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Spurensuche im Freiburger Münster
Forscherteam untersucht Altarbilder mit neuester Technologie

Ein Forscherteam untersucht seit Anfang der Woche den Hochaltar sowie einen Seitenaltar im Freiburger Münster mit neuester Technologie. Infrarotstrahlen sollen die Geschichte der im frühen 16. Jahrhundert gefertigten Altargemälde erhellen und die Arbeitsweise des Künstlers Hans Baldung Grien und seiner Werkstatt sichtbar machen.

Infrarote Strahlen können die Farbschichten eines Gemäldes durchdringen. Auf diese Weise wird die Unterzeichnung auf dem Malgrund sichtbar. Dies lässt Rückschlüsse auf den zeichnerischen Entwurfsprozess zu: Wie hat der Künstler seine Altargemälde komponiert? Entspricht die heute sichtbare Malerei der darunter liegenden Zeichnung? Oder gab es Konzeptionsänderungen, sogenannte Pentimenti?

Während der Untersuchung ist der Hochaltar auf seiner Vorder- und Rückseite eingerüstet. Mit einer InfrarotreflektografieKamera, die an einer Schiene am Gerüst entlang des Hochaltars geführt wird, fertigen die Wissenschaftler Aufnahmen nach einem bestimmten Raster und setzen sie später digital zusammen.

Hans Baldung Grien gehört zu den herausragenden Künstlern der deutschen Renaissance. Seine produktivste Schaffenszeit verbrachte er in Freiburg, wo auch 1512 bis 1516 sein Hauptwerk, der Hochaltar des Freiburger Münsters, entstand. In einer der Chorumgangskapellen des Münsters befindet sich ein weiteres Altarwerk aus der Werkstatt Baldungs: der SchnewlinAltar, entstanden um 1514. Geleitet wird das Forschungsprojekt im Augustinermuseum von der Kunsthistorikerin Eva Maria Breisig und dem Restaurator Christoph Müller. Kooperationspartner sind der Münsterfabrikfonds Freiburg und der Studiengang „Konservierung und Restaurierung von Gemälden und gefassten Skulpturen“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Die Erzbischof Hermann Stiftung fördert das Projekt finanziell.

Schon im Vorfeld hatte sich das Augustinermuseum an den eigenen Werken Hans Baldung Griens auf Spurensuche begeben. So wurden bereits an drei Gemälden des Künstlers kunsttechnologische Untersuchungen durchgeführt: Aufnahmen in UV-Fluoreszenz, Röntgenaufnahmen, Infrarotreflektografie und eine Röntgenfluorenzensanalyse. Die Forschungsergebnisse präsentiert das Augustinermuseum von 30. November 2019 bis 19. April 2020 in der Kabinett-Schau „Geheimnisse der Bilder. Hans Baldung Griens Gemälde im Augustinermuseum“.

Parallel dazu findet in Karlsruhe die große Landesausstellung „Hans Baldung Grien. heilig / unheilig“ statt, für die das Augustinermuseum seine Baldung-Gemälde ausleiht. Sie wird vom 30. November 2019 bis zum 8. März 2020 in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen sein.
 
Eintrag vom: 07.07.2019  




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