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Freitag, 29. März 2024
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Stadt Freiburg zum Thema Einfachwohnen
Stadt will in Ebnet, St. Georgen und Munzingen Wohnungen für Freiburger Familien und für Menschen mit Fluchterfahrung schaffen

Ziel: dezentrale Unterbringung, gemischte Quartiere und erfolgreiche Integration

Freiburg fehlt es an Wohnraum. Dieser Mangel betrifft die ganze Stadtgesellschaft. Er trifft aber besonders Bevölkerungsgruppen, die sich nur günstigen Wohnraum leisten können. Dazu gehören auch die rund 2.600 Geflüchteten, die in Freiburg leben und von der Stadt noch öffentlich-rechtlich untergebracht sind.

Bis Ende 2019 bietet die Novelle des Baugesetzbuches Kommunen die Möglichkeit, Wohnraum für Menschen mit Fluchterfahrung und Bleibeperspektive auch im sogenannten Außenbereich zu errichten. Daher hat die Verwaltung im ganzen Stadtgebiet Flächen geprüft, die für dieses sogenannte „Einfachwohnen“ grundsätzlich in Frage kommen, und im Hinblick auf ihre mögliche Bebaubarkeit und der Verfügbarkeit der Grundstücke bewertet. Heraus gekommen sind dabei drei Flächen in Ebnet, St. Georgen und Munzingen, die sich dafür nach den Kriterien stadt- und sozialplanerische Belange, Umweltrecht und Eigentümerstruktur am besten eignen würden. In diesem Zusammenhang wird auch weiterer Wohnraum für Freiburgerinnen und Freiburger entstehen.

Warum diese Flächen ausgewählt wurden, was dort gebaut werden könnte und wann und wie es weitergeht, haben Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach und Bürgermeister Stefan Breiter heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Dabei betonte von Kirchbach: „Die Wohnungen sind für Menschen mit Fluchterfahrung und Bleibeperspektive, aber auch für alle Freiburgerinnen und Freiburger mit einem Wohnberechtigungsschein. Wir schaffen damit gerade auch preisgünstigen Wohnraum für die Mitte der Gesellschaft.“

Stefan Breiter unterstrich: „Es handelt sich hier nicht um Wohnheime. Wir errichten Wohnungen zur allgemeinen und dauerhaften Nutzung. Bei ihrer Belegung wird die Stadt sensibel vorgehen und auch die ehrenamtlichen Gruppen vor Ort einbeziehen. Wohnheime dürfen nicht zu einem Dauerzustand werden. Das erschwert die Integration und ist kostenintensiv.“

Gemischte Quartiere sind ein wichtiger Baustein für das soziale Miteinander. Ziel der integrationspolitischen Bemühungen der Stadt ist es, dass geflüchtete Menschen, die nach Freiburg gekommen sind und hier eine Bleibeperspektive haben, sich in die Stadtgesellschaft integrieren und selbstbestimmt und unabhängig von staatlichen Leistungen leben können. Auf diesem Weg ist neben der Integration in den Arbeitsmarkt und in das Rechts- und Wertesystem auch die Integration in den Wohnungsmarkt nötig. Der Bau von preisgünstigen Wohnungen bildet hier einen Baustein, wie von Kirchbach hervorhebt: „So werden Menschen von Geflüchteten zu Freiburgerinnen und Freiburgern. Das ist unsere Aufgabe.“

Die Verwaltung hat dem Gemeinderat bereits am 27. November 2018 eine große Drucksache zur Wohnungssituation vorgelegt (Drucksache G-17/230.1). Darin ging es auch um das Thema Einfachwohnen.

Im Dezember 2018 wurden die Ortsvorsteher von Munzingen und Ebnet sowie der Bürgervereinsvorsitzende von St. Georgen in einem gemeinsamen Gespräch vom Ersten Bürgermeister von Kirchbach und Bürgermeister Breiter über die Vorhaben informiert. Zusätzlich stellt die Stadtverwaltung in den Ortschaftsratssitzungen und auf Bürgerversammlungen die geplanten Bauprojekte vor. Im Ortschaftsrat Munzingen geschah das gestern Abend, in Ebnet geschieht es am nächsten Mittwoch, 20. Februar.

Neue Wohnheime? Von Kirchbach und Breiter machten deutlich, dass hier keine Wohnheime geplant sind, sondern ganz normale preisgünstige Wohnungen, die zu 50 Prozent mit Menschen belegt werden, die eine Fluchterfahrung haben. Die übrigen Wohnungen sollen allen Freiburgerinnen und Freiburgern zu Gute kommen soll: Familien, Alleinstehenden, Studierenden, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Wohnberechtigungsschein.

Warum diese drei Standorte? Zuerst hat das Stadtplanungsamt Flächen ermittelt, die für Einfachwohnen im Außenbereich in Frage kamen. Dabei wurden 15 Flächen stadtweit vorgeschlagen. Dann hat die Liegenschaftsverwaltung von mehreren Fachämtern (Baurecht, Garten- und Tiefbau, Eigenbetrieb Stadtentwässerung, Umweltschutz) ergänzende Stellungnahmen zur Bebaubarkeit eingeholt. Nach deren Prüfung sind drei Standorte übriggeblieben:
Munzingen/Am Rossbächle: ca. 8.000 qm.
St. Georgen/Zwiegeracker: ca. 5.400 qm.
Ebnet/Zweite Reihe Steinhalde: ca. 8.000 qm.

Die Liegenschaftsverwaltung hat mit den Eigentümern dieser Flächen Kontakt aufgenommen. Sie stehen dem Thema offen gegenüber und haben ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Mitwirkung erklärt.

Was wird gebaut? An jedem Standort muss im Zusammenwirken mit den Ortschaften ermittelt werden, wie die Aufnahmekapazität vor Ort ist. In St. Georgen sind 15 bis 20 Wohneinheiten möglich, in Munzingen 40 bis 45 Wohneinheiten für Familien. Die Gebäude können bis zu drei Stockwerke haben. Die Vorbereitungen für den Bauantrag laufen. Ziel ist nicht die maximale Ausnutzung der Platzkapazität.

Wer baut? Die Freiburger Stadtbau (FSB) wird die Gebäude errichten und die Wohnungen vermieten.

Warum „einfach“? Es handelt sich um ansprechende, aber schnell und einfach zu errichtende Wohngebäude, die das gleiche Baugenehmigungsverfahren zu durchlaufen haben wie andere Gebäude. Je nach Gebäudeklasse kommt aber ein vereinfachtes Verfahren gem. § 52 Landesbauordnung in Frage kommen. Da werden dann Ausnahmen geprüft, etwa bei der Anzahl von Kfz-Stellplätzen. Die Fläche, die pro bewohnende Person zur Verfügung steht, orientiert sich am Standard für geförderten Wohnraum.

Infoveranstaltungen für die Bürgerschaft finden an folgenden Terminen (die Orte werden noch bekanntgegeben):
Ebnet: Montag, 18. März, 19 Uhr
Munzingen: Montag, 25. März, 19 Uhr
St. Georgen: Montag, 1. April, 19 Uhr
 
Eintrag vom: 14.02.2019  




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