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Donnerstag, 21. November 2024
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Europaparkisierung, Center-Park-Debatten und Overtourism
Mit großer Sorge sieht der Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz die aktuellen Überlegungen um eine weitere "Verrummelung und Europaparkisierung" der Region. Die Debatte um eine naturgefĂ€hrdende Seilbahn ĂŒber den Taubergießen und um die Lösung des Parkplatzproblems durch neue flĂ€chenfressende ParkplĂ€tz im Elsass wurde nur aus strategischen GrĂŒnden in die Zukunft verschoben. Aktuell entsteht gerade auf zusĂ€tzlichen 45 Hektar der Wasserpark Rulantica des Europa-Park. Und schon kommt in Sachen FlĂ€chen- und Landschaftsverbrauch der nĂ€chste Schlag.

Ein "Projektentwickler" möchte zwischen Wasserpark und Autobahn ein weiteres, gigantisches Ferienresort mit Hotels, Bungalows und Seenlandschaft bauen. Aus der anfĂ€nglich guten, soliden Grundidee des Europaparks wird irgendwann, Ă€hnlich wie in Venedig und „auf Malle“, schĂ€dlicher Overtourism und eine Plage fĂŒr Mensch und Natur. Das „Grummeln“ in den Umlandgemeinden des Parks wird lauter.

Petra Rumpel, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des BUND Ortenau meint dazu: "Der enorme FlĂ€chenverbrauch und gerade auch der Verlust an wertvoller Kulturlandschaft darf nicht einfach so hingenommen werden. Heimat ist mehr als ein Spekulationsobjekt globaler Investoren.“

WÀhrend entlang der Vorbergzone zwischen Freiburg und Offenburg ein geschlossenes Siedlungsband breiartig zusammenwÀchst, schwinden NaturflÀchen und landwirtschaftliche FlÀchen.

BUND-RegionalgeschĂ€ftsfĂŒhrer Axel Mayer sagt: „In Zeiten, in denen die erlebte RealitĂ€t am Oberrhein immer scheußlicher und zugebauter wird, braucht es neben ablenkenden TV-Programmen auch das Wuchern der großen Illusionsmaschine Europapark und deren Umfeld. Das Grundproblem unser Wachstumsgesellschaft zeigt sich hier wie in einem Spiegel. Es wird mehr, es muss mehr werden, es muss wuchern... Das sind die Grundregeln einer zutiefst selbstzerstörerischen Fun-Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels, des Artensterbens und der absehbaren Endlichkeit der Ressourcen.“

Die Aufregung ĂŒber den Umgang mit Grund und Boden ist immer dann groß, wenn Heimat zum globalen Spekulationsobjekt wird und wenn von der „Salami-Landschaft“ ein besonders dickes StĂŒck abgeschnitten wird, wie gerade jetzt im Umfeld des Europa-Parks. Doch das Problem ist eben auch die „dĂŒnnen Salami-Scheibe“ der langsame, dezentrale, schleichende Verlust an NaturflĂ€chen, Landschaft und Heimat. Wir brauchen mehr Debatte ĂŒber das „Wohin geht der Oberrhein“.

Axel Mayer, BUND-GeschĂ€ftsfĂŒhrer, Regionalverband SĂŒdlicher Oberrhein
Petra Rumpel, GeschĂ€ftsfĂŒhrerin, BUND Ortenau
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Eintrag vom: 07.04.2019  




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