Regie und Buch: Yesim Ustaoglu
Kamera: Jacques Besse, Schnitt: Frank Nakache
mit Tsilla Chelton, Derya Alabora, Onur Ünsal, Övül Avkiran, Osman Sonant
Türkei/Frankr./D 2008, OmU, 112 Min.
In einem kleinen Dorf am Schwarzen Meer verschwindet eine alte Frau spurlos. Ihre drei erwachsenen Kinder reisen aus dem fernen Istanbul an, um die vermisste Mutter in den Bergen zu suchen und sie in die Stadt mitzunehmen. Dort wird klar, dass die Mutter an Alzheimer erkrankt ist und mehr Betreuung brauchen wird, als ihre Kinder sich das vorgestellt hatten. Doch alle drei führen ihr eigenes kompliziertes Leben und haben kaum Zeit für ihre Mutter, die sich in der großen Stadt ganz verloren fühlt.
Aber nicht nur das Leben mit der Mutter stellt sich als Herausforderung heraus, auch die Beziehung der Geschwister untereinander zeigt ihre offenen Wunden. Es ist der Enkel, der sich der anrührenden Großmutter annimmt, sich anschmiegt, sie am Bosporusufer ausführt und schließlich in die Berge wegziehen lässt. »Lass mich zu meinem Berg Gehen. Sonst vergesse ich auch die noch«, meint sie und geht ihren Weg in die Freiheit.
Regisseurin Yesim Ustaoglu (Reise zur Sonne) erzählt auf intensive und feinfühlige Weise über das Leben in verschiedenen Welten und die Schwierigkeiten, über diese Grenzen hinweg, Beziehungen aufzubauen. Herausragend die 90-jährige französische Schauspielerin Tsilla Chelton als Nusret, die beim Festival von San Sebastian verdientermaßen den Preis als beste Darstellerin bekam.
»Ganz heutig und in unaufdringlicher Poesie und Symbolik erzählt Pandora‘s Box eine ewige, zeitlose Geschichte. Ein so bescheidenes wie berührendes Meisterwerk.«
(Programmzeitung Basel)
Mi 17.03., 19:30, anschl. Diskussion mit Dr. Bernd Köster (Initiative »Stadt – Land – Demenz«)
Fr 19.03., 19:30, Sa 20.03., 21:30, So 21.03., 21:30
Do 25.03., 21:30 und So 28.03., 17:30 |