Renaissance nach italienischem Vorbild
In diesem Jahr unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 10.000 Euro die Wiederherstellung und Pflege des Parterregartens des historischen Hängegartens Neufra in Riedlingen. Die DSD leistet auf diese Weise ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Der Hängegarten gehört zu den über 360 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Das Ortsbild von Neufra an der Donau wird von dem mächtigen Renaissanceschloss auf dem Berg oberhalb des Ortes geprägt. Das Schloss geht im Kern auf das frühe 15. Jahrhundert zurück und erfuhr zwischen 1569 und 1573 eine umfassende Erneuerung. In diesem Zusammenhang entstand ein Renaissancegarten nach italienischem Vorbild, der „Hängegarten“.
Der Dach- oder Terrassengarten wird auf einer eigens angelegten Erweiterung des natürlichen Schlossberges zwischen Schloss und Kirche von 16 zwischen 9 und 11 Meter hohen Gewölben getragen. Den Garten umgibt teilweise eine niedrige Mauer, in seiner Nord- und Westecke befindet sich jeweils ein Aussichtspavillon mit leicht geschwungenem Spitzdach, der eine Aussichtsplattform abschließt. Im Nordosten und Nordwesten sind mächtige Stützmauern sichtbar. Die Anlage diente auch dazu, den die Kirche und das Schloss tragenden Berg zu stabilisieren.
Trotz der Instandsetzung der zugleich Gartenkultur und Architektur vereinenden Anlage in den 1980er Jahren sind neuerlich wieder Schäden festzustellen. Bei deren Beseitigung sollen auch neue Überlegungen für die Grünanlagen greifen. Die bislang in Privatleistung durchgeführten Arbeiten sind aus Altersgründen künftig nicht mehr möglich. Daher wurde ein Gesamtkonzept entwickelt, das auch die verbesserte Nutzung der Gewölbe einbezieht. |