Hinweise für respektvolles Verhalten
Die Stadt Freiburg hat heute beim Synagogenbrunnen auf dem Platz der Alten Synagoge neue Tafeln mit Piktogrammen aufgestellt. Diese sollen die Bürgerinnen und Bürger dazu aufrufen, die Geschichte und damit die Würde des Ortes zu achten.
Das Areal rund um den Synagogenbrunnen gehörte ursprünglich der Jüdischen Gemeinde. Dort stand, neben der Synagoge, auch das Gemeindehaus. Dieses Grundstück wurde der Jüdischen Gemeinde im Jahr 1939 durch das damalige Naziregime unrechtmäßig entzogen. Eine Rückübertragung fand nach dem II. Weltkrieg nicht statt. Vielmehr einigten sich 1948 die Stadt Freiburg sowie die Jüdische Gemeinde vor der Restitutionskammer darauf, dass das Grundstück bei der Stadt verbleibt unter der Maßgabe, dass dort keine Profanierung, sprich keine Entweihung oder Entwürdigung des sakralen Ortes erfolgen dürfe.
Konzipiert war das Wasserbecken daher als Ort der Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Da der Brunnen jedoch, insbesondere an heißen Tagen, als Planschbecken genutzt wurde, hat der Gemeinderat am 7. Mai eine Reihe weiterer Maßnahmen beschlossen, um die Geschichte des Ortes besser wahrnehmbar zu machen.
Eine erste Maßnahme im Bereich des Brunnens nun ist die Installation der Piktogrammtafeln. Mit den darauf abgebildeten Verhaltenshinweisen macht die Stadt Freiburg deutlich, was sie sich unter einem respekt- und würdevollen Verhalten vorstellt und welches Verhalten dem Ort angemessen ist.
Die Tafeln haben heute Mitarbeitende des Garten- und Tiefbauamts an insgesamt 8 Stellen rund um den Synagogenbrunnen installiert. |