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Samstag, 27. April 2024
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Buchtipp: Stress positiv nutzen
 
Buchtipp: Stress positiv nutzen
Auf Stresswellen so locker wie möglich surfen

Viele Menschen wollen ihren Stress möglichst schnell loswerden. Was verständlich, aber leider weder möglich noch sinnvoll ist. Wer versteht, wie Stress funktioniert, kann mit dem Phänomen entspannter umgehen und Stress idealerweise zu seinem Vorteil nutzen. Welche Techniken dabei helfen, erklärt die Stiftung Warentest in ihrem neuen Ratgeber „Stress positiv nutzen“.

Stress lässt sich nicht nach Belieben und im Handumdrehen abstellen. Die wahre Kunst liegt im richtigen Umgang mit ihm. Der Ratgeber erklärt, wie Stress funktioniert, was uns jeweils stresst und wie man einen guten Umgang mit dem Phänomen Stress erlernen kann.

Hierfür liefert das Buch Werkzeuge, die dabei unterstützen, so souverän wie möglich in akuten Stresssituationen zu reagieren und Stress damit dauerhaft gelassener zu begegnen. Es gilt, Strategien im Umgang mit anhaltenden Stresssituationen in Beruf, Beziehung, Familie und Alltag zu entwickeln – inklusive einiger sofort wirksamer Techniken in akuten Stresssituationen.

„Wem das gelingt, merkt schnell, dass viele der schönsten Gefühle nur mit der richtigen Stress-Portion funktionieren. Auf die Dosierung kommt es an“, so Prof. Dr. Dr. med. Andreas Hillert, Autor des Buches und Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin.

Er ist Chefarzt an der Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee.

Der Ratgeber Stress positiv nutzen hat 176 Seiten und ist ab dem 24. März im Handel erhältlich oder kann online bestellt werden unter test.de/stress-positiv-nutzen.

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Fragen an den Autor

Wann waren Sie das letzte Mal so richtig gestresst? Und vor allem, was haben Sie dagegen getan?

Das kommt in meinem Beruf regelmäßig vor, zuletzt am vergangenen Donnerstag, wo irrtümlich zeitlich parallele Termine eingeplant worden waren, neben Visiten auf Station auch noch eine ganz wichtige Besprechung. Was ich getan habe? Mich eben so gut wie möglich durchgearbeitet und darauf hingewiesen, dass ich es, im Gegensatz zu einigen Heiligen, immer noch nicht schaffe, an zwei Orten gleichzeitig zu sein. Unmittelbar, in solchen „stressigen“ Momenten, ist das ungemütlich. Wobei die jeweiligen Personen, mit denen ich zu tun hatte und bei denen ich mich, so gut es ging, entschuldigte, Verständnis hatten. Das war praktisches Stressmanagement. Darüber hinaus: Derart gefragt zu sein … hat schon was! Dieser Gedanke war für mich dann gewissermaßen der Einstieg dazu, auf der Stresswelle zu surfen.

Stress positiv nutzen. Ist das nicht zynisch gemeint?

Zynisch absolut nicht! Stress ist zunächst einmal ein psychisches und körperliches Phänomen, das auf Herausforderungen hinweist. Solange man, was heute erfreulicherweise eher selten ist, nicht von einem Säbelzahntiger (oder etwas Vergleichbarem) gefressen wird, kann man sich vom Stress paralysieren lassen, was in jeder Hinsicht ungesund ist. In vielen Fällen kann es aber auch gelingen, diesen Stress zu dem zu nutzen, was ein ungarischer Forscher (mit einem für Nicht-Ungarn unaussprechlichen Namen: Mihaly Csikszentmihalyi) als Flow beschrieben hat. Ganz große Flow-Momente sind eher selten. Häufiger, wenn es einem gelingt, lassen sich die Weichen so stellen, dass positive Momente in Situationen möglich werden, die zunächst einmal nicht danach ausgesehen haben. Darum geht es in dem Buch.

Wie finde ich heraus, was mich am meisten stresst bzw. wo der Stress herkommt?

Für die meisten Menschen dürfte das kein Problem sein. Zumindest habe ich selten Menschen getroffen, die nicht spontan aufzählen konnten, was sie beispielsweise in ihrem Beruf oder in ihrer Partnerschaft belastet und was sie darin besonders stresst. Schwieriger wird es, wenn es um die Frage geht, was man dagegen tun kann. Das schließt zwangsläufig die Frage ein, welche Anteile man selbst an den jeweiligen Konstellationen hat.

Und warum kann zu viel Erholung auch stressen?

Weil der Mensch letztlich von der Evolution nicht für ein Leben im Schlaraffenland erfunden wurde! Wer aus der Perspektive seines alltäglichen Stresses heraus die Welt betrachtet, für den ist Erholung, und zwar so viel wie möglich, sicher attraktiv. Wer dann aber keine Verpflichtungen und nur noch Freizeit hat, merkt in der Regel (übrigens auch „wissenschaftlich erwiesen“), dass ein Leben ohne Ziele und Werte, für die wir bereit sind, uns praktisch einzusetzen, letztlich träge und unglücklich macht.
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Eintrag vom: 06.04.2023  




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