Freiburgs Gemeinderat und seine Ausschüsse können wieder im Ratssaal im Innenstadt-Rathaus tagen
Freiburgs Ratssaal ist saniert – und wie! Nicht nur seine Tische (hell) und Stühle (dunkel), der Teppichboden und die Bürgermeisterbank atmen den Geist des Neuen – der ganze Saal hat eine andere Anmutung bekommen.
Eine Sanierung war unter anderem aus Gründen des Brandschutzes zwingend nötig geworden. Nun ist sie beendet und verleiht dem Saal zusammen mit der Neu-Möblierung einen edlen Charakter. Der eigentümlich-konische Grundriss erhöht seinen Reiz, und dass die vordersten Ratstische der Rathausspitze näher kommen als früher, könnte auch die Intensität künftiger Debatten erhöhen.
Heute haben Baubürgermeister Martin Haag und der Hausherr Adrian Hurst, Leiter des Haupt- und Personalamtes, den sanierten Ratssaal bei einem Pressetermin vorgestellt. Dabei betonte Haag: „Vom Brandschutz bis zur Barrierefreiheit erfüllt der Ratssaal wieder die geltenden Anforderungen. Damit unsere Gemeinderätinnen und -
räte weiterhin die besten Entscheidungen für Freiburg treffen, haben wir auch auf eine ansprechende Möblierung und eine zeitgemäße technische Ausstattung geachtet.“
Mit der Freigabe des Ratssaals schließen das Haupt- und Personalamt (HPA) und das städtische Gebäudemanagement (GMF) die Energie- und Brandschutzsanierung des Neuen Rathauses ab, die vor zehn Jahren in Angriff genommen wurde. Am Dienstag, 2. Oktober, tagt der Gemeinderat erstmals wieder an gewohnter Stätte.
Nach Abstimmung mit dem Gemeinderat hatte die Verwaltung seit Februar unter anderem einen neuen Boden und diverse Brandschutzmaßnahmen (Rauchabzüge, Brandschutztüren, flächendeckende Rauchmeldeanlagen) installiert, die
Bürgermeisterbank erneuert und die Anordnung der Plenartische geändert. Die Arbeiten wurden nötig, da unter anderem die Mikrofonanlage den Anforderungen nicht mehr gewachsen war; sie musste vollständig ausgetauscht und im Boden neu verkabelt werden.
Dies bot die Gelegenheit, auch gleich den Abstand zwischen den fest montierten Tischen zu vergrößern. Nun sind die Wege breit genug für Rollstuhlfahrende. Zudem wurden eine induktive Höranlage installiert, an jedem Ratsplatz neue drahtgebundene Mikrofone mit Abstimmungsfunktion eingebaut und alle Fluchtwege den brandschutztechnischen Anforderungen angepasst.
Der gesetzte Kostenrahmen von 2,7 Millionen Euro für die Brandschutzsanierung des Neuen Rathauses incl. Sanierung des Ratsaals konnte eingehalten werden.
Nach Abschluss dieser Arbeiten werden 2019 noch Brandschutzmaßnahmen im historischen Teil der Gerichtslaube in Angriff genommen.
Zahlen, Daten, Fakten zum Ratssaal
Seit 1971 tagt der Gemeinderat im Ratssaal.
Auf der Sitzungsebene verfügt er über 87 Plätze: 48 für die Stadträte, 6 auf der Bürgermeisterbank und 1 Platz für den Protokollführer.
Hinzu kommen 32 Tischplätze für Mitarbeitende der Verwaltung. Auf Besucher warten auf der Empore weitere 100 Sitzplätze; davon 4 Plätze für Rollstuhlfahrer. Seit der Fertigstellung des Aufzugs im Innenhof 2011 ist der Ratssaal barrierefrei zugänglich.
Neben dem Gemeinderat tagen im Ratssaal acht Ausschüsse (Hauptausschuss, Personalausschuss, Ausschuss für Schulen und Weiterbildung, Kinder- und Jugendhilfeausschuss, Sozialausschuss, Kulturausschuss, Migrationsausschuss, Sportausschuss), der Behindertenbeirat, die AG Verwaltungsreform und die Kommission Gleichstellung der Geschlechter.
2017 war der Saal insgesamt 130 Mal belegt. |