Nach unsäglich langem Hin und Her wurde jetzt erstmals der von vom BUND lange verlangte, konkrete Termin für die geplante Abschaltung des ältesten AKW Frankreichs angekündigt.
Der Reaktorblock 1 des elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim soll im März 2020 dauerhaft vom Netz gehen. Das hat Frankreichs Umweltminister De Rugy am 1.02.2019 angekündigt. Der andere Reaktor soll anschließend im August 2020 folgen.
Wir freuen uns, werden aber wachsam bleiben...
Wir halten den angekündigten Abschalttermin 2020 für möglich und wir hoffen, dass die beiden alten Reaktoren (und die aktuelle französische Regierung!) so lange durchhalten. Die Gefahr eines extrem schweren Unfalls ist aber erst gebannt, wenn die Reaktordruckbehälter und die sehr unsicheren Zwischenlagerbecken entleert sind. Der Fessenheimer Atommüll wird noch eine Million Jahre gefährlich sein. Wenn die großen Gefahren eines schweren Atomunfalls gebannt sind, werden wir uns um die kommenden "kleineren" Gefahren beim Abriss kümmern. Ein "Billigabriss" ist nicht akzeptabel. Die jetzt zu schaffenden neuen Arbeitsplätze im Elsass müssen umweltfreundlich, nachhaltig und zukunftsfähig sein.
Nach der Abschaltung des AKW in Fessenheim wird sich der BUND und die grenzüberschreitenden Umweltbewegung am Oberrhein verstärkt um die Schließung der bedrohlichen AKW in Beznau und Leibstadt kümmern und wir müssen uns auch stärker für die zukunftsfähigen Energien vor unserer Haustür einsetzen, die von gut getarnten Lobbygruppen der Atom- und Kohleindustrie massiv bekämpft werden. Auch die Bewahrung des massiv bedrohten Friedens muss leider wieder stärker in den Fokus unserer Arbeit rücken.
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Vizepräsident TRAS |