Vorführung des ARD-Films von Frans van der Meulen, Peter Schleuning, Walter Moßmann (1977)
Donnerstag, 10 März 2011, 20.00 Uhr im Café Velo Freiburg (HBF) Wentzingerstraße
Seit über 30 Jahren laufen Volksmusiksendungen im Fernsehen nach dem gleichen Schema ab: Dreharbeiten vor Kulissenwänden und dazu Playback-Einspielungen, zu denen Volksmusikstars wie das "Hellwig-Duo" und andere Sänger ihre Münder und ihre mit Dirndl und Tracht behängten schönen Körper bewegen. Wie viel anders sind die "Volkslieder" des Widerstands gegen das in den Siebziger Jahren am Kaiserstuhl geplante Atomkraftwerk Wyhl entstanden und voller Inbrunst von der betroffenen Bevölkerung von Breisgau und Kaiserstuhl mitgesungen worden.
Der 45-minütige Dokumentarfilm wertet nicht, sondern stellt die zweierlei Volksmusikanten ohne Kommentar nebeneinander: Das "Maria und Margot Hellwig-Duo" aus Reit im Winkl wird zuhause gezeigt im "Kuhstall", der eigenen Folklore-Gastwirtschaft, und vor und hinter den Kulissen für eine Fernsehshow in Böblingen und daneben die "Sänger von Wyhl": Karl Meyer aus Bottingen, die "Singenden Winzerinnen" aus Weisweil, der Männergesangverein "Rheintreue" und dem Studenten Buki (Roland Burkhart) aus Jechtingen. Sie sieht man bei der Arbeit in den Reben, bei der Vereinsprobe, bei der Straßenfasnet, in der Studentenbude und beim Volksmusikabend der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen im Gasthaus"Kanone" in Weisweil. (Erstaufführung ARD, 1. Mai 1977)
Die "Zeit" schrieb damals dazu in ihrer Fernseh-Vorschau: "...Verdienstvoll ist er (der Film) vor allem deswegen, weil er zeigt, wie das ist, wenn eine Volkslied "entsteht" - und dass das, die Provokation durch das Leben vorausgesetzt, tatsächlich noch geschieht...".
Veranstalter: Badisch-Elsässische Bürgerinitiativen und "Archiv für soziale Bewegungen Freiburg".
Eintritt frei |