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Freiburg: Machbarkeitsstudie RiS 3
Machbarkeitsstudie Verwaltungsgebäude © ingenhoven associates
 
Freiburg: Machbarkeitsstudie RiS 3
Machbarkeitsstudie zeigt: Gemeinsam genutzter Gebäudekomplex von Landratsamt und Stadtverwaltung kann Vorteile bieten
Verwaltungen wollen Synergien heben, um Herausforderungen gemeinsam zu begegnen

Auch Mitarbeitende des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald könnten in Zukunft auf dem Gelände desstädtischen Rathaus-Campus im Stühlinger arbeiten. Das zumindest ist das Ergebnis einer baulichen Machbarkeitsstudie, die seit wenigen Tagen vorliegt. Die Studie wurde in Auftrag gegeben, da Stadt und Landkreis prüfen, ob und wie Verwaltungsstandorte für beide Behörden im Stadtteil Stühlinger Platz finden könnten. Wunsch des Landkreises war zunächst ein eigenständiges Gebäude. Die Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass der Platz dafür zu knapp ist. Denn sonst würde vor allem der Grünzug des angrenzenden urbanen Baugebiets Kleineschholz zu stark beschnitten. Die Machbarkeitsstudie des Architektenbüros von Christoph Ingenhoven, ingenhoven associates, hat aus der Not eine Tugend gemacht und aus dieser Vorgabe einen gemeinsam zu nutzenden Gebäudekomplex entwickelt.

Die Studie bezieht sich dabei rein auf bauliche Faktoren, der Frage nach Synergien etwa bei der inhaltlichen Zusammenarbeit der beiden Verwaltungen wird hier nicht nachgegangen. Das mit der Studie beauftragte Büro betrachtete neben den baulichen Faktoren auch die ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeitsaspekte. So wurde untersucht, inwiefern das Grundstück im Stühlinger als Standort für das Landratsamt und die Stadtverwaltung geeignet ist. Hier steht bereits das moderne Rathaus im Stühlinger (RIS), ein zweiter Bau der Stadtverwaltung ist derzeit in Planung. Die Stadt Freiburg plant, dass hier ein weiterer, dritter Bauabschnitt entsteht – dieser könnte mit dem Landratsamt gemeinsam entwickelt werden.

Laut der Untersuchung würden sich eine Reihe von Vorteilen ergeben, wenn Landratsamt und Stadtverwaltung an einem Standort sind. Ein gemeinsamer Verwaltungsstandort wäre deutlich effizienter, z.B. durch Flächensynergien: Sitzungssäle und Konferenzräume, Technikzentralen, Mitarbeiterrestaurant und Küche so wie Eingangshalle und Wartebereich könnten gemeinschaftlich genutzt werden. Die vorgeschlagenen flexiblen Büroräume können an alle gängigen Arbeitsformen angepasst werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Flächen für eventuelle gemeinsame Abteilungen einzurichten.

Zum möglichen „Campus im Stühlinger“ gehört auch ein Mobilitätskonzept, neben einer Tiefgarage gehören dazu etwa 700 Fahrradstellplätze. Das Gebäude soll eine intensive Dach- und Fassadenbegrünung erhalten und sich somit positiv auf das Mikroklima auswirken. Die Pflanzen binden dabei CO2 und Feinstaub und fördern zusätzlich die Biodiversität.

Ein einziges Bauvolumen wäre deutlich kompakter, die Fassadenfläche somit deutlich geringer. Hierdurch ließen sich rund 15 Prozent der Kosten einsparen – sowohl beim Bau als auch bei der späteren Wartung. Zusätzlich würde die Baustelle auch deutlich einfacher und effizienter sein.

„Ein gemeinsames Bauvorhaben könnte die Chance bieten, die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis weiter voranzubringen. Die Machbarkeitsstudie ist ein erster Schritt, um mögliche Synergien herauszuarbeiten. Unsere gemeinsamen Überlegungen sind ein offener Prozess – aber auch ein Zeichen der freundschaftlichen und gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis“, so Oberbürgermeister Martin Horn.

„„Es ist für eine effiziente und dienstleistungsfreundliche Arbeit für den Landkreis zwingend, in absehbarer Zeit alle momentan sieben Standorte in Freiburg zusammenzuführen. Der Standort am Stühlinger wäre optimal, insbesondere, wenn sich durch eine geschickte Architektur ökonomisch, ökologisch und verwaltungstechnisch ein Vorbildprojekt für Baden-Württemberg schaffen ließe“, sagt Landrätin Dorothea Störr-Ritter.

„Die Machbarkeitsstudie zeigt einen potentiellen Mehrwert für die Verwaltungen und die Bürgerinnen und Bürger. Wichtig ist, dass ein kompaktes, ästhetisches Ensemble entsteht, dass sich in die Planungen der Stadt rund um Kleineschholz und den Eschholzpark einfügt. Und natürlich sollen die hohen ökologischen Standards beim Bau fortgesetzt werden, so wie wir es beim ersten Rathaus im Stühlinger schon umgesetzt haben“, sagt Baubürgermeister Martin Haag.

„Ein gemeinsamer Campus für Landratsamt und Rathaus Freiburg eröffnet die Chance unter einem Dach für beide Nutzer ein besseres, großzügigeres und wirtschaftlicheres Angebot zu machen. Die Holzbauweise minimiert den CO2-footprint, mit Photovoltaik auf Fassaden und Dächern kann der vollständige Energiebedarf des Gebäudes und der Nutzer mit umweltfreundlichem, CO2-freien Strom selbst bereitgestellt werden. Dieses außergewöhnliche Projekt ist in politischer wie auch städtebaulicher, ökologischer und sozialer Hinsicht beispielhaft.“, so Architekt Christoph Ingenhoven

Hintergrund: Zusammenarbeit von Stadt und Kreis

Modernisierung, Digitalisierung und immer mehr auch der Fachkräftemangel: Die Verwaltungen in Deutschland stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Die Stadt Freiburg und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind deshalb dabei auszuloten, wie den Themen durch eine Zusammenarbeit gemeinsam stärker begegnet werden könnte. Dafür haben der Freiburger Gemeinderat und der Kreistag Breisgau-Hochschwarzwald vergangenen Sommer dem Abschluss einer Absichtserklärung zugestimmt. Hier ist auch hinterlegt, dass der Standort Stühlinger für das Landratsamt geprüft wird.

In der Erklärung geht aber auch darum, Synergien zwischen den Behörden zu heben. Verwaltung soll – wo es möglich ist – auch gemeinsam gedacht werden. So arbeiten interkommunale Arbeitsgruppen von Stadt und Kreis an Themen der möglichen Verwaltungskooperation. Vorstellbar wäre etwa eine engere Zusammenarbeit bei Serviceangeboten für die Bürgerschaft und bei vielen internen Verwaltungsaufgaben.

Noch in diesem Jahr sollen Gemeinderat und Kreistag jeweils darĂĽber beraten, wie es in Sachen Verwaltungsstandort StĂĽhlinger und der Kooperation ĂĽber Stadt- und Kreisgrenze hinweg weitergehen soll.
 
Eintrag vom: 04.07.2023  




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