OB Martin Horn: „Dieser schöne Ort am Waldrand wird zur kompetenten Anlaufstelle für fast alle Fragen zum Wald“
Bau des Viergeschossers aus Holz wird rund 2,1 Millionen Euro kosten. Einweihung für Ende 2021 geplant
Freiburg, 10.12.2020. Umfassend waren die Planungen, gründlich die Vorbereitungen – nun haben Oberbürgermeister Martin Horn und Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik heute - wegen Corona nur in kleinem Rahmen - mit dem Spatenstich die Bauarbeiten für den Neubau des Forstamtes begonnen.
Eigentlich hätte dieser Meilenstein mit einem kleinen Fest gefeiert werden sollen, zusammen mit vielen Akteurinnen und Akteuren aus dem Forstamt und der Stiftung Waldhaus, aber auch aus anderen Institutionen, und mit vielen Unterstützerinnen und Sympathisanten. Wegen der Pandemie wurde der Baubeginn an der Wonnhalde nun im kleinen Rahmen, aber nicht weniger freudig gewürdigt.
OB Horn, der dem Stiftungsrat des Waldhauses vorsitzt, hob dabei die Synergien durch den Umzug des Forstamtes hervor: „Dieser schöne Ort am Waldrand wird für die Freiburgerinnen und Freiburger zur kompetenten Anlaufstelle für fast alle Fragen zum Wald. Ich bin sicher, dass sich auch die Nähe zur Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt nicht als Nachteil erweisen wird.“
Neben dem bestehenden Waldhaus an der Wonnhalde baut die Stiftung Waldhaus ein viergeschossiges Holzhaus, in das Ende 2021 das städtische Forstamt aus der Günterstalstraße 71 umziehen wird. Der Neubau dient dann auch der Erweiterung des Waldhauses, das in den zwölf Jahren seines Bestehens die Vielfalt und Zahl seiner wald- und umweltpädagogischen Angebote stetig vergrößert hat.
Auch der Publikums-Andrang im Waldhaus stieg immer weiter. Daraus erwuchs ein Erweiterungsbedarf, der nun mit dem Neubau gedeckt werden kann. Die Büroflächen des Waldhauses werden im ersten Obergeschoss untergebracht, gleich über dem neuen Wald- und Klimaschutzlabor, das für die Umweltpädagogik zum Thema Wald und Klima zusätzliche Kapazitäten und Konzepte bietet.
Bürgermeisterin Stuchlik freut sich besonders über diesen Beitrag zum Klimaschutz: „Klima, Wald und unser Einsatz von Ressourcen bedingen sich gegenseitig. Ein grundlegendes Verständnis zum Beispiel des Kohlenstoffkreislaufes ist eine wichtige Grundlage der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Dieses Verständnis wirkt sich dann unmittelbar auf die Bewirtschaftung unserer Wälder, den Materialeinsatz im Baubereich und unseren persönlichen Lebensstil aus.“
Nach den ersten Planungen hätte der Neubau schon Ende dieses Jahres erfolgen sollen. Die Verzögerung hat verschiedene Ursachen: Zum einen hat der Gestaltungsbeirat der Stadt nach der ersten Vorstellung des Projektes im zweiten Halbjahr 2018 wesentliche Verbesserungen angeregt und abschließend den Bau eines mindestens viergeschossigen Solitärs empfohlen statt des ursprünglich vorgesehenen Zwei- bzw. Dreigeschossers. Die Veränderungen erforderten eine erneute Offenlage des Bebauungsplans, vor allem aber eine ganz neue Planung der Architekten Stocker-Dewes. Für die favorisierte viergeschossige Variante in Holzbauweise mit einer Bruttogeschossfläche von rund 740 Quadratmetern musste die Planung statisch, funktional und unter Kostenaspekten mehrfach optimiert werden.
Die Baukosten für den Viergeschosser sind mit rund 2,1 Millionen Euro kalkuliert, die aus drei verschiedenen Töpfen kommen. Für das Projekt stehen 1,6 Millionen Euro Eigenmittel der Stiftung Waldhaus zur Verfügung, von denen die Stadt 600.000 Euro beisteuert. 125.000 Euro stammen aus einer privaten Spende für die Waldhausflächen.
Für die innovative Tragwerksplanung des Büros Wirth Haker und die ressourcensparende Verwendung von Buchenschichtholz konnte eine Förderung aus dem Holzinnovativprogramm des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 200.000 Euro gewonnen werden. Für das Wald- und Klimaschutzlabor kommen 300.000 Euro aus Klimaschutzmitteln der Konzessionsabgabe. |