Am Freitag, den 5.November zeigt der akademische Filmclub der Universität Freiburg ab 20:00 Uhr in HS 2006 den Dokumentarfilm "Herrenkinder" in Anwesenheit des Regisseurs Christian Schneider.
NAPOLA, oder auch Nationalpolitische Erziehungsanstalten, so hießen die von den Nationalsozialisten in den 1930er und 1940er Jahren betriebenen Kaderschmieden, in denen die zukünftige Elite des Dritten Reichs zu „Herrenmenschen“ im Sinne der Nazi-Propaganda erzogen werden sollten. Allen Schülern wurden glänzende Karrieren versprochen, der Wahlspruch „Glauben Gehorchen Kämpfen“ stand im Vordergrund.
Die Nachwirkungen dieser Zeit sind noch immer zu spüren, denn die damaligen NAPOLA-Schüler spielen heute tatsächlich Schlüsselrollen im öffentlichen Leben: sei es der Literaturkritiker Hellmuth Karasek, der frühere Justizminister Österreichs Harald Offner, der Dirigent Joachim Carlos Martini oder der ehemalige Herausgeber der Zeit, Theo Sommer.
Die Regisseure Christian Schneider und Eduard Ernes beleuchten zum einen die Auswirkungen der nationalsozialistisch geprägten Erziehung auf die ehemaligen Schüler selbst, wie auch auf ihre Kinder, Ehepartner und Enkelkinder. Zum anderen berichten die prominenten Zeitzeugen von ihren Erinnerungen an die Zeit, die sie in den Schulen verbracht haben.
Der Regisseur und Autor Dr. Christian Schneider lehrt als Privatdozent an der Universität Kassel und betreibt eine Praxis für psychoanalytisches Coaching. Neben seinem Filmdebüt „Herrenkinder“ veröffentlichte er bereits mehrere Bücher zum Thema Nationalsozialismus.
Der Film läuft im Rahmen eines Dokumentarfilm-Double-Features mit dem Titel „Von Herrenkindern und Paradiesen" zusammen mit dem Film „Hafners Paradies", der am 23. November ab 20:00 Uhr in HS 2006 in Anwesenheit des Regisseurs Günter Schwaiger gezeigt wird.
Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit dem Verband der Freunde der Universität e.V., dem Colloquium politicum an der Universität Freiburg, dem Goethe-Institut Freiburg sowie der Konrad-Adenauer-Stiftung Freiburg statt. |