Filmveranstaltung vom aka-Filmclub und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin am Donnerstag, 08.07.2010 um 20:00 Uhr
Wie konnte es dazu kommen, dass Ärzte, die sich dem Heilen und Lindern der Erkrankungen ihrer Patienten verschrieben hatten, während des Nationalsozialismus zu deren Mördern wurden? Im Dokumentarfilm „Wenn Ärzte töten“ kommt der amerikanische Psychiater Robert Jay Lifton zu Wort, der mit dem Werk „The Nazi Doctors: Medical Killing and the Psychology of Genocide“ im Jahr 1986 Licht auf die dunkle Vergangenheit seiner Zunft warf. Durch Interviews mit zahlreichen Tätern gelang es ihm, aufzudecken, welch zentrale Rolle den Ärzten im Dritten Reich zukam, und wie sie mit ihren eigenen ungeheuerlichen Taten anschließend umgingen. „Wenn Ärzte töten“ konzentriert sich dabei völlig auf die Schilderungen Liftons; die Regisseure entschieden sich dagegen, Archivaufnahmen zu verwenden, welche von den Tätern aufgezeichnet wurden. Auch durch diesen Schritt kommt man als Zuschauer kaum umhin, sich selbst mit Grenzüberschreitungen auseinanderzusetzen, die nicht so fern liegen, wie man gerne glauben würde – sowie mit den Bildern, die dabei im eigenen Kopf entstehen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Freiburger Institut für Ethik und Geschichte der Medizin statt. Vor der Vorführung wird der Freiburger Medizinhistoriker Dr. Peter Steinkamp eine Einführung halten, im Anschluss wird die Möglichkeit zur Diskussion geboten.
Ort: Hörsaal 2006 des Kollegiengebäude II der Universität (Platz der Alten Synagoge)
Details sind auf der Homepage www.aka-Filmclub.de zu finden. |