Arbeiten von Eva Rosenstiel im Kunsthaus L 6
Ausstellungseröffnung am 22. Oktober
Neue Arbeiten von Eva Rosenstiel zeigt das Kunsthaus L 6 in
der Ausstellung „Rapport“. Die Künstlerin, 1951 in Hüfingen
geboren, studierte Textildesign, Kunstgeschichte sowie
Kunsterziehung und Malerei bei Peter Dreher. 2009 erhielt sie
ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg für die Cité
Internationale des Arts in Paris. Die Ausstellung zeigt im
wesentlichen Arbeiten, die während und nach dieser Zeit
entstanden sind.
Das Schaffen von Eva Rosenstiel bewegt sich im
Spannungsfeld von Malerei, Fotografie und Zeichnung.
Neuerdings kommen kurze Filmsequenzen hinzu. Immer geht
es dabei um die Auseinandersetzung mit Realismus und
Abstraktion, um die Frage: Was ist Wirklichkeit, was Illusion
oder Täuschung? In der Ausstellung zeigt Rosenstiel
Facetten einer Auseinandersetzung mit Schnittstellen der
künstlerischen Sparten und bewegt sich dabei experimentell
zwischen malerischer Materialität und fotografischer Illusion.
Ausgangspunkt ihrer Arbeiten ist meist die von ihr eher
„geknipste“ Fotografie, die zunächst als Papierabzug im
Format 20 mal 15 Zentimeter malerisch überarbeitet wird.
Indem sie die Ordnung der gegebenen Motivstrukturen
aufnimmt und diese im Prozess der malerischen Erkundung
retuschiert und überschreibt, entwickelt sie ein eigenes
Formenvokabular. Diese Ãœbermalungen sind Grundlage
unterschiedlichster Arbeitsprozesse. Eva Rosenstiel scannt,
druckt mittels Plotter aus, unterzieht die Ergebnisse einer
erneuten Bearbeitung und experimentiert mit
Materialoberflächen. Es sind aufwendige
Bildfindungsprozesse, an deren Ende oft kaum zu
entscheiden ist, was die ursprünglich vorliegende Fotografie
und was Bearbeitung, was Hintergrund und was Oberfläche
ist. Der intensive Einsatz des Spiegels als Malgrund und
Bildträger in ihren Fotografien unterstützt diese Intention.
Eva Rosenstiel installiert ihre Arbeiten auf den Raum
bezogen, indem sie diese in Bildblöcken oder Bändern
anordnet. Der serielle Charakter ist unverkennbar. Dieser
einem Rapport ähnliche Rhythmus im Aufbau und die
Wiederholung der Formen geben der Ausstellung ihren Titel.
Außerdem steht er für den Bericht der Künstlerin von ihrer
Arbeit.
Die Ausstellung „Rapport“ wird am Freitag, 22. Oktober, um
19 Uhr im Kunsthaus L 6, Lameystraße 6, eröffnet. Zur
Einführung spricht die Kunsthistorikerin Nicoletta Torcelli. Am
Sonntag, 7. November, um 11 Uhr führt der Kunstkritiker
Stefan Tolksdorf in der Ausstellung ein Gespräch mit der
Künstlerin über ihre Arbeit.
Die Ausstellung läuft bis zum 14. November. Sie ist
donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags
und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. |