Durch Corona sind Haushaltsabfälle angestiegen
Freiburg ist erneut Spitzenreiter bei der Abfallvermeidung und Abfalltrennung im Land. Zum wiederholten Male liegt die Stadt mit 113 Kilogramm Restabfall und Sperrmüll pro Person an erster Stelle unter den kreisfreien Großstädten Baden-Württembergs. Die Freiburgerinnen und Freiburger sortieren gut und produzieren deutlich weniger Restabfall als andere Städte und Kommunen.
In Baden-Württemberg lag das Pro-Kopf-Aufkommen in 2020 bei durchschnittlich 146 Kilogramm Restabfall und Sperrmüll, der letztveröffentlichte Bundesschnitt aus dem Jahr 2019 sogar bei 187 Kilogramm. Verglichen mit diesen Werten schneidet Freiburg sehr gut ab.
Gegenüber 2019 stieg die Menge an Restabfall und Sperrmüll in Freiburg aber um 5 Kilogramm pro Person an. Hier spielt die Corona-Pandemie mit der zeitweise geschlossenen Gastronomie sowie die Verlagerung von Arbeit und Freizeit in die eigenen vier Wände eine Rolle. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt mit 6 Kilogramm pro Person war die Zunahme an Restabfall und Sperrmüll in Freiburg vergleichsweise hoch.
Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit zeigte sich erfreut, dass trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie Freiburg erneut ein gutes Ergebnis erzielte. Das Abfallgebührensystem der Stadt rege zur Abfalltrennung an und belohnt jene Haushalte, die wenig Restabfall produzieren. „Dass Freiburg unter Deutschlands Städten sehr gute Ergebnisse bei der Abfalltrennung vorweisen kann, ist Ausdruck eines guten Entsorgungssystems, aber insbesondere ein Verdienst der Bürgerinnen und Bürger. Ihnen möchte ich meinen Dank aussprechen. Aber natürlich können auch wir noch besser werden und nicht nur weiterhin getrennt Abfall sammeln, sondern vor allem mehr Abfall vermeiden“, betont Buchheit.
Auch bei der Bilanz von eingesammelten verwertbaren Abfällen liegt Freiburg mit 275 Kilogramm pro Kopf im Landesvergleich mit den kreisfreien Großstädten auf Platz eins. Diese Kategorie beinhaltet getrennt gesammelte Wertstoffe wie Bioabfälle, Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen, Altholz, Elektrogeräte, Altkleider und Metall.
Seit mehr als 20 Jahren können in Freiburg organische Abfälle über die Biotonne entsorgt werden. In 2020 wurden an der Vergärungsanlage 16.340 Tonnen Bioabfälle aus Freiburg angeliefert. Die Pro-Kopf-Menge von 71 Kilogramm bedeutet eine für Städte äußerst beachtliche Bioabfallmenge und beschert Freiburg den ersten Tabellenplatz unter den kreisfreien Großstädten Baden-Württembergs.
Mit insgesamt 16.901 Tonnen Altpapier sammelten die Freiburgerinnen und Freiburger pro Person 73 Kilogramm. Wie in den Jahren zuvor setzt sich damit der Rückgang der Altpapiermenge fort. Hintergrund sind die rückläufigen Mengen an Printmedien, die durch die Zunahme der voluminösen, aber leichten Versandverpackungen nicht ausgeglichen wird.
Nur leichte Veränderungen ließen sich im Vergleich zum Vorjahr bei den Mengen an Altglas verzeichnen. Mit einem leichten Anstieg auf 31 Kilogramm Altglas pro Einwohner liegt Freiburg rund 15 Prozent über dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Aufkommen Baden-Württembergs.
Die im gelben Sack erfassten Verpackungsabfälle beliefen sich auf 5.684 Tonnen. Die Finanzierung der Sammlung und Entsorgung von Glas und gelbem Sack ist privatwirtschaftlich organisiert und wird vom Verbraucher mit dem Kaufpreis direkt im Handel bezahlt. Im Durchschnitt entsorgten die Freiburgerinnen und Freiburger 25 Kilogramm Wertstoffe über den gelben Sack. Der Vergleich mit dem Landesdurchschnitt von 34 Kilogramm pro Person legt nahe, dass die Freiburgerinnen und Freiburger sparsamer im Gebrauch von Einwegverpackungen sind als die Mehrzahl der Konsumentinnen und Konsumenten in Baden-Württemberg. |