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Donnerstag, 18. April 2024
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79. Jahrestag der Deportation der Freiburger Jüdinnen und Juden nach Gurs
Gedenkfeier auf dem Platz der Alten Synagoge mit Schweigemarsch zum Mantel-Mahnmal auf der WiwiliBrücke

Mittwoch 23. Oktober, 16.30 Uhr

Seit Oktober 2003 liegt auf der Mauer der Wiwili-Brücke ein Mantel aus Bronze. Eine Tafel erläutert dieses Mahnmal:

„Am 22. Oktober 1940 wurden mehr als 450 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Freiburg und Umgebung auf Befehl der nationalsozialistischen Gauleitung von der Güterhalle des Freiburger Bahnhofes aus in das südfranzösische Lager Gurs deportiert. Viele von ihnen kamen schon in Gurs durch Hunger und Krankheit um, die meisten wurden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.“

Das Mantel-Mahnmal ist das Ziel eines Schweigemarsches am Mittwoch 23. Oktober, dem 79. Jahrestag der Deportation nach Gurs. Gemeinsam mit einem großen Mitveranstalterkreis gedenkt die Stadt Freiburg ihrer an diesem Tag vor 79 Jahren deportierten Bürgerinnen und Bürger.

Ablauf der Gedenkfeier:

Die diesjährige Gedenkfeier beginnt um 16.30 Uhr auf dem Platz der Alten Synagoge mit Redebeiträgen von Oberbürgermeister Martin Horn und von Vertreterinnen und Vertretern der Israelitischen Gemeinde Freiburg und der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher. Für die Israelitische Gemeinde spricht Landesrabbiner Moshe Flomenmann, für Gescher deren Vorsitzende Cornelia Haberlandt-Krüger. Im Zentrum steht das Vorlesen von Texten von und über nach Gurs deportierten Freiburger Jüdinnen und Juden. U.a. wird Dory Sontheimer sprechen, die am Tag zuvor ihr Erinnerungsbuch „Das Vermächtnis der sieben Schachteln“ vorstellt. Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust werden El Male Rachamim und Kaddisch von Vertreterinnen und Vertretern der beiden jüdischen Gemeinden gebetet.

Im Anschluss geht es in einem Schweigemarsch zum MantelMahnmal auf der Wiwili-Brücke. Dort werden Kränze niedergelegt und nochmals El Male Rachamim und Kaddisch gebetet.

Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, an dieser Gedenkfeier teilzunehmen.

Veranstalter sind das Kulturamt der Stadt Freiburg in Zusammenarbeit mit Israelitische Gemeinde Freiburg, Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Deutsch-Israelische Gesellschaft, DGB Stadtverband Freiburg, Freundeskreis Freiburg – Tel AvivYafo, Gegen Vergessen – Für Demokratie, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Rosa Hilfe Freiburg, Stolperstein-Projekt Freiburg, SWR Studio Freiburg, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
Weitere Informationen gibt es beim Kulturamt Freiburg unter der Telefonnummer 0761-2012101 und www.freiburg.de/gurs


Weitere Veranstaltungen anlässlich dieses Jahrestages:

Stadtführung zum Thema „Arisierung in Freiburg“
Dienstag, 22. Oktober, Platz der Alten Synagoge, 17 Uhr
Unter den nach Gurs Deportierten waren auch jüdische Kaufleute, die in Freiburg ein Geschäft hatten. Am 1. März 1938 gab es in Freiburg noch 71 jüdische Firmen und Geschäfte. Sie wurden "arisiert", also an nichtjüdische Interessenten übereignet, oder einfach liquidiert. Der Journalist Bernd Serger, der sich im Ruhestand intensiv mit der Geschichte der jüdischen Geschäfte in Freiburg beschäftigt hat, führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu sieben einst jüdischen Geschäftshäusern, die "arisiert" wurden, darunter bekannte wie das Warenhaus Sally Knopf (später Kaufhaus Fritz Richter), Tobias Lippmann (später Hettlage) oder Julius Marx (später Betten Striebel), aber auch zu bislang eher unbekannten Stationen.

Eine Anmeldung ist erforderlich unter bernd.serger@aol.com.
Bei großem Interesse wird es später eine weitere Führung geben.
Der Eintritt ist frei.
Veranstalter ist die Israelitische Gemeinde Freiburg

„Das Vermächtnis der sieben Schachteln“ - Lesung mit Dory Sontheimer
Dienstag, 22. Oktober, Stadtbibliothek, Münsterplatz 17, 20 Uhr
Lesung auf Deutsch: Natalia Herrera Im Gespräch mit der Autorin: Verónica Köhler Grußwort: Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach Die 1946 in Barcelona geborene Autorin stellt die neu erschienene deutsche Ausgabe ihres Buches über das Schicksal ihrer jüdischen Familie aus Freiburg vor. Erst 2003 nach dem Tod ihrer Mutter erfährt sie, dass sie aus einer jüdischen Familie stammt und ihre Eltern 1934 nach Barcelona emigrierten, um der Verfolgung zu entgehen. In ihrem Elternhaus findet sie Schachteln mit Dokumenten und Briefen, die den Schrecken der Verfolgung und die vergeblichen Versuche ihrer Eltern, Dorys Freiburger Großeltern Eduard und Lina Heilbrunner und deren Vater Abraham Levi zu retten, offenbaren. Alle drei wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Abraham Levi starb in einem Nebenlager von Gurs, die Großeltern wurden 1942 in Auschwitz ermordet.

Für Dory Sontheimer wird diese Recherche zugleich die Auseinandersetzung mit einer für sie bisher unbekannten Identität: Jüdin zu sein. Der Eintritt ist frei. Veranstalter ist die Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher in Kooperation mit der Stadtbibliothek
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Eintrag vom: 14.10.2019  




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