Zweithöchster Umsatz seit 1971: In Freiburg haben Immobilien im Wert von 1,06 Milliarden Euro den Besitzer gewechselt
Bei Vertragszahlen leichter Anstieg gegenĂĽber dem Vorjahr
Freiburg zählt zu den lebenswertesten Städten in Deutschland. Das ergab kürzlich wieder eine ZDF-Umfrage – und es schlägt sich seit Jahren auch auf dem örtlichen Immobilienmarkt nieder. Nach wie vor besteht hier ein großes Ungleichgewicht von Wohnraumangebot und - nachfrage. Das belegen die Daten des Immobilienmarkt-Berichtes 2018, den Finanzbürgermeister Stefan Breiter und Christian Vogt, Leiter des Vermessungsamts, heute vorgestellt haben.
Mit 2.438 registrierten Verkaufsfällen (2017= 2.368) wurde im Vorjahr der zweithöchste Umsatz seit Beginn der Aufzeichnungen 1971 erreicht. Wie in den Vorjahren wird über einen Mangel an Bauplätzen geklagt. Das gilt für Wohnbauprojekte mit und ohne gewerblichen Anteil, aber auch für Ein- und Zwei-Familienwohnhäuser. Die Preise variieren dort stark, je nach Lage der Grundstücke.
Im Jahr 2018 wurden 28 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser gehandelt, davon 10 in den Tuniberg-Gemeinden und in Hochdorf. Der durchschnittliche Preis pro Bauplatz betrug dabei 293.000 Euro. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für die Stadt (ohne Tuniberg und Hochdorf) betrug 875 Euro/m² Grundstücksfläche. Für die Tuniberg-Gemeinden und Hochdorf wurden im Durchschnitt 503 Euro/m² Grundstücksfläche gezahlt.
Bei Bauplätzen für eine mehrgeschossige Bauweise mit und ohne gewerblichen Anteil hat der Gutachterausschuss 10 Kauffälle verzeichnet, davon 5 im Stadtteil Brühl. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei 1.647 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche.
Im Neubau wurden bei Einfamilienhäusern (Reiheneckhäuser, Reihenmittelhäuser, Doppelhaushälften) 13 Kauffälle registriert. Gebrauchte Reiheneckhäuser und Doppelhaushälften (ca. 140 qm Wohnfläche, 390 qm Grundstück) lagen bei rund 564.000 Euro, also 4.060 Euro pro qm Wohnfläche, bei 34 ausgewerteten Kauffällen.
Freistehende gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser haben bei 740 qm Grundstücksgröße und 170 qm Wohnfläche durchschnittlich 671.000 Euro gekostet. Das sind rund 4.200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, bei 24 ausgewerteten Kauffällen.
Bei Villen lag der Quadratmeterpreis pro Wohnfläche bei 6.600 Euro; in diesem Bereich steigen die Preise am stärksten. Die „durchschnittliche“ Villa kostete 1,4 Millionen Euro bei 880 qm Grundstücksfläche und rund 220 qm Wohnfläche, bei 13 ausgewerteten Kauffällen.
Insgesamt wurden 2018 164 Ein- und Zweifamilienwohnhäuser und 89 Mehrfamilienhäuser verkauft. Den größten Anteil hat der Teilmarkt für Wohnungs- und Teileigentum. Es wurden 363 Neubauwohnungen veräußert, darunter 15 Wohnungen für Studierende im Volleigentum (2017: 61) und 64 Wohnungen studentischer Nutzung im Erbbaurecht. Der durchschnittliche Kaufpreis je Quadratmeter Wohnfläche im Erstverkauf lag bei 5.314 Euro, wobei die Durchschnittswerte stark vom Stadtteil abhängen. Bei Studentenwohnungen im Volleigentum lagen die Durchschnittswerte bei 5.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche; bei studentischem Wohnen im Erbbaurecht lagen sie bei 5.700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Während im Jahre 2013 im Erstverkauf noch 23 Prozent der Käufe bis zu einem Wert von 3.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche veräußert wurden, gab es seit 2016 keinen einzigen Verkauf mehr in diesem Preissegment. Die Mehrzahl der Verkäufe (82 Prozent) lag 2018 in der Spanne von 4.501 bis 6.000 Euro pro qm Wohnfläche. Im Segment über 7.000 Euro lagen 2018 bereits 6 Prozent aller Kauffälle.
Im Wiederverkauf, also bei gebrauchten Wohnungen, wurden durchschnittlich 3.800 Euro (2017: 3.600) je Quadratmeter Wohnfläche erzielt, auch hier mit großen Unterschieden von Stadtteil zu Stadtteil. 2016 lagen 9 Prozent der Verkäufe unter 2.000 Euro pro Quadratmeter, 2018 nur noch 2 Prozent. Dafür lagen im Jahr 2018 4 Prozent der Verkäufe bei einem Quadratmeterpreis von über 5.500 Euro.
Der Immobilienmarktbericht 2018 des Gutachterausschusses für die Ermittlung von Grundstückswerten umfasst 96 Seiten und enthält aktuelle Daten zu allen wesentlichen Teilmärkten. Er kann ab dem 11. April erworben, aber noch nicht online bestellt werden. Der Ausschuss ist im Vermessungsamt (Berliner Allee 1) angesiedelt und erteilt Auskünfte (Immobilienmarktberichte, Bodenrichtwerte, Wertermittlung, Kaufpreissammlung) unter Tel. 0761/201-4234. |