Führungen am 12. und 30. Dezember
Unter einem Weihnachtsbaum mit Lebkuchen und Flittergold,
Äpfeln und Nüssen, wie er seit dem 17. Jahrhundert auch für
Freiburg nachweisbar ist, stellt das Augustinermuseum bis
Ende Dezember einen Großteil seiner Lebkuchen- und Spingerlemodel
vor.
Eines dieser Model wird wegen seines zur Jahreszeit passenden
Motivs als ?Blickfang? des Monats Dezember besonders
herausgestellt - das sogenannte Dreikönigsmodel. Auf 25
Quadratzentimetern zeigt es in einer dichten Komposition die
Anbetung der Heiligen Drei Könige und die Verkündigung an
die Hirten. Da aus dem Zug der Könige gerade der Elefant
durch seine Größe und seinen prächtigen Turmaufbau besonders
hervorgehoben ist, muss man das Model mit der Freiburger
Bäckerzunft ?Zum Elefanten? in Verbindung bringen. Auf
der Rückseite findet sich mit dem Monogram ?FL? unter badischem
Wappen in üppigem, symbolreichen Blatt- und Blütenkranz
ein Hinweis auf die Hochzeit des badischen Großherzogs
Friedrich mit der preußischen Prinzessin Luise am 20.
September 1856.
Mit Modeln geformtes Gebäck war nie alltäglich. Die dargestellten
Motive geben Aufschluss über den speziellen Anlass,
für den es geschaffen wurden. Sie beziehen sich auf verschiedene
Feiern des Jahres- und Lebenslaufs, wobei der
Neujahrsgruß eine besonders alte Tradition hat. Für die Zisterzienserinnen
in Günterstal ist seit dem späten Mittelalter
belegt, dass sie zu Neujahr verzierte Lebkuchen verschenk-
ten. Zünftige ?Lebküchler? sind in Freiburg seit dem
17.Jahrhundert nachweisbar. Der ?Blickfang? fragt nach dem
kulturgeschichtlichen Hintergrund der Holzmodel und des damit
geformten Gebäcks, nach Material und Form, Herstellung
und Verwendung.
Führungen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Maria
Schüly finden am Mittwoch, 12. Dezember, um 12.30 Uhr
und am Sonntag, 30. Dezember, um 11 Uhr statt. |