Prolixletter
Samstag, 27. April 2024
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„Rettet uns, eh es zu spät“
Zeitzeugen-Gespräch mit Eva Cohn-Mendelsson in Freiburg

Jahrestag der Befreiung von Auschwitz:
Öffentliche Gedenkveranstaltung am 29. Januar

Seit 1996 ist der Jahrestag der Befreiung des
Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 der
offizielle deutsche Gedenktag für alle Opfer des
Nationalsozialismus. Zu diesem Anlass lädt die Stadt Freiburg
im Namen aller Veranstalter am Sonntag, 29. Januar, um
19.30 Uhr in den Kaisersaal des Historischen Kaufhauses am
Münsterplatz ein. Der Eintritt ist frei.

Im Mittelpunkt der öffentlichen Veranstaltung steht ein
Gespräch mit der Zeitzeugin Eva Cohn-Mendelsson,
moderiert von dem Freiburger Publizisten Andreas Meckel.

1931 in Offenburg geboren, lebt Eva Cohn-Mendelsson heute
in London. Als Kind besuchte sie die Zwangsschule für
jüdische Kinder in Freiburg. 1940 wurde sie mit ihrer Mutter
und ihrer Schwester Myriam nach Südfrankreich in das Lager
Gurs deportiert. Die beiden Schwestern Eva und Myriam
konnten gerettet werden und zogen 1945 nach England zum
Vater, dem 1939 die Flucht dorthin gelungen war. Ihre Mutter
Sylvia Cohn und ihre Schwester Esther wurden in Auschwitz
ermordet.

Zum Ablauf der Veranstaltung:
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Ulrich von
Kirchbach werden erstmals in Freiburg Bilder vom 22.
Oktober 1940 in Lörrach gezeigt. Von dem Tag also, an dem
die badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs deportiert
wurden. Da es von der Deportation nach Gurs kaum
fotographische Zeugnisse gibt – aus Freiburg sind keine
bekannt – kommt den Bilder aus Lörrach exemplarische
Bedeutung zu. Andreas Lauble vom Stadtarchiv Lörrach
kommentiert die Aufnahmen.

Das anschließende Zeitzeugengespräch mit Eva Cohn-
Mendelsson wird eingerahmt durch einige Gedichte ihrer
Mutter Sylvia Cohn, darunter auch „Frl. Dahlheim zum
Abschied (3.12.1941)“. Diesem Gedicht ist die titelgebende
Zeile der Gedenkveranstaltung „Rettet uns, eh es zu spät“
entnommen. Sylvia Cohn hat dieses Gedicht im
südfranzösischen Lager Rivesaltes verfasst, in das sie im
März 1941 von Gurs aus verlegt wurde. Die Gedichte werden
von der Schülerin Meike Beelitz vorgetragen.

Veranstalter sind das städtische Kulturamt und das SWR
Studio Freiburg in Zusammenarbeit mit der Jüdischen
Gemeinde Freiburg, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft,
dem Freundeskreis Städtepartnerschaft Freiburg – Tel Aviv,
der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der
Gesellschaft Gegen Vergessen – Für Demokratie, dem
Stolperstein-Projekt Freiburg und der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten.

Informationen zur Gedenkveranstaltung gibt es beim
Kulturamt, Münsterplatz 30, Telefon: 201-2101 oder per EMail
unter kulturamt@stadt.freiburg.de. Dort liegt auch ein
Programm aus.
 
Eintrag vom: 19.01.2012  




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