Viele Besucherinnen und Besucher halten sich derzeit nicht an das Fütterungsverbot
Viele Menschen werden am Pfingstwochenende wieder auf dem Mundenhof unterwegs sein, um Erdmännchen, Alpakas und Co. zu beobachten. Aus gegebenem Anlass weist die Mundenhof-Leitung nun darauf hin, dass niemand außer dem Mundenhof-Personal die Tiere auf dem Gelände füttern darf. In den letzten Wochen hatten sich häufig Besucherinnen und Besucher nicht an das Fütterungsverbot gehalten. Viele meinen es gut, schaden mit Gras, Möhren und Brot aber den Tieren, ohne es zu wissen.
Daher betont die Mundenhof-Leitung nun: Alle Tiere bekommen von ihren Pflegern genügend hochwertiges und artgerechtes Futter. Die Pfleger kennen ihre Schützlinge gut und wissen bei jedem Tier, wieviel von welchem Futter sinnvoll ist. So braucht zum Beispiel der Esel Michel weniger Eiweiß als seine Artgenossen, mit denen er sich das Gehege teilt. In der Hauseselgruppe ist deshalb für jedes Tier geregelt, wer wie viele Stunden auf die Weide darf. Zusätzlich erhält jedes Tier Futter, das auf sein Alter und seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Die Eseldame Salome war krank und durfte deshalb mehrere Wochen kein Gras fressen. Solche Besonderheiten eines jeden Tiers kennen nur die Pfleger.
Wenn Besucherinnen und Besucher den Tieren Futter zustecken, kann das schlimme Folgen haben. Falsches Futter oder zu große Mengen davon können Tiere krank machen. Schon mehreren Tieren wurde das zum Verhängnis. Ziegen starben an Kuchenresten oder altem Brot. Sie sind auf karge Ernährung ausgelegt, ihr Stoffwechsel kann mit den vielen Kohlenhydraten nicht umgehen. Ein Pferd starb im vergangenen Jahr beinahe an einer Schlundverstopfung. Zwei Wochen später mussten die Pfleger aus demselben Grund wieder den Tierarzt rufen. Der Fruchtzucker in Möhren kann alte Esel krank machen und sie letztendlich das Leben kosten. Immer wieder müssen die Mitarbeiter des Mundenhofs Tiere einschläfern lassen.
Besonders wichtig ist dem Mundenhof, die Tiere artgerecht zu zeigen. Jeder soll beobachten können, wie sie sich ungestört und natürlich verhalten. Werden die Tiere vom Zaun aus gefüttert, wirbelt das die Sozialstruktur in der Gruppe durcheinander. Es kommt zu Streitereien und Futterneid. Dabei können sich die Tiere verletzen. Deshalb gibt es auf dem Mundenhof keine Futterautomaten. Diese würden dazu führen, dass die Tiere sich unnatürlich verhalten.
Angriff auf Tierpfleger: Polizei bittet um Hinweise Immer wieder zeigen sich in jüngster Zeit Besucherinnen und Besucher aber uneinsichtig, wenn sie auf das Fütterungsverbot hingewiesen werden. Verbale Auseinandersetzungen sind derzeit an der Tagesordnung. Am Montag (25. Mai) gegen 12.50 Uhr kam es nun erstmals sogar zu einem körperlichen Angriff auf einen Pfleger. Als der Mundenhof-Mitarbeiter vor dem Damwildgehege einen Mann auf das Fütterungsverbot hinwies, stieß dieser ihn vom Fahrrad. Der Mitarbeiter verletzte sich dabei am Ellbogen und am Rücken. Nachdem der Mann ihm noch mit der Faust drohte, fuhr er mit einem Fahrrad mit Kinderanhänger in Richtung Rieselfeld davon.
Der Angreifer war etwa 35-40 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, trug grau melierte kürzere Haare und war von sportlicher Statur. Wer etwas zum Tatgeschehen oder zur Identität des Mannes sagen kann, soll sich beim Polizeiposten Freiburg-Rieselfeld (Tel. 0761/476870-0) melden. Das Revier ist montags bis freitags von 7.30 bis 16 Uhr geöffnet. Zu anderen Zeiten ist das Polizeirevier Freiburg-Süd (Tel. 0761/882-4421) erreichbar. |