Prolixletter
Donnerstag, 21. November 2024
  --- Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter auf diesere Seite  --- Kennen Sie schon unser Informationsportal wodsch.de?
Uhr


 
Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
Öffentliche Gedenkveranstaltung am 27. Januar

„Wir standen immer mit einem Bein im Grab“
Nazi-Terror gegen Sinti und Roma

Anlässlich des Jahrestags des Konzentrationslagers
Auschwitz am 27. Januar 1945 lädt die Stadt Freiburg im
Namen der Veranstalter zu einem öffentlichen Gedenken ein.
Das Thema lautet in diesem Jahr „’Wir standen immer mit
einem Bein im Grab’ – Nazi-Terror gegen Sinti und Roma“. Im
Mittelpunkt stehen Schicksale Verfolgter aus Freiburg und
Baden. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 27. Januar,
um 19.30 Uhr im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses am
Münsterplatz statt. Der Eintritt ist frei.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Ulrich von
Kirchbach spricht Edmund Reinhardt, Freiburg, für den
Verband Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Baden-
Württemberg ein Grußwort.

Ulrich Ecker, Leiter des Stadtarchivs, stellt danach aktuelle
Forschungsergebnisse über die Verfolgung Freiburger Sinti
und Roma vor. Grundlage ist ein Beitrag des Stadtarchivs
zum Dokumentationsband über das Seminar „Verfolgung der
Sinti und Roma und deren Erinnerung in Baden-
Württemberg“, das im Mai 2010 zum 70. Jahrestag der ersten
Deportationen deutscher Sinti und Roma in Mannheim
stattgefunden hat. Erst in jüngster Zeit wird die Geschichte
des 1940 begonnenen systematischen Völkermords an einer
Minderheit, der man seit Jahrhunderten mit Vorbehalt und
Ausgrenzung begegnete, aufgearbeitet – auch in Freiburg.

Auch bedingt durch die dürftige und unübersichtliche
Quellenlage ist die Geschichte der NS-Verfolgung von Sinti
und Roma in Freiburg bisher nur bruchstückhaft erforscht.
Das Stadtarchiv hat daher den Historiker Dargleff Jahnke
beauftragt, im Staatsarchiv Freiburg aufbewahrte
Wiedergutmachungsakten auszuwerten, um einzelne
Verfolgungsschicksale festzustellen und zu dokumentieren.

Ãœber die Geschichte seiner Familie berichtet der Zeitzeuge
Wilhelm Spindler. Er ist 1923 in Bannholz geboren und lebt
seit seiner Kindheit in Freiburg. Von ihm stammt das Zitat im
Veranstaltungstitel. Während viele Mitglieder seiner Familie in
Konzentrationslager deportiert und dort ermordet wurden,
konnte er sich nach Österreich retten.

Die Freiburger Brüder Bambi und Ismael Reinhardt (Klavier
und Geige) umrahmen die Veranstaltung musikalisch.

Veranstalter sind das Kulturamt der Stadt Freiburg und das
Südwestrundfunk-Studio Freiburg in Zusammenarbeit mit
dem Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband
Baden-Württemberg, der Jüdischen Gemeinde Freiburg, der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, der Gesellschaft Gegen
Vergessen – Für Demokratie, dem Stolperstein-Projekt
Freiburg und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
– Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.

Der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz wurde 1996 auf Initiative von Bundespräsident
Roman Herzog zum offiziellen deutschen Gedenktag für alle
Opfer des Nationalsozialismus erklärt.
 
Eintrag vom: 14.01.2011  




zurück
freiburger-stf.jpg
oekoplus.gif
gruenequellen.jpg
historixBanner.jpg

Mittagstisch-in-Freiburg




Copyright 2010 - 2024 B. Jäger