iz3w – Zeitschrift zwischen Süd und Nord (Januar/Februar 2022)
Rassismus ist weltweit verbreitet und gefährlich. Das ist erstaunlich, denn er ist geächtet: Die Antirassismus-Konvention der UNO ist ziemlich unumstritten; im Alltagsgespräch weisen so gut wie alle jeden Rassismusverdacht zurück. Aber als erfolgreiche Ideologie ist Rassismus tiefsitzend und sehr wandelbar - in verschiedenen Ländern zeigt er unterschiedliche Gesichter.
Wir nehmen die Black Lives Matter-Bewegung zum Anlass für einen Rassismus-Schwerpunkt und fragen: Warum wurde die Bewegung 2020 so groß? Wie sah es im Globalen Süden aus? Was leistet BLM als gemeinsamer Bezugspunkt für globale Kämpfe? Für welche Arten von Rassismus braucht es andere Erklärungsansätze? Haben sich vorhandene Auseinandersetzungen mit Rassismus und dessen Erbe verändert?
Im Themenschwerpunkt gehen wir unter anderem dem Konzept des „Mestizentums“ in Mexiko und der Verknüpfung von Rassismus und Klassengesellschaft in Südafrika nach. Außerdem berichtet die Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh von 16 Jahren Kampf um Aufklärung eines rassistischen Mordes in Polizeigewahrsam. |