Freiburg. Knapp drei Jahre nach dem Mord an der Studentin Maria Ladenburger an der Dreisam wird in der Nähe des Tatorts ein Gedenkstein für sie aufgestellt. Die Arbeiten zur Aufstellung des Steins durch die beauftragte Firma und das Garten- und Tiefbauamt wurden heute abgeschlossen.
Der Freundeskreis von Maria Ladenburger hatte zusammen mit dem Hochschulseelsorger Pfarrer Bruno Hünerfeld einen solchen Gedenkstein angeregt. Familie Ladenburger hat die Anregung gerne aufgegriffen und mit Unterstützung der Stadt Freiburg die Fertigung eines Steines in Auftrag gegeben. Dieser wird in der Nähe des Baumes am Ottiliensteg aufgestellt, wo bisher mit Blumen und Kerzen an Maria gedacht wird. Nun soll der schlichte, naturbelassene Gedenkstein zusätzlich an Maria erinnern.
Maria Ladenburger wohnte während ihres Studiums in dem katholischen Studierendenwohnheim Thomas-Morus-Burse und war dort in der Hochschulgemeinde präsent. Aus dieser Verbundenheit heraus beteiligt sich das Erzbistum Freiburg mit einer Spende an der Aufstellung des Steins.
Maria Ladenburger studierte an der Universität Freiburg Medizin und engagierte sich in der Studenteninitiative „Weitblick“ für ein Schulprojekt in Afrika. Auch anderen Kommilitoninnen und Kommilitonen stand Maria stets zur Seite. Friederike und Clemens Ladenburger haben im Gedenken an ihre getötete Tochter im Frühjahr 2018 die „Maria-Ladenburger-Stiftung“ gegründet. Die Stiftung unterstützt Studierende an der Universität Freiburg in schwierigen Lebenslagen. Dies schließt ausdrücklich auch ausländische Studierende ein.
Friederike und Clemens Ladenburger sagen heute: „Wir sind dankbar dafür, dass so viele Menschen Maria weiter in ihrem Herzen tragen. Wir danken in diesem Zusammenhang auch der Stadt Freiburg, insbesondere Oberbürgermeister Horn, sowie dem Erzbischöflichen Ordinariat und Pfarrer Hünerfeld für ihre Unterstützung. Maria durfte in Freiburg ein schönes Studienjahr erleben. Möge der schlichte Stein die Menschen dieser Stadt an Maria erinnern und für Hoffnung und Mitmenschlichkeit stehen.“
Friederike und Clemens Ladenburger wurde für ihr StiftungsEngagement im März 2019 der Bürgerpreis des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger verliehen. Damit ist die große Geste der Eltern für Nächstenliebe und Toleranz und gegen Hass und Hetze gewürdigt worden.
Oberbürgermeister Martin Horn hat in Abstimmung mit Familie Ladenburger die Realisierung des Gedenksteins persönlich unterstützt: „Der Gedenkstein soll uns an Maria Ladenburger erinnern. Der Stein dient aber nicht ausschließlich dem Gedenken, sondern mahnt uns zugleich, wie auf Gewalt und Hass mit Toleranz und Menschlichkeit begegnet werden kann. Ich bin persönlich tief bewegt, wie dies Familie Ladenburger – trotz aller Anfeindungen und tiefer Trauer – beispielgebend vorgelebt hat. Hierfür spreche ich meinen größten Respekt aus.“ |