Miller: Arten- und Klimaschutz müssen für alle Maßnahmen Bedingung sein
Berlin – Heute Nacht hat die Bundesregierung im Koalitionsausschuss das öffentlich breit diskutierte Konjunkturprogramm verabschiedet. Dazu kommentiert NABU-Geschäftsführer Leif Miller:
„Das gestern verabschiedete Konjunkturpaket der Bundesregierung enthält viele gute Impulse, die zu einer krisensicheren und lebenswerten Zukunft beitragen können. Die Entscheidung gegen Autokaufprämien für klimaschädliche Verbrenner und die Förderung von E-Autos ist vernünftig und der richtige Weg hin zu der dringend nötigen Mobilitätswende in Deutschland. Die Aufstockung des CO₂-Gebäudesanierungsprogramms auf 2,5 Milliarden Euro ist ein wesentlicher Baustein für die ebenso wichtige Energiewende. Kritikwürdig ist hingegen, dass Maßnahmen zur Bewältigung des Artensterbens und zur Förderung von Biodiversität weitestgehend ausbleiben. Beispielsweise beim Wald soll lediglich die Holznutzung gefördert werden, Maßnahmen zum Schutz des Waldes werden nicht erwähnt. Jetzt muss das Hilfsprogramm so ausgestaltet werden, dass es unsere Gesellschaft und Wirtschaft zukunftsfähig macht. Dabei gilt es, langfristig zu denken und alle Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise so umzusetzen, dass wir auch die Arten- und Klimakrise gelindert bekommen. Die Gelder, die wir für die heutige Krise ausgeben, müssen gleichzeitig für künftige Krisen präventiv wirken.“
Hintergrund
Gestern Nacht hat die Bundesregierung im Koalitionsausschuss ein 130 Milliarden schweres Konjunkturprogramm zur Bewältigung der negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft verabschiedet. Der NABU hat im Vorfeld dazu ein Forderungspapier entwickelt. Oberste Prämissen aus Sicht des NABU für alle Konjunkturmaßnahmen sind, dass sie naturverträglich, sozial gerecht und krisensicher gestaltet sein müssen. Unter www.nabu.de/konjunkturprogramm finden Sie das NABU-Forderungspapier für ein Corona-Erholungsprogramm für Mensch und Natur sowie die Ergebnisse einer deutschlandweiten repräsentativen Umfrage, die der NABU dazu beauftragt hat. |