Senegal 1997 | OmU | 90 Min.
Regie: Moussa Touré
Rambo ist der charismatische Fahrer und alleinige Chef eines kühn mit »TGV« beschrifteten und liebevoll personifizierten Kleinbusses, der die Strecke zwischen Senegals Hauptstadt Dakar und Conakry in Guinea bedient. Als eines Tages kurz vor der Abfahrt des vollbesetzten Busses vor rebellierenden Bijago-Kämpfern auf seiner Route gewarnt wird, beschließt Rambo, das Gebiet zu umfahren – auf eigene Verantwortung der Passagiere, von denen in der Folge die meisten wieder aussteigen. Im Bus verbleibt eine zufällig zusammengewürfelte Reisegruppe, bestehend aus neun AfrikanerInnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Nachdem sich unterwegs ein flüchtiger Minister und dessen Frau zu den Fahrgästen hinzugesellt haben, werden aus den Animositäten an Bord ernsthaftere Auseinandersetzungen, die ihren Höhepunkt erreichen, als ein französisches Ethnologenpaar zusteigt, das tags darauf von den rebellierenden Bijagos als Geiseln genommen wird. TGV, von Moussa Touré als »comédie humaine« angelegt, entwickelt sich bald zur tragikomisch gefärbten Sozialstudie und schließlich zu einem handfesten Politdrama.
»Das von wunderbaren DarstellerInnen getragene, ebenso amüsante wie beschwingte und politisch kluge Roadmovie, das ganz ohne Ethnokitsch auskommt, hat bis heute nichts von seiner Ausstrahlungskraft verloren und dokumentiert anhand von wenigen exemplarischen Einzelschicksalen den Wandel der afrikanischen Gesellschaft.«
Kommunales Kino Freiburg
am Mittwoch, 28.09.2011 19:30 und Sonntag, 02.10.2011 17:30 |