Barrierefreiheit am Rathausplatz und in der Turmstraße wird deutlich verbessert
Wichtige Verbindung zwischen Kaiser-Joseph-Straße und Hauptbahnhof über Rathausgasse und Eisenbahnstraße für mobilitätseingeschränkte Menschen geschlossen
Derzeit werden der Rathausplatz und die Turmstraße barrierefrei umgestaltet. Die Arbeiten gehen zügig voran und liegen genau im Zeitplan, zumal sie bis spätestens zu Beginn des Weihnachtsmarktes abgeschlossen sein müssen.
Mit den Bauarbeiten wurde Anfang August begonnen. Heute machte sich Baubürgermeister Martin Haag vor Ort einen Überblick über die laufenden Pflasterarbeiten. „Seit vielen Jahren setzt sich die Stadt Freiburg für Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ein. Jetzt sind wir einen wichtigen Schritt weiter, da mobilitätseingeschränkte Menschen künftig unsere Innenstadt besser erreichen können.“
Der Rathausplatz gehört - neben Münsterplatz, Augustinerplatz und dem Bertoldsbrunnen - zu den Bereichen, für die der Gemeinderat im Jahr 2011 Konzepte für eine möglichst barrierefreie Platzgestaltung gefordert hat.
Am Rathausplatz wird derzeit die Barrierefreiheit durch Rollgassen mit geglättetem Pflaster verbessert. Diese können im Gegensatz zum holprigen Quarzitpflaster gut mit dem Rollstuhl oder dem Rollator genutzt werden. Die Mitarbeiter des Garten- und Tiefbauamts (GuT) legen momentan eine durchgängige Verbindung mit geglättetem Pflaster entlang dem Bächle an. Diese Verbindung verläuft von der KaiserJoseph-Straße kommend im Bogen über den gesamten
Rathausplatz bis zur Merianstraße - und zwar im Außenbogen des Bächles. Der äußere Bogen wurde bewusst gewählt, weil diese Fläche als Fahrgasse für den Lieferverkehr und für die Stadtreinigung zur Verfügung stehen muss und damit keine Außengastronomie möglich ist.
Lediglich in der Zeit des Weihnachtsmarktes oder während einzelner Veranstaltungen auf dem Rathausplatz wird diese Spur mobilitätseingeschränkten Menschen nicht zur Verfügung stehen. Diese Rollspur führt zu den ebenfalls geglätteten Bereichen zur Universitätsstraße, zur Rathausgasse und zur Turmstraße. Damit wird für die Nutzerinnen und Nutzer von Rollstühlen und Rollatoren auch die Lücke zwischen der Kaiser-Joseph-Straße und der Rathausgasse geschlossen, so dass dann der östliche Teil der wichtigen Verbindung zwischen Kaiser-Joseph-Straße und Hauptbahnhof über Rathausgasse und Eisenbahnstraße für Menschen mit Gehbehinderungen gut zu benutzen ist.
Für blinde Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer soll mit der geglätteten Spur die heute bestehende Lücke zwischen dem Bächle in der Rathausgasse und dem Bächle auf dem Rathausplatz, die sich beide gut als mit dem Langstock ertastbare Orientierungsstruktur eignen, geschlossen werden. Die geglättete Verbindung zwischen Rathausgasse und Bächle am Rathausplatz wird einen ausreichenden, taktilen Kontrast zum umgebenden Großpflaster aufweisen, um als ertastbare Orientierung zu dienen. Damit die Verbindungen auch für Menschen mit Sehbehinderung, die auf starke Kontraste angewiesen sind, gefahrlos nutzbar sind, wird die geglättete Spur entlang dem Bächle des Rathausplatzes mit einem weißen Marmorstreifen gegenüber dem Wasserlauf abgegrenzt.
Eine geglättete Anbindung an die Rollgasse am Rathausplatz erhält auch die Turmstraße, die unter anderem wegen der dort vorhandenen Behindertenparkplätze als Zugang zum zentralen Bereich der Innenstadt, wie Rathausplatz, KaiserJoseph-Straße oder Bertoldsbrunnen, besonders wichtig ist. An diese geglättete Verbindung schließen entlang der Fassade des Rathauses Rheinkieselflächen an, die ebenfalls gut mit Rollstuhl und Rollator nutzbar sind, so dass auch der Zugang zum Rathaus und zur Touristen-Information barrierefrei erreichbar ist.
Die bereits vorhandene geglättete Spur in der Turmstraße wird zudem in Richtung Rotteckring verlängert und die in diesem Abschnitt bislang noch asphaltierte Turmstraße gepflastert, so dass neben den Verbesserungen der Barrierefreiheit die Turmstraße auch gestalterisch deutlich aufgewertet wird.
Die Kosten für die Barrierefreiheit am Rathausplatz und in der Turmstraße belaufen sich auf rund 320.000 Euro. |