserungen bei der Verkehrssicherheit hin zu einem
Miteinander statt Gegeneinander im Straßenverkehr
erreichen. Mehr Rücksicht aller Verkehrsteilnehmer
aufeinander ist hierfür ein maßgeblicher Baustein. Ein
rücksichtsvolles Miteinander kommt gerade den
vergleichsweise wenig geschützten Radfahrern zu Gute.“
Baubürgermeister Martin Haag erläuterte, dass Freiburg seit
vielen Jahren in eine äußerst gut ausgebaute Infrastruktur für
den Radverkehr investiert habe. „Für ein besseres und damit
vor allem sicheres Verkehrsklima müssen wir aber neue
Wege beschreiten, um das Thema auch tatsächlich in die
Köpfe der Menschen zu bringen.“
Sandra Demuth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit vom DVR,
begrüßte das Engagement der Kommunen und betonte die
Bedeutung von Kampagnen für die Verkehrssicherheit. Sie
seien eine bewährte und erfolgreiche Methode in der
Präventionsarbeit, um das Bewusstsein der
Verkehrsteilnehmer für ihre Eigenverantwortung zu schärfen
und die möglichen fatalen Folgen von Fehlverhalten
aufzuzeigen.
Burkhard Horn, Leiter des Grundsatzreferats für Verkehrspolitik
bei der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
Umwelt, unterstrich die Notwendigkeit einer Verbesserung von
Verkehrsklima und Regelakzeptanz auf den Straßen: "Wir
haben dieses Projekt auch deshalb initiiert, weil für uns
mehr Radverkehr in Berlin sehr wichtig ist - aber ebenso mehr
Sicherheit und ein besseres Miteinander im Verkehr.“
Und hier kommt der Schutzpatron Christophorus, der
Schutzpatron der Reisenden mit seiner Mission, ins Spiel. Er
begleitet die ganze Rücksicht-Kampagne und wird in den
kommenden Monaten mit seinen Helfern in Freiburg in
unterschiedlichen Aktionen unterwegs sein und für mehr
Rücksicht, Fairness und Gelassenheit aller
Verkehrsteilnehmer werben. Verschiedene Slogans, wie
beispielsweise „Rücksicht schont Nerven“, „Rücksicht wirkt
sofort“ oder Rücksicht kostet nichts“, werden ab sofort auf
Plakaten, in Broschüren, im Internet und auch in Videos zu
sehen sein. Dazu erklärt Christophorus häufige
Gefahrensituationen im Straßenverkehr und wie man diese
mit Rücksicht einfach entschärfen kann.
Die Stadt Freiburg war bereits mehrfach Umwelthauptstadt
und gehört zu den ersten drei Städten, die als
fahrradfreundliche Kommune in Baden-Württemberg
zertifiziert wurden. Seit Jahren verbessert die Stadtverwaltung
konsequent das Radverkehrsnetz, baut es immer weiter aus,
ersetzt alte Radwege durch Radfahrstreifen, verbessert
Markierungen oder setzt auf Trixi-Spiegel. Dennoch sind die
Radler, neben den Fußgängern, die am wenigsten
geschützten Verkehrsteilnehmer.
Leider hat Freiburg auch die meisten Verletzten bei den
Verkehrsunfällen in Baden-Württemberg, und hier sind über
die Hälfte Radfahrer betroffen. Viele der Unfälle geschehen
durch Unachtsamkeit, Missachtung der Verkehrsregeln oder
einfach nur durch Rücksichtslosigkeit. Vor allem durch ein
vorsichtigeres und damit rücksichtsvolleres Verhalten der
Verkehrsteilnehmer könnten viele Unfälle vermieden werden.
Und das ist das langfristige Ziel dieser neuen
Kommunikationskampagne - die Zahl der verletzten
Radfahrer zu senken.
Die Rücksicht-Kampagne stellt das Thema Verkehrssicherheit
generell und hier vor allem das eigene Verhalten im Verkehr
in den Vordergrund. Sie will Bewusstsein schaffen, dass jeder
Verkehrsteilnehmer selbst für sein Verhalten verantwortlich ist
und dass das eigene rücksichtslose Verhalten für sich selbst,
aber auch für andere gefährlich sein kann. |