Historischer Preisverfall
Die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt sind so stark gefallen wie seit 60 Jahren nicht mehr: Wie das Deutsche Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung (DIW) mitteilte, sind Eigentumswohnung 8,9 Prozent, EinfamilienhĂ€user 11,3 Prozent und MehrfamilienhĂ€user 20,1 Prozent billiger. âDieser Preisverfall im bundesdeutschen Durchschnitt spiegelt sich nicht im Freiburger Immobilienmarkt wieder â zumindest in den einzelnen TeilmĂ€rkten gibt es deutliche Unterschiedeâ, betonte BĂŒrgermeister Martin Haag.
Im Immobilienmarktbericht des Gutachterausschusses finden sich nicht nur bundesweite Trends, sondern auch die spezifischen Entwicklungen auf dem Freiburger Markt. So ging 2023 Anzahl der Transaktionen um acht Prozent gegenĂŒber dem Vorjahr zurĂŒck. WĂ€hrend im 2021 noch der höchste Geldumsatz aller Zeiten ermittelt wurde, war es 2023 rund 39 Prozent weniger.
Insgesamt wurden 2023 nur zwölf BauplĂ€tze fĂŒr Ein- und ZweifamilienhĂ€user im gesamten Stadtgebiet gehandelt, deren Auswertung keine belastbaren Ergebnisse lieferte. Der Gutachterausschuss hat bei BauplĂ€tzen fĂŒr eine mehrgeschossige Bauweise mit und ohne gewerblichen Anteil keinen Kauf verzeichnet.
Im Neubau wurde bei EinfamilienhÀusern (ReihenendhÀuser, ReihenmittelhÀuser, DoppelhaushÀlften) ein Kauf registriert.
Bei HĂ€usern in Villenlage (1A-Wohnlage) lag der Quadratmeterpreis pro WohnflĂ€che bei rund 8.060 Euro. Die âdurchschnittlicheâ Villa kostete 1,86 Millionen Euro, hat 861 qm GrundstĂŒcksflĂ€che und 227 qm WohnflĂ€che. Insgesamt wertete der Gutachterausschuss zehn KĂ€ufe aus.
Freistehende gebrauchte Ein- und ZweifamilienhĂ€user kosteten bei 768 qm GrundstĂŒcksgröĂe und 146 qm WohnflĂ€che durchschnittlich rund 755.000 Euro: das sind rund 5.390 Euro pro Quadratmeter WohnflĂ€che, bei 25 ausgewerteten KĂ€ufen.
Gebrauchte ReihenendhĂ€user und DoppelhaushĂ€lften (circa 141 qm WohnflĂ€che, circa 340 qm GrundstĂŒckgröĂe) lagen bei rund 682.000 Euro, kosteten also rund 5.130 Euro pro Quadratmeter WohnflĂ€che. Insgesamt hat der Bericht 48 KĂ€ufe ausgewertet.
2023 wurden insgesamt 140 (2022: 167) Ein- und ZweifamilienwohnhĂ€user und 72 (2022: 60) MehrfamilienhĂ€user verkauft. Den gröĂten Anteil hat der Teilmarkt fĂŒr Wohnungs- und Teileigentum. Es wurden 32 (2022: 113) Neubauwohnungen verĂ€uĂert â darunter gab es (wie schon 2022 und 2021) keine Wohnungen speziell fĂŒr Studierende im Volleigentum. Im Stadtgebiet lag der durchschnittliche Kaufpreis je Quadratmeter WohnflĂ€che im Erstverkauf (ohne Tuniberggemarkungen und Hochdorf) bei 7.172 Euro. Diese hĂ€ngen allerdings stark vom Stadtteil ab.
Bis 2009 lagen 85 Prozent der KĂ€ufe im Erstverkauf bei einem Wert von 3.500 Euro pro Quadratmeter WohnflĂ€che. Seit 2016 gab es keinen einzigen Verkauf mehr in diesem Preissegment. 50 Prozent der VerkĂ€ufe lagen 2023 bei ĂŒber 6.500 Euro pro qm WohnflĂ€che; 2022 waren es in diesem Segment 77 Prozent aller KĂ€ufe.
Im Wiederverkauf, also bei gebrauchten Wohnungen im Stadtgebiet von Freiburg (ohne Tuniberggemarkungen und Hochdorf) wurden durchschnittlich rund 4.760 Euro (2022: rund 5.240 Euro) je Quadratmeter WohnflĂ€che erzielt. Auch hier gab es groĂe Unterschiede von Stadtteil zu Stadtteil.
âInsgesamt lĂ€sst sich festhalten, dass die Entwicklung von Wohnbau zwar immer noch eine politische Herausforderung ist, wir aber mit viel Druck an neuen Gebieten arbeiten, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und so den Wohnungsmarkt zu entlastenâ, so BĂŒrgermeister Haag weiter.
Der Immobilienmarktbericht 2023 des Gutachterausschusses fĂŒr die Ermittlung von GrundstĂŒckswerten in Freiburg umfasst 102 Seiten und enthĂ€lt aktuelle Daten zu allen wesentlichen TeilmĂ€rkten.
Wer Interesse hat, kann den Bericht ab sofort online https://www.freiburg.de/pb/1424099.html oder unter der E-Mail gutachterausschuss@stadt.freiburg.de bestellen. Der Ausschuss ist im Vermessungsamt (Berliner Allee 1) angesiedelt und erteilt AuskĂŒnfte (Immobilienmarktberichte, Bodenrichtwerte, Wertermittlung, Kaufpreissammlung) unter Tel. 0761/201-4234. |