Prolixletter
Donnerstag, 21. November 2024
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Ausstellungstippp: FEELINGS. KUNST UND EMOTION
Pinakotheken | Pinakothek der Moderne | MĂŒnchen
BIS 04. OKTOBER 2020


Unter dem Blickwinkel des Emotionalen laden 100 Bilder, Objekte und Filme von rund 40 internationalen zeitgenössischen KĂŒnstlerInnen dazu ein, sich Kunst auf intuitive Weise zu nĂ€hern.

Was löst Kunst in uns aus? Wie sehr hĂ€ngt der Blick auf Kunst von unseren persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen ab? Welche GefĂŒhle kommen bei der Betrachtung von Werken zum Vorschein, wenn allein die Intuition den Blick leitet?

Die Ausstellung FEELINGS möchte diesen unmittelbaren Dialog zwischen Kunstwerk und Betrachtenden anregen, um eine intensive emotionale Auseinandersetzung zu motivieren. Geheimnisvolle Motive und atmosphĂ€rische BildrĂ€ume prĂ€gen die ausgestellten Arbeiten. Freude, Begeisterung, Ärger, Abscheu, Traurigkeit sowie unzĂ€hlige weitere emotionale Reaktionen können sich bei der Betrachtung einstellen. Die Auswahl der Exponate ist subjektiv, auf den kunsthistorischen Kontext oder erklĂ€rende Wandinformationen wird bewusst verzichtet.

Wann zieht uns ein Bild an, wann stĂ¶ĂŸt es uns ab? Die Erforschung der Emotionen ist ein noch junger Zweig in der Psychologie, der Soziologie, den Geschichts- und den Neurowissenschaften. SpĂ€testens seit der AufklĂ€rung stand der Mensch vor allem als Vernunftwesen im Vordergrund, die Welt- und Bildbetrachtung wurde vornehmlich intellektuell dominiert. Heute allerdings lĂ€sst sich belegen, dass uns emotionale KrĂ€fte viel stĂ€rker beeinflussen, als wir es bisher wahrhaben wollten. Nicht zufĂ€llig setzen Politik und Werbung schon lange und durchaus manipulativ darauf, mit Bildern GefĂŒhle hervorzurufen und diese eigennĂŒtzig einzusetzen. Kunst hingegen entsteht in freien ZusammenhĂ€ngen, schafft eine rein persönliche Verbindung zum Publikum und existiert ohne erkennbaren Zweck.

Die Betrachtung von Kunstwerken birgt die Möglichkeit, die eigene GefĂŒhlswelt besser kennenzulernen. Denn nicht selten wecken Bilder Assoziationen mit Erfahrungen, die förmlich „unter die Haut gehen“ und bisweilen ĂŒber lange Zeit hinweg gespeichert wurden. Kunst berĂŒhrt unser persönliches emotionales Archiv. Ob Werke als angenehm oder als unangenehm empfunden werden, ob sie irritieren oder beglĂŒcken, hĂ€ngt wesentlich von den gespeicherten Erfahrungen ab.

Bei der Betrachtung von Kunst wird dem GefĂŒhl meist weniger Bedeutung beigemessen als dem Verstand. Denn es scheint der KomplexitĂ€t und intellektuellen Tiefe von Kunst zu widersprechen. Diese Dominanz des Rationalen schreckt viele ab, sich insbesondere mit zeitgenössischer Kunst zu beschĂ€ftigen.

FEELINGS möchte diese SchwellenĂ€ngste unterlaufen. Denn die Intuition stellt einen wesentlichen Zugang zur Kunst dar. Und schließlich basiert auch die Entstehung eines Werkes auf persönlichem Erleben. FEELINGS möchte diese Perspektive auf die Kunst in den Mittelpunkt stellen.

Die Ausstellung zeigt BeitrĂ€ge folgender KĂŒnstler und KĂŒnstlerinnen:

Hans Aichinger, Monika Baer, Heike Kathi Barath, Vlassis Caniaris, Gregory Crewdson, Alex Da Corte, Nathalie Djurberg und Hans Berg, Drei Hamburger Frauen, Marlene Dumas, Elmgreen & Dragset, Tracey Emin, Gotthard Graubner, Jenny Holzer, Thilo Jenssen, Tadeusz Kantor, Ruprecht von Kaufmann, Mike Kelley und Paul McCarthy, Jochen Klein, Rosa Loy, Rosilene Luduvico, Stephan Melzl, Olaf Metzel, Miwa Ogasawara, Catherine Opie, Laura Owens, Richard Prince, Bernhard Prinz, Alexandra Ranner, Wilhelm Sasnal, Markus Schinwald, Norbert Schwontkowski, Cindy Sherman, Sam Taylor Johnson, Jessica Vaughn, Gillian Wearing, Amelie von Wulffen und Artur Zmijewski.

Die gezeigten Werke entstammen dem Bestand der Bayerischen StaatsgemÀldesammlungen, der Sammlung Goetz sowie weiteren privaten Sammlungen.
Die Ausstellung wird gefördert durch PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e. V.
Kuratoren: Bernhart Schwenk und Nicola Graef

Bild:
Sam Taylor Johnson, Soliloqui I, 1998, Farblithographie, C-Print, 211 x 257 cm (Blattmaß)
1999 erworben von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.
Foto: Bayerische StaatsgemÀldesammlungen © Sam Taylor Johnson
 
Eintrag vom: 10.11.2019  




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