Am vorletzten Montag im Juli herrscht Ausnahmezustand in Ulm. Hintergrund ist ein Eid aus dem 14. Jahrhundert, mit dem der Bürgermeister jeden „Schwörmontag“ feierlich gelobt, für Arm und Reich gleichermaßen einzustehen. Anschließend folgt das „Nabada“, bei dem sich Bürgerinnen und Honoratioren mit Schlauchbooten, Flößen und den als „Ulmer Schachteln“ bekannten Flachbooten die Donau hinuntertreiben lassen. Alle vier Jahre findet in der Schwörwoche außerdem das historisch belegte Fischerstechen statt. Mit den ledergepolsterten Spitzen ihrer Speere zielen die auf dem Bootsheck stehenden Stecher dabei auf die Brust ihres Gegners. Wer stehen bleibt, gewinnt. Wer ins Wasser fällt oder ins Boot tritt, gilt als „nass“ und scheidet aus. Seit 1967 ist auch die „Lichterserenade“ fester Bestandteil der Festwoche. Rund 12.000 Schwimmkerzen werden dabei aus den „Ulmer Schachteln“ aufs Wasser gesetzt und verwandeln die Donau in ein Lichtermeer.
Vom 12. bis 28. Juli 2024 feiert Ulm zwei Wochen lang sein Volksfest rund um den berühmten Schwörmontag. Was im Jahr 1429 in Ulm mit einem Jahrmarkt begann, wurde 1962 zum Ulmer Volksfest im Stadtpark Friedrichsau. |