OB Dieter Salomon würdigt beispielgebende Personen und Projekte bürgerschaftlichen Engagements. Erstmalig werden der Wilhelm-Oberle-Preis für Soziales Engagement und der AOK-Preis für Präventives Gesundheitsbewusstes Engagement vergeben
Am 5. Dezember wird der Internationale Tag des Freiwilligen Engagements gefeiert. Aus diesem Anlass würdigt die Stadt Freiburg wie in den vergangenen Jahren die Leistungen von ehrenamtlich und freiwillig tätigen Bürger/innen. Diesjähriger Partner der Festveranstaltung ist die Deutsche Post AG, die gemeinsam mit der Stadt die Festveranstaltung am Donnerstag, 1. Dezember, um 19 Uhr im Bürgerhaus Zähringen ausrichtet. Oberbürgermeister Dieter Salomon ehrt dabei stellvertretend vier Bürger und drei Projekte. Darüber hinaus werden erstmals der Wilhel-Oberle-Sozialpreis und der AOK-Präventionspreis für bürgerschaftliches Engagement vergeben.
„Das bürgerschaftliche Engagement ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft. Auf diese Weise entstehen aktive Gemeinschaften, die das soziale Miteinander stabilisieren und die Entwicklungspotenziale unserer Stadt stärken“, so OB Salomon. Laut Statistiken ist in Freiburg jeder Dritte über 14 Jahren in Vereinen, Initiativen, kulturellen, schulischen, sozialen oder sportlichen Einrichtungen aktiv. Der Stadt sei es daher ein zentrales Anliegen, den vielen Engagierten für ihren Einsatz zu danken. Hierzu zählt Salomon auch die Bereitschaft lokaler und regionaler Unternehmen und Einrichtungen, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen und bürgerschaftliches Engagement zu fördern. So sei es eine schöne Geste der Post AG, die diesjährige Festveranstaltung für 400 geladene Gäste auszurichten.
Stellvertretend für die Gesamtheit der Engagierten würdigt Salomon vier Personen und drei Projekte. Vorab wird zudem erstmalig der Wilhelm-Oberle-Preis für soziales und der AOK-Preis für präventives gesundheitsbewusstes Engagement verliehen. Darüber hinaus erhielten die Geehrten Einladungen vom Bundestagsabgeordneten Gernot Erler zu politischen Informationsreisen nach Berlin.
Die Auswahl aus 40 eingereichten Personen- und Projektvorschlägen für die Ehrung traf eine Jury aus Vertreter/innen von Bürgervereinen, Klimabündnis, Stadt-Seniorenrat, Sportkreis, Freiwilligenagentur, Selbsthilfebüro, Stadtjugendring, der Vereinigung Freiburger Sozialarbeit und der Wirtschaftsjunioren der IHK.
Silvana Scheinost engagiert sich als Ergotherapeutin seit 1998 im Bereich psychische Erkrankunkungen, insbesondere zum Thema Depression. Seit zehn Jahren ist sie Mitglied, Mitgründerin und Vorstandsbeirätin des Vereins „Selbsthilfe mit Köpfchen". Vor sieben Jahren übernahm sie die Verantwortung und Leitung einer Selbsthilfegruppe zum Thema Depression für ehemalige stationäre Psychiatriepatienten und sorgt seitdem für Kontinuität und Stabilität der Gruppe. Sie setzt sich gegen die Stigmatisierung von an Depression erkrankter Menschen ein und ist im „Freiburger Bündnis gegen Depression“ aktiv (Schirmherr Dieter Salomon).
Sarghuna Nashir-Steck ist seit der Gründung vor zehn Jahren in der Deutsch-Afghanischen Initiative aktiv. Schwerpunkt ihres Engagements sind Nomaden-Frauenprojekte, hier geht es darum, die Fähigkeiten der Frauen zu stärken und sie auf neuen Wegen zu begleiten. In Zusammenarbeit mit dem Mädchen- und Gesundheitszentrum Freiburg integriert sie dabei auch das Thema Frauengesundheit. Beispielhaft für ihren praktischen Einsatz ist das stetig wachsende Laghmani-Stickprojekt und die Unterstützung von Nomadinnen zur Ernährung ihrer Familien.
Manfred Kluth hat vor 34 Jahren im Diözesanverband Freiburg die Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige Kreuzbund Freiburg mitgegründet und war 14 Jahre als Vorstand und sieben Jahre als Vorsitzender aktiv. Seit 2002 ist Kluth Mitglied im Blauen Kreuz Freiburg und war dort sieben Jahre Vorstandsvorsitzender, bis er 2010 aus gesundheitlichen Gründen ausschied. Aktuell ist Kluth für die Öffentlichkeitsarbeit des Blauen Kreuzes aktiv. Darüber hinaus engagiert er sich in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde im Freundeskreis der Suchtkranken, als Bewohner-Sprecher der Südwert-Häuser, im Forum 2000 in der Nachbarschaftshilfe und steht in engem Kontakt mit den Bewohner/innen der „Sinti-Siedlung“.
Bernhard Wollasch, Leiter des Arbeitskreises Breitenausbildung, ist seit 2000 ehrenamtlich verantwortlich für die Erste-Hilfe-Ausbildung von über 3000 Bürger/innen im DRK-Kreisverband Freiburg. Seit 1992 ist er als Lehrkraft beim Kreisverband aktiv. Als Leiter des AK übernimmt er die Verantwortung für die Organisation, Inhalte, Einarbeitung und Überwachung von 250 Fortbildungsangeboten und vertritt den AK in Gremien des Kreis- und Landesverbandes. Aktuell zählt das Fortbildungsangebot 60 ehrenamtliche Ausbilder/innen.
„Ma(h)l vegetarisch“ heißt die Initiative, die sich im Frühjahr 2011 gegründet hat und aus Mitgliedern von BUND, Fesa e.V., Vebu, Greenpeace und der Bürgerstiftung zusammensetzt. Sie wirbt durch bunte Aktionen dafür, dass ein bewusster Fleischkonsum für Umwelt, Klima und die eigene Gesundheit von Vorteil ist. Regionale Restaurants, Mensen und Kantinen sollen dafür gewonnen werden, einmal pro Woche mehr vegetarische Gerichte anzubieten. Dabei werden, ohne belehrend aufzutreten, Hintergrundinfos über die globalen Auswirkungen unserer Ernährung bereitgestellt.
Mit dem Michael-Denzlinger-Seniorentreff in Hochdorf wird dem demografischen Wandel im Stadtteil entsprochen und ein Beitrag zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von älteren Menschen geleistet. Zur Schaffung sozialer Bindungen und Netzwerke sucht der Seniorentreff Kontakt zu engagierten Bürger/innen, Gruppierungen und Einrichtungen wie Kirchengemeinden, Bildungswerk oder dem katholischen Altenwerk. Der Treff wird ehrenamtlich organisiert und bietet Interessierten vielfältige Kursangebote an.
Die DLRG-Ortsgruppe Freiburg, im Dezember 1964 gegründet, zählt heute etwa 700 Mitglieder. Für die 35 Aktiven, die ehrenamtlich im Wachdienst am Opfinger Baggersee, bei der Schwimmausbildung oder in der Verwaltung tätig sind, steht nicht nur die Rettung von Leben im Vordergrund. Sie integrieren auch sozial, körperlich und geistig schwache und behinderte Menschen. Im Hinblick darauf leistet der Verein viel sportliches und soziales Engagement.
Mit dem erstmals verliehenen Wilhelm-Oberle-Sozialpreis wird der Freundeskreis Heinrich-Hansjakob-Haus für beispielhaftes Engagement ausgezeichnet. Besucher/innen haben sich vor 15 Jahren zu einem Freundeskreis zusammengeschlossen, um das Haus als Begegnungs-, Beratungs- und Bildungszentrum älterer Bürger/innen materiell und ideell zu fördern. Die 150 Mitglieder fördern über Flohmärkte, Veranstaltungen und Spenden die Aktivitäten und haben seit dem Bestehen 250.000 Euro aufgebracht, um etwa die Angebote zu finanzieren und einzelne Besucher/innen individuell zu unterstützen.
Mit dem ebenfalls erstmals verliehenen AOK-Preis „Präventives Gesundheitsbewusstes Engagement“ werden die Sportmentorinnen in Weingarten ausgezeichnet. Hier handelt es sich um eine Gruppe von fünf Frauen, die sich mit viel Zeitaufwand und Engagement fortgebildet haben, um älteren Bewohnern des Stadtteiles kostenfrei Bewegungs- und gesundheitsförderliche Kurse anbieten zu können. |