Wieder mehr Babies, mehr Pendler, mehr Arbeit, mehr Autos: Das Statistische Jahrbuch 2018 liegt jetzt vor
311 Seiten voller Daten zu Wetter, Bevölkerung, Wirtschaft, Verkehr, Wohnungswesen, Kultur, Umwelt und Wahlen
Alle Jahre wieder liefert die Stadt Freiburg eine pfundschwere Schatzgrube für alle Menschen, die sich beruflich oder privat dafür interessieren, was die kleine Freiburger Welt im Innersten zusammenhält. Diese Schatzgrube heißt „Statistisches Jahrbuch“ und wird zuverlässig vom Amt für Bürgerservice und Informationsmanagement (ABI) herausgegeben.
Nun legt das ABI das aktuelle Statistische Jahrbuch 2018 vor. Es enthält auf 311 Seiten alle Zahlen zum 31.12.2017 über Entwicklungen und Eckdaten zu Themen wie Demografie, Wohnsituation, Verkehr, Bildungsmöglichkeiten, Arbeitsmarkt, soziale Fragen, Gesundheitswesen, Kultur, Sport, öffentliche Sicherheit, Versorgung, Umwelt, Wirtschaft, Wahlen und Finanzen.
Zeitreihen belegen und quantifizieren die Entwicklungen und Veränderungen der letzten Jahre. Strukturtabellen schlüsseln einzelne Merkmale und deren Kombinationen systematisch auf. Innerstädtische Unterschiede, aber auch Ähnlichkeiten werden in Stadtteiltabellen und -karten deutlich. Im 20-seitigen Schlusskapitel „Freiburg im Vergleich“ setzen die Autoren die genannten Aspekte in Relation zu den Nachbar- und den anderen Stadtkreisen in Baden-Württemberg.
Dies alles macht das Statistische Jahrbuch 2018 zur umfassenden Informationsquelle, die Fakten zu vielen Lebensbereichen in Freiburg liefert.
Die amtliche Einwohnerzahl für Freiburg zum 31.12.2017 betrug 229.636 Personen. Das war ein Anstieg von 2.046 Personen gegenüber dem Vorjahr. Die 220.000-Marke hatte Freiburg 2013 überwunden, die 210.000-Marke im Jahr 2002 und die 200.000-Marke im Jahr 1996. Dieses Wachstum ist also kontinuierlich und ungebremst; das letzte Jahr ohne Anstieg der Bevölkerungszahl gegenüber dem Vorjahr war 1979 (174.121 Personen).
Auch der Geburtenüberschuss hat wieder einen historischen Rekordwert erreicht. Im Jahr 2017 wuchs zum ersten Mal seit Beginn der elektronischen Auswertung des Einwohnermelderegisters in den 1970er Jahren die Bevölkerung stärker durch den Geburten- als durch den Wanderungsüberschuss. Der Geburtenüberschuss lag bei 768 Personen und wird errechnet durch die Zahl der Geburten (2.646) abzüglich der Sterbefälle (1.878).
Der Außenwanderungssaldo fiel 2017 auf den niedrigsten Stand seit 1998. Insgesamt waren 21.426 Zuzüge und 20.673 Wegzüge zu verzeichnen; somit beträgt dieser Saldo nur noch 753 Personen. Insbesondere der Außenwanderungssaldo Freiburgs mit der Bundesrepublik (881 Personen gegenüber 1738 Personen im Jahr 2016) ist stark gesunken, während der Außenwanderungssaldo Freiburgs mit dem Ausland leicht gesunken ist (488 Personen gegenüber 608 Personen im Jahr 2016).
Die Beschäftigtenzahl steigt weiter an. Am 30. Juni 2017 waren 79.789 Freiburgerinnen und Freiburger sozialversicherungspflichtig beschäftigt, und es gab 123.082 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im Stadtgebiet. Dies sind 3,5 bzw. 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Berufseinpendler und -pendlerinnen nahmen in der gleichen Zeit um 3,3 Prozent auf insgesamt 67.551 Personen zu. Gleichzeitig stieg die Zahl der Berufsauspendler und -pendlerinnen um 4 Prozent auf 24.310 Personen. Ein Blick auf die Veränderungen seit 2005 zeigt, dass die Zahl der Auspendler am stärksten gewachsen ist.
Bei den Arbeitsplätzen gab es weiterhin den größten Zuwachs im Dienstleistungsbereich. Die Bereiche „öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Erziehung und Unterrichtung, Gesundheits- und Sozialwesen“ verzeichnen ein Plus von 1967, „freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistung; sonstige wirtschaftliche Dienstleistung“ ein Plus von 851 und „Handel, Verkehr und Gastgewerbe“ ein Plus von 554 Beschäftigten. Der einzige Rückgang betraf die „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ (minus 36).
Die Zahl der Arbeitslosen (nach SGB III und SGB II) ist in Freiburg erneut deutlich gesunken (minus 446 Personen); zum 31.12.2017 war sie auf dem niedrigsten Stand seit 2011. Dieser Rückgang macht sich auch in der Arbeitslosenquote bemerkbar, die von 5,9 (Jahresdurchschnitt 2016) auf 5,3 (2017) gesunken ist.
Im Jahr 2017 konnte die Stadt Freiburg einen neuen Rekord bei der Zahl der angekommenen Gäste verzeichnen. Insgesamt kamen 813.246 Personen (plus 52.080) und sorgten für 1.551.862 Übernachtungen (plus 113.543). Dies führte zu einer Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten (9.009 im Juli 2017) von 48,5 Prozent; ein leichter Rückgang (minus 0,3 %) gegenüber dem Vorjahr. Während die Zahl der deutschen Touristen um 42.697 Personen stieg, nahm die der ausländischen Gäste nur leicht zu (plus 9.383). Auffällig ist die Entwicklung bei der Aufenthaltsdauer: Die der deutschen Gäste stieg von 1,81 auf 1,95 Tage, die der ausländischen Gäste sank derweil von 2,03 auf 1,82 Tage.
Die Zahl der Baugenehmigungen ist 2017 gegenüber dem Jahr 2016 wieder leicht gesunken (minus 105). Insgesamt weist die Baugenehmigungstatistik 212 Gebäude mit zusammen 640 (neuen) Wohnungen aus, dies sind 1.106 genehmigte Wohnungen weniger als 2016. Die neu zu schaffende Wohnfläche summiert sich auf 53.000 qm, was ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Rekordjahr 2016 ist (minus 75.200 qm). Die Anzahl fertiggestellter Wohnungen (702) ist gegenüber 2016 (820) gesunken.
Insgesamt gab es zum 31. Dezember 2017 in Freiburg 27.739 bewohnte Gebäude mit 112.462 Wohnungen. Somit leben durchschnittlich 2,0 Personen je Wohnung. Der größte Anteil der Wohnungen besteht aus vier oder drei Räumen (29 bzw. 24%).
Am 31. Dezember 2017 waren 115.614 Kraftfahrzeuge, darunter 89.867 Personenkraftwagen, angemeldet. Dies ist der höchste Bestand, der je in Freiburg gemessen wurde. „Dieselskandal“ hin oder her: seit 2010 ist ein deutlicher Trend von Benzin- zu Diesel-betriebenen Pkw festzustellen ist. Im Jahr 2010 waren 69% der in Freiburg angemeldeten Pkw mit Benzin und 30% mit Diesel betrieben. Letzterer Wert stieg bis 2016 auf 36,6%, 2017 blieb er dann nahezu unverändert. Alternative Antriebsformen spielen bei den Pkw nur eine marginale Rolle. Ihr Anteil ist von 0,9% Ende 2010 nur auf 1,8% Ende 2017 angewachsen.
Tausende weiterer interessanter Zahlen, Daten und Fakten bietet das Statistische Jahrbuch 2018, das ab sofort als Druckversion für 10 Euro plus Versandkosten beim Amt für Bürgerservice und Informationsmanagement (statistik@stadt.freiburg.de) bestellt werden kann. Umfangreiche statistische Informationen stehen auch im Internet unter www.freiburg.de/statistik. |