Nach einem schwierigen Jahr für die Landwirtschaft mit Hitze, Dürre und massiven Ernteausfällen durch menschengemachten Klimawandel gibt es, nicht nur in Südbaden, zumindest eine sehr gute Apfel- und Zwetschgenernte. Manche reden sogar von einer Apfelschwemme.
Viele Äpfel – was tun? Der BUND Regionalverband am Südlichen Oberrhein hat dazu einen etwas „altmodisch klingenden“, gleichzeitig aber sehr modernen, nachhaltigen Tipp: Einfach dann Äpfel, Birnen und Zwetschgen essen, wenn sie reif sind und wenn es viele gibt. Das heißt jetzt, am besten direkt beim Landwirt, Obst kaufen, verschiedene Rezepte mit Äpfeln ausprobieren, Apfelmus oder getrocknete Apfelringe selber machen und einheimischen, lokalen Apfelsaft trinken. Nach dem trockenen Hitzesommer gibt es zum Teil viele, aber kleine Früchte die nicht „der Norm“ entsprechen, aber dennoch lecker sind. Wer „Global denkt und lokal kauft“, findet auch für diese Früchte vielseitige Verwendung
Der Tipp passt nicht ganz in eine Zeit, in der uns eine geschickte Werbung dazu bringt, an Weihnachten Erdbeeren zu kaufen. Nicht nur unter Klimagesichtspunkten ist es aber sinnvoll, regional und saisonal zu kaufen. Immer größere Mengen an Apfelsaft und Apfelsaftschorle kommen zwischenzeitlich aus China. Der klimafeindliche Ferntransport ist viel zu billig und mit chinesischen Hungerlöhnen kann unsere Landwirtschaft nicht mithalten. Es ist gewollt und ärgerlich, dass auf den Getränkeflaschen das Herkunftsland nicht groß und deutlich gekennzeichnet ist. Apfelsaftimport aus China, Polen oder Weißrussland lohnt sich für die Saft-Firmen nur dann, wenn der Saft aus Konzentrat hergestellt ist. Darum: Beim Apfelsaftkauf auf die Kennzeichnung „Direktsaft“ oder „nicht aus Konzentrat“ achten!
Der regionale Einkauf unterstützt die hiesige Landwirtschaft, trägt so zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei und bietet damit auch Lebensgrundlagen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.
Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer |