iz3w – Zeitschrift zwischen Süd und Nord (September/ Oktober 2021)
Die Welt ist informell. In Deutschland liegt der Anteil der informellen Ökonomie ‚nur‘ bei gut zehn Prozent der aufgebrachten Arbeitszeit. Weltweit jedoch sind 61 Prozent der Lohnarbeitenden in der informellen Ökonomie beschäftigt. In etlichen Ländern des globalen Südens ist die Mehrheit der Menschen auf Jobs in diesem Sektor angewiesen.
Die Arbeit, die Menschen dort leisten, ist nicht regulär und in offiziellen Statistiken erfasst. Andererseits entspricht sie auch nicht der illegalen Schattenwirtschaft im kriminellen Sektor. Dennoch sind Übergänge zwischen illegaler, formeller und informeller Ökonomie in einigen Bereichen fließend. Für die Einzelnen heißt Informalität Rechtlosigkeit. In zahlreichen Ländern bekämpfen Regierende informelle Arbeiter*innen, anstatt unsoziale Rahmenbedingungen zu ändern, unter denen die Leute bis zur Arbeitsunfähigkeit schuften.
Wir legen in diesem Themenschwerpunkt einen Fokus auf informell Arbeitende, ihr Schaffen und ihre Unterdrückung. |