Die Zerstörung der Freiburger Synagoge in der Pogromnacht durch die Nazis jährt sich dieses Jahr zum 86. Mal. An den 9. November 1938 erinnern die Stadt Freiburg und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Donnerstag, 7. November, gemeinsam um 17.30 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge.
Der Erste Bürgermeister Ulrich von Kirchbach eröffnet die Gedenkveranstaltung mit einer kurzen Begrüßung. Es folgen fünf Redebeiträge zu der Frage „Was bedeutet die Pogromnacht für mich heute?“: Irina Katz spricht für die Israelitische Gemeinde Freiburg, Wilhelm Schwendemann für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Ruth Geiss-Friedlander für die Egalitäre Chawurah Gescher Freiburg, Chava Gitler für Chabad Lubawitsch Freiburg und Thomas Richter für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Freiburg. Zum Abschluss betet Kantor Moshe Hayoun von der Israelitischen Gemeinde Freiburg die Gebete Kaddisch und El Male Rachamim.
Die staatlich befohlenen Brandstiftungen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, bei denen auch die Freiburger Synagoge neben dem heutigen Kollegiengebäude I der Universität in Flammen aufging, markierten einen wichtigen Schritt von der Entrechtung, Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Mitmenschen hin zur Deportation und zum Holocaust. Die Nationalsozialisten zerstörten in den Novemberpogromen deutschlandweit mehr als 1400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume, tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe. Ab dem 10. November folgten Deportationen jüdischer Menschen in Konzentrationslager. Bis zum 13. November internierten Gestapo und SS mindestens 30.000 Menschen; Hunderte starben an den Folgen der mörderischen Haftbedingungen und wurden hingerichtet.
Zur Gedenkfeier ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Infos gibt es unter Tel. 0761 201-2101, kulturamt@stadt.freiburg.de und www.freiburg.de/popgromnacht.
Veranstaltungshinweis:
Um 16.30 Uhr findet ein Gedenkweg von der Hebelschule im Stühlinger zur Gedenkfeier am Platz der Alten Synagoge statt. Schülerinnen und Schüler der Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule haben verschiedene Stationen vorbereitet. Veranstalter ist die Evangelische Kirche in Freiburg. |