Leiterin des Museums für Neue Kunst wird Christine Litz, 43.
Dies hat der Gemeinderat heute in nichtöffentlicher Sitzung
entschieden. Sie ist damit Nachfolgerin von Jochen Ludwig,
der das Museum aufgebaut und knapp 26 Jahre lang geleitet
hat. Christine Litz nimmt ihre Arbeit voraussichtlich am 1. Juni
2012 auf. 50 Personen hatten sich auf die Stelle beworben.
Die gebürtige Singenerin studierte Kunst und
Kunstwissenschaft, Germanistik und Pädagogik an der
Pädagogischen Hochschule Freiburg. Nach dem Examen
wechselte sie 1992 an die Universität Köln, um
Kunstgeschichte, Germanistik und Pädagogik zu studieren.
1995 wechselte sie an die Ruhr-Universität Bochum, wo sie
2002 ihre Promotion abschloss.
Seit Oktober 2009 ist sie als Projektleiterin der dOCUMENTA
(13) in Kassel tätig. Diese weltweit renommierte
Kunstausstellung zur zeitgenössischen Kunst wird sie noch
bis zu deren Eröffnung betreuen. Zuvor war sie als Referentin
für Bildende Kunst am niedersächsischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst tätig. Dort entwickelte sie unter
anderem ein niedersachsenweites Vermittlungsprogramm für
Kunstvereine, war Mitglied in der Verwaltungskommission des
Sprengel Museums Hannover und Stiftungsratsvorsitzende
der Barkenhoff Stiftung.
Von 2005 bis 2007 betreute Christine Litz als Projektleiterin
die internationale Großausstellung „skulptur projekte münster
07“, die 500.000 Besucher verzeichnen konnte. 2001 bis 2005
war sie persönliche Assistentin des Direktors des Museums
Ludwig, Professor Kasper König, und dort auch als Kuratorin
tätig.
Christine Litz hat zahlreiche Ausstellungen und Projekte
betreut, darunter Einzelausstellungen mit Bruce Nauman,
Mauricio Cattelan, Heike Beyer und Lilly van der Stokker und
Gruppenausstellungen wie „Mouvement’, eine
Zusammenarbeit mit dem K21 in Düsselorf, wo unter anderen
Künstler wie Claude Closky, George Brecht, Bas Jan Ader,
Hans Haacke, Simon Starling und Mona Hatoum vertreten
waren. Sie betreute das New York Stipendium des Landes
Niedersachsen und hat von 2001 bis 2005 gemeinsam mit
Peter Allmann die „filmbar“, ein Open-Air-Kino auf dem Dach
des Museum Ludwig, initiiert, konzipiert und organisiert.
Im Rahmen ihrer Tätigkeit hat sich Christine Litz in der
Kunstvermittlung engagiert. Daraus resultierten Projekte wie
die ‚kunst:dialoge’’, ein Vermittlungsprojekt von Studierenden
der Universitäten Köln, Bonn und Düsseldorf, das bis heute
weitergeführt wird. Sie hat sich mit dem Thema der
Kunstvermittlung auch theoretisch auseinandergesetzt und
Vorträge gehalten, wie beispielsweise zum Thema
„Kunstvermittlung an Kunstvereinen“ an der Bundesakademie
für kulturelle Bildung, Wolfenbüttel.
Litz war an zahlreichen Symposien und Seminaren beteiligt
und gehörte verschiedenen Jurys an, zuletzt 2010 zum
grenzübergreifenden Kunst-im-öffentlichen-Raum-Projekt
„kunstwegen“ in Nordhorn und den Stipendien der Villa
Minimo des Kunstvereins Hannover. Darüber hinaus war Litz
herausgeberisch tätig und kann zahlreiche Veröffentlichungen
vorweisen.
Christine Litz ist verheiratet und hat einen Sohn. |