Prolixletter
Donnerstag, 21. November 2024
  --- Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter auf diesere Seite  --- Kennen Sie schon unser Informationsportal wodsch.de?
Uhr


 
WEIHNACHTS-SPEZIAL DER SCHWULEN FILMWOCHE FREIBURG
ÜBERRASCHUNGEN sind was schönes, wenn sie schon sehnsüchtig erwartet werden erst recht. Das Team der Schwulen Filmwoche ist nach der erfolgreichen Veranstaltung im Frühling schon an der Planung der kommenden Filmwoche und „ja!“, auch 2011 gibt es ein Weihnachtsspecial. Dieses Jahr zeigen wir Filmwöchler WEEKEND. Um es gleich vorweg zu sagen: WEEKEND ist einfach ein toller Film, im Gegensatz zu vielen anderen schwulen Filmen geht er auf beständige aber authentische Weise in die Tiefe und er macht glücklich.

WEEKENDDIE STORY: nach einer bierseligen Diskonacht wachen Russell und Glen nebeneinander auf. Die beiden trinken Kaffee, sprechen über die vergangene Nacht, den Sex, tauschen Telefonnummern aus und verabschieden sich. Ob sie sich nach ihrem One-Night-Stand nochmals sehen, bleibt offen, liegt aber im Rahmen des Möglichen. So weit, so altbekannt.

NACH EINEM ERSTEN KURZEN SEXKONTAKT über eine eventuelle gemeinsame Zukunft zu sprechen, mag abstrus erscheinen, in WEEKEND ergibt es sich irgendwie einfach - doch Regisseur Andrew Haigh lässt seinen beiden Protagonisten nicht viel Zeit für diesen Versuch. Sie haben ein WEEKEND, dann verlässt Glen England und will sein Glück als Künstler in den USA versuchen. Klar könnte man hier denken: „billiger Plot, künstliche Situation“, aber so ist es eben nicht. Die höchst ungünstige Voraussetzung für eine gemeinsame Zukunft schafft Glen und Russel die Basis für eine schnelle, kompromisslose Offenheit. Sie können dem anderen gegenüber sofort komplett ehrlich sein, es gibt ja nichts zu verlieren. Höchstens die altbekannte Angst, dass es vielleicht keinen Kerl gibt, mit dem Mann sein Leben teilen könnte.

WEEKEND ist kein großes buntes Hollywoodwerk. Er spielt in Nottingham und erzählt ganz beiläufig eine wundervolle Kino-Liebesgeschichte. Dass die beiden ein Männerpaar sind, ist nicht das wichtigste im Film, aber sehr schön so.

DIE GESCHICHTE lebt auch durch die beiden in sich stimmigen Akteure: Russell ist Bademeister, eher ein bescheidener schüchterner Typ Mitte/Ende 20 etwa. Aus seinem Schwulsein macht er kein Geheimnis, redet in seinem heterosexuellen Freundeskreis aber auch nicht so gern über seine Lieben oder Lüste. Glen ist fast schon klischeehaft das genaue Gegenteil. Abgesehen vom Alter und einer unterschwellig britischen Grundmelancholie, verbindet die beiden Jungs nichts, außer den wirklich sehr schönen Sexszenen. Was wir hier zu sehen bekommen ist keine geschönte Bodybuilderakrobatik, sondern einfach nur zwei ansehnliche Männer, die ganz normalen, glaubwürdigen Sex miteinander haben.

GLEN ist der Typ vieltrinkender Schwätzer. Er geht seinen Freunden bisweilen mal auf die Nerven mit seiner starken schwulen Identität. Er ist selbstbewusst, stets im passenden Motto-T-Shirt steckend, manchmal auch arrogant wirkend, aber durchaus charmant. Kurz: Glen und Russell sind zwei unterschiedliche, augenscheinlich nicht zueinander passende Menschen. Aber die Art in der sich das zeigt ist neu, die Entwicklung meint man erahnen zu können – und liegt falsch.

WEEKEND ist hat keine spektakulären Wendungen, es gibt entgegen aller Erwartung keine hochdramatischen Liebesschwüre und auch keine in letzter Sekunde aufgelösten Missverständnisse. Regisseur Haigh kommt ohne die üblichen manipulativen Kniffe des Liebesfilmgenres aus und erzählt eine echt wirkende Liebesgeschichte. Tom Cullen und Chris Newspielen ihre Rollen so menschlich, dass sich jeder in ihnen wiederfinden kann. Und dazu muss man nicht schwul sein, oder männlich, oder Brite, oder Bademeister.

ZUR KUSCHELIGEN KANDELHOF-ATMOSPHÄRE kommen handgerollte Vanillekipferl, leckere Ausstecherle und so manch andere süße Keksversuchung. Die Filmwochen-Crew zaubert rot-silber-grüntannigen Weihnachtlsglanz in den Kandelhof und es gibt Glühwein. Punsch ist ebenfalls zu haben. Es gilt also: kommt am besten schon um 20.45 Uhr, um Euch mit uns weihnachtlich-schwul auf den Weihnachtsfilm und das dann anstehende Feiern und Schenken einzustimmen.

WIR FREUEN UNS
AUF EINEN ADVENTLICH-BUNTEN ABEND MIT EUCH!
EURE SCHWULE FILMWOCHE FREIBURG

WEEKEND: UK 2011 | REGIE: ANDREW HAIGH
TOM CULLEN (RUSSEL), CHRIS NEW (GLEN)
DIGITAL | 96MIN | FSK 16
ENGLISCHE ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN

Montag, den 19. Dezember 2011, um 21 Uhr
im KINO KANDELHOF, Kandelstrasse 27, Freiburg
Reservierung: 0761 / 28 37 07
 
Eintrag vom: 08.12.2011  




zurück
freiburger-stf.jpg
oekoplus.gif
gruenequellen.jpg
historixBanner.jpg

Mittagstisch-in-Freiburg




Copyright 2010 - 2024 B. Jäger