Eine spektakuläre Aktion steht beim Neubau von Aufzug 5 an der Stadtbahnbrücke über die Gleise des Hauptbahnhofes in der Nacht vom 11. auf den 12. August an. Dann nämlich wird beginnend gegen 21.30 Uhr ein großer Kran das 11 Tonnen schwere Aufzuggerüst in die Baustelle einheben. Diese Aktion wird voraussichtlich drei bis vier Stunden dauern.
In das Aufzugsschachtgerüst mit einer Grundfläche von 2,2 Meter mal 2,8 Meter und einer Höhe von gut 11 Metern werden dann in den nächsten Wochen die Kabine, der Motor und alle für den Betrieb notwendigen mechanischen Teile eingebaut. Mit der Fertigstellung des Aufzuges wird etwa bis 7. November gerechnet. Danach geht es nahtlos weiter mit dem Abriss von Aufzug 1, der zu Gleis 1 führt.
Größer, breiter, stärker, verbrauchsärmer
Die neuen Aufzugkabinen werden größer und besser zugänglich sein, als ihre Vorgängerinnen. Die Innenmaße betragen dann 2,10 Meter x 1.10 Meter statt bisher 1,40 Meter x 1,10 Meter. Besonders vorteilhaft für Personen mit viel Gepäck, mit Gehhilfen oder im Rollstuhl wird sein, dass die Türen dann einen Meter breit sind – also 20 Zentimeter breiter als die bisherigen. Mit einer Tragfähigkeit von 1050 Kilogramm – die derzeitige liegt bei 630 Kilogramm – legt die neue Anlage auch leistungsmäßig deutlich zu Es können dann bis zu 14 Personen befördert werden, derzeit sind es nur acht. Neu ist auch, dass die Kabinen dann mit einer Sonnenschutzverglasung ausgestattet sind.
Nicht nur wegen der größeren Kabinen wird sich die Außenansicht der Aufzüge von der bisherigen unterscheiden. Da der Antrieb dann im Schachtkopf, also über der Kabine sein wird und nicht mehr wie bislang im unterirdischen Maschinenraum, werden die Aufzugstürme höher als derzeit.
Erfreuliches gibt es auch von der energetischen Seite zu berichten: Als neuer Antrieb wird ein Seilaufzug mit Gegengewichten eingebaut, der im Betrieb weniger Energie verbraucht als der bisherige.
Aufzug 5 ist erst der Anfang
Die Arbeiten an Aufzug 5 haben am 2. Mai begonnen. Sie waren der Startschuss für den Neubau aller fünf Aufzüge und der beiden Rolltreppen an der Stadtbahnbrücke über den Hauptbahnhof. Bis Mai 2025 wird nie mehr als einer der fünf Aufzüge gleichzeitig wegen der Erneuerung stillstehen. Die Erneuerung der Rolltreppen ist für das Jahr 2024 vorgesehen. In die komplette Erneuerung investiert die VAG pro Aufzug jeweils rund 600.000 Euro.
Die Aufzüge und Rolltreppen an der Stadtbahnbrücke sind 39 Jahre alt, von ihren Maßen her nicht mehr zeitgerecht und zudem zunehmend störungsanfällig. Die letzte Sanierung der Kabinen und Antriebseinheiten fand in den Jahren 2008 und 2009 statt. Nicht zuletzt wegen der schwierigen Ersatzteilbeschaffung kam es jüngst insbesondere bei den Rolltreppen immer wieder zu längeren Stillstandzeiten. Und auch bei der automatisierten Information im Internet über Störungen der Aufzüge ( https://www.vag-freiburg.de/fahrplan/zustandsanzeige-aufzuege ) leuchtete in den vergangenen Monaten immer wieder einmal für einige Stunden oder wenige Tage eines der Aufzugsymbole in Rot.
Da die Bahnsteige der Deutschen Bahn am Freiburger Hauptbahnhof bislang über keine Aufzüge verfügen, dienen die in Regie der VAG betriebenen Lifte vielen Menschen nicht nur für den Umstieg von Zug auf Stadtbahn und umgekehrt, sondern auch für den Wechsel von einem Bahnsteig zum anderen. Insbesondere für Mobilitätseingeschränkte und Reisende mit viel Gepäck sind die Aufzüge sehr nützlich. Wer in der Zeit des Umbaus der Aufzüge am Freiburger Hauptbahnhof ankommt – oder von dort wegfahren will - und Hilfe benötigt, kann sich wie gewohnt auch an die Mobilitätsservice-Zentrale (MSZ) der Deutschen Bahn (Telefon: 030 65212888; Fax: 030 65212899; E-Mail: msz@deutschebahn.com) wenden. |