Health Region Freiburg e.V. wird aufgelöst
Gesundheitswirtschaft weiterhin wichtigste Zukunfts- und Wachstumsbranche der Region
In ihrer Mitgliederversammlung am 23.11.2020 haben die Mitglieder des Vereins Health Region Freiburg e.V. einstimmig die Auflösung des Vereins zum 31.12.2020 beschlossen. Eine Bilanz der Arbeit der letzten Jahre hat aufgezeigt, dass es dem Verein in seiner achtjährigen Arbeit gelungen ist, die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft für den Standort Freiburg fest zu verankern, zugleich aber nicht möglich war, die gesamte Breite der Akteure in der Gesundheitswirtschaft in die Vereinsaktivitäten einzubeziehen. Zuletzt waren die Mitgliederzahlen rückläufig und im Jahr 2020, verstärkt durch die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen, auf 18 Vollmitglieder gesunken. Daraus wurde deutlich, dass die Struktur eines beitragsgebundenen Vereins nicht das passende Kooperationsforum für die Bedarfe der Gesundheitswirtschaft abbildet.
Ziel des 2012 von der FWTM initiierten und koordinierten Vereins war es, Innovationsstärke und Wettbewerbsfähigkeit der komplementären Bereiche Gesundheitswirtschaft und Tourismus zu bündeln und zu verzahnen. Der Verein hat es in seiner achtjährigen Arbeit nicht nur geschafft, die Bedeutung der Gesundheitswirtschaft in Freiburg zu verdeutlichen, sondern er hat auch maßgeblich zur Profil- und Markenbildung der Gesundheitsregion Freiburg und zum Ausbau des Medizin und Gesundheitstourismus beigetragen.
Auch nach der Auflösung des Vereins bleiben Gesundheitswirtschaft und Gesundheitstourismus integraler Bestandteil der Arbeit der FWTM und die gut eingeführte Marke Health Region Freiburg wird weitergeführt: Das Thema Gesundheitstourismus mit dem Fokus Gesundheit-Reisende und Aktivurlauber sowie dem geschäftlichen Gesundheitstourismus in Form von Meetings, Incentives, Conventions and Exhibitions (MICE) wird im Zuge der Umsetzung des Tourismuskonzepts zukünftig in die Abteilung Tourismus, Convention Bureau & Events der FWTM überführt. Hierbei bleibt auch die personelle Kontinuität gewahrt. Das Thema Gesundheitswirtschaft wird in Form einer offenen, beitragsfreien und projektfinanzierten Clusterstruktur in die Abteilung Wirtschaftsförderung der FWTM überführt. Hier sollen die Interessen und Aktivitäten der Branche gebündelt und gestärkt werden.
Als Leitbranche des 21. Jahrhunderts bietet die Gesundheitswirtschaft große Chancen für die ökonomische Zukunft des Landes Baden-Württemberg und seiner Regionen. In der Gesundheitswirtschaft der Wirtschaftsregion Freiburg – diese umfasst die Stadt Freiburg und die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen – sind ausweislich des Statistischen Landesamtes insgesamt 58.359 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (SVB) tätig (Stand 2019). Allein für die Stadt Freiburg werden 34.519 Beschäftigte ausgewiesen, was einem Anteil von rund 26,7 Prozent entspricht; d.h. etwas mehr als jeder vierte SVB-Arbeitsplatz in der Stadt ist der Gesundheitswirtschaft, die rd. 25 Prozent zu den Gewerbesteuereinnahmen beiträgt, zuzurechnen.
Zentrale Schwerpunkte für die weitere Arbeit bilden zum einen die Erhöhung der Sichtbarkeit der Gesundheitswirtschaft insgesamt als wichtigste Zukunfts- und Wachstumsbranche der Region durch Information, Kommunikation und Marketing, zum anderen deren stärkere Vernetzung sowie die Kooperation auf regionaler, überregionaler und trinationaler Ebene.
Von Bedeutung ist dabei auch eine stärkere Vernetzung mit der seit Frühjahr 2018 bestehenden kommunalen Gesundheitskonferenz der Stadt Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, für die im Gesundheitsamt beim Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald eine Geschäftsstelle eingerichtet wurde. Verschiedene Mitglieder des Health Region Freiburg e.V. sind bereits in der Lenkungsgruppe der Kommunalen Gesundheitskonferenz vertreten.
So sollten künftig Prävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung als gemeinsame Aufgabe der Akteure der Freiburger Gesundheitswirtschaft sowie der Stadtverwaltung und des Landkreises verstanden werden, und in die Themenfelder öffentlichen Handelns Eingang finden und beachtet werden. Denn nicht zuletzt zeigt die Corona-Pandemie, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem, motivierte Leistungsträger und aufeinander abgestimmte Versorgungsstrukturen für die Stadt und die Region sind. |