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Seenotrettung ist kein Verbrechen
Rettungspilot startet Online-Appell und findet 120.000 Unterstützer

Verden/Valetta, 7. Juli 2018. Immer mehr Menschen unterstützen den Online-Appell auf WeAct, der Petitionsplattform der Bürgerbewegung Campact, zur Fortsetzung der Seenotrettung im Mittelmeer. Über 120.000 fordern von Außenminister Heiko Maas (SPD), das Sterben vor den Küsten in Europas Süden zu beenden. Zeitgleich werden an vielen Orten in Deutschland Menschen für die Rettung der Bootsflüchtlinge auf die Straßen gehen, unter anderem in Berlin. Außenminister Heiko Maas (SPD) hat bisher immer betont, dass ihm eine menschliche Asylpolitik wichtig sei. Nun muss er die Regierungen Italiens und Maltas dazu bringen, Schiffe und Flugzeuge der Hilfsorganisationen wieder freizugeben. Sie müssen zurzeit in Häfen und am Boden bleiben.

Gestartet wurde die Petition von Ruben Neugebauer, der bisher als Co-Pilot mit dem Flugzeug von Malta aus Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer aufspürte. Der Sea-Watch-Aktivist sagt: “Es ist zum Verzweifeln. Dort draußen sterben Menschen. Wir haben alles da, um sie zu retten. Doch wir dürfen nicht. Die Regierungen wollen mit dieser unmenschlichen Härte ein Exempel statuieren. Sie lassen Menschen ertrinken um andere davon abzuhalten, das Mittelmeer zu überqueren. Die Menschenwürde zählt nichts mehr.”

Mindestens 483 Menschen sind zwischen dem 19. Juni und dem 4. Juli 2018 im Mittelmeer ertrunken.Seit Jahren sind Organisationen wie Sea-Watch auf dem Mittelmeer unterwegs, um zu tun, was eigentlich Aufgabe der Küstenwache wäre: Sie retten Menschen aus leckgeschlagenen Schlauchbooten und bewahren sie vor dem Ertrinken. Doch jetzt hat Italien seine Häfen für die zivilen Retter geschlossen und Malta erlaubt Sea-Watch nicht mehr, mit dem Flugzeug aufzusteigen.

Bis eine politische Lösung zum Umgang mit den Menschen steht, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen, müssen Rettungspiloten wie Ruben Neugebauer und die anderen Helfer/innen weiter Menschenleben retten dürfen. “In diesen Tagen gilt es zu beweisen, dass wir noch auf der Seite der Menschenrechte stehen”, sagt Lisa Reichmann von WeAct. “Man darf die Debatte nicht allein CSU-Innenminister Horst Seehofer überlassen.”
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Eintrag vom: 07.07.2018  




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